Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
verwandeln; dann wäre er imstande, an dem blöden Ding hochzuklettern.«
    »Du bissst ein viel gessschickterer Kletterer«, sagte Fezeill süffisant. »Auch in der Gessstalt einesss Koboldsss könnte ich esss nicht mit dir aufnehmen.«
    »Dann verwandle dich in etwas mit Flügeln, steig auf und sich dich um.«
    »In wasss sssoll ich mich verwandeln? Vielleicht in einen Giloral?« Der Troglodyt schauderte. »Selbssst wenn ich wollte, und eher ginge ich mit einem Elfen insss Bett … Esss issst ein grossser Unterssschied, Flügel zu haben und zu benutzen. Nein, ausssgessschlosssen.«
    »Sieh dies als eine Gelegenheit, neue Fähigkeiten zu erlernen.«
    Katim lächelte, und das war nicht unbedingt die Reaktion, die sich Gork erhofft hatte. »Hör zu, Kobold … hör gut zu. Wir können den Sumpf erst verlassen … wenn wir Trelaines Turm gefunden haben.«
    »Dann müssen wir eine andere Möglichkeit finden, nach ihm zu suchen.«
    »Wir wären gezwungen … den Sumpf viele Meilen weit … zu durchkämmen. Möchtest du … in den Sumpf zurück?«
    Kleine Koboldzähne erschienen im matten Licht. » Ich werde von einer Ogerin getragen. Ihr kriegt all das Wasser und den Schlamm ab.«
    »Genau das … meine ich.«
    Gork sah es kommen und versuchte, sich wegzuducken. Doch während des Wortwechsels hatte sich Cræosh hinter ihn geschlichen und wartete auf genau diesen Moment, um ihn abzulenken. Der Kobold schrie und zappelte und biss in Katims Arme, aber das nützte nichts – er kreischte und spuckte Trollfell während des Flugs zur Spitze des schiefen Turms aus.
    Seltsamerweise war sein einziger zusammenhängender Gedanke: Wenn Gimmol auch nur kichert, ertränke ich den verdammten Mistkerl.
    Selbst er musste zugeben – später, als er klar darüber nachdenken konnte –, dass es ein guter Wurf gewesen war. Katim hatte ihn nicht nur zum Turm geworfen, damit er sich an seinem Mauerwerk festhalten und nach oben klettern konnte, sondern so, dass er oben über die Zinnen hinwegsegelte und erstaunlich weich landete. Gork ging nicht davon aus, dass Katim dabei an sein Wohl gedacht hatte. Bestimmt hatte sie nur vermeiden wollen, dass der Turm umstürzte. Zwar knirschte das Gestein unter ihm, und es rieselte noch mehr Mörtelstaub, aber nichts brach zusammen.
    Eine Zeit lang blieb Gork liegen, Arme und Beine von sich gestreckt, und wartete, bis sein Herz wieder einigermaßen normal schlug. Dann wartete er noch etwas länger, bis er an etwas anderes denken konnte als nur daran, Katim an hungrige Felsspinnen zu verfüttern. Dann stand er auf, machte vorsichtige kleine Schritte und richtete den Blick auf die Landschaft.
    Ihm fiel sofort auf, dass die Vegetation nach Norden hin abnahm, bis nur noch einige wenige verkrüppelt wirkende Bäume aus dem Sumpf ragten. Dahinter, wie ein zitterndes Trugbild im tief hängenden Dunst, erstreckte sich ein Kreis aus großen rechteckigen Steinen. Einige von ihnen standen vertikal, und die anderen lagen horizontal auf ihnen. Der Kreis war unvollständig und wies dort Lücken auf, wo auf dem weichen Boden Teile des Steinrings umgekippt in den Sumpf gefallen waren. Doch die Reste genügten Gork, um die Anordnung aufgrund von Erzählungen und sogar einer Kohlezeichnung, die er einmal gesehen hatte, als Druidenkreis zu erkennen, eine heilige Stätte, die einem Gott gewidmet war, oder einer Macht, die vor dem Aufstieg des Leichenkönigs existiert hatte.
    All das wäre für einen Historiker sicher sehr interessant gewesen, doch der Kobold konnte damit nichts anfangen, denn: Der Kreis war weder der Turm eines Zauberers noch etwas, das sich zu Geld machen ließ. Und von besagtem Turm fehlte jede Spur. Abgesehen von dem Steinkreis im Norden sah er nur dicht an dicht stehende Bäume und den verdammten Sumpf.
    »Scheiße!«, rief er in die gleichgültige Weite. »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«
    »Irgendwelche Probleme, Kurzer?«, fragte Cræosh von unten.
    »Ja, es gibt ein Problem! Das Problem ist: Ich hasse diesen Ort! Ich hasse diesen Ort, ich hasse diese ganze Mission, und ich hasse euch alle!«
    Es folgte kurze Stille. »Gehe ich richtig in der Annahme, dass du nichts gefunden hast?«, fragte der Ork schließlich.
    »Ob er richtig in der Annahme geht, will er wissen«, brummte Gork vor sich hin. »Er kann mich mal mit seinen Annahmen …«
    Er grummelte noch immer vor sich hin, als er mit dem beschwerlichen Abstieg begann. Es war eine knappe Sache: Mehrmals zerbröckelten Mörtel und Stein selbst unter

Weitere Kostenlose Bücher