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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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nichts sehen kann. Jhurpess im Dunkeln liegt.«
    Gork räusperte sich. »Darf ich?« Die anderen beobachteten, wie der Kobold seine Krallen ins Holz bohrte und sich mit dem Kopf voran nach unten ließ. Für einen Moment hing er einfach nur da, wie eine Art gereizter Kronleuchter, und wartete darauf, dass sich seine Augen anpassten. Dann endlich: »Ja, da ist sie. Eine dicke Holzleiter, ganz klar zu erkennen. Etwa … drei Meter links von mir.«
    Mehrere Köpfe drehten sich in die entsprechende Richtung. »Der Kamin«, sagte Fezeill.
    Cræosh nickte. »So offensichtlich wie die Titten eines Mama-Halblings. Warum habe ich nicht sofort daran gedacht?«
    »Vielleicht … deshalb nicht«, grollte Katim, »weil du … nicht ganz so … schlau bist … wie du glaubst.«
    »Was soll das heißen?«
    Die Trollin verzog das Gesicht und gab sich verwirrt. »Was fragst … du mich? Ich bin hier … nicht das … helle Köpfchen.«
    »Ich störe euch nur ungern bei eurer gepflegten Konversation«, sagte Fezeill, »aber darf ich euch beide daran erinnern …?«
    Cræosh nickte. »Ja. Katim, hättest du die Güte, das Feuer zu löschen?«
    Die Trollin zögerte kurz, drehte sich dann um und schaffte es mit dieser Bewegung, leisen Spott zum Ausdruck zu bringen. Sie ging zum Kamin, sah ihn sich kurz an, hob dann einfach den großen Kessel daneben und goss seinen Inhalt ins Feuer. Es zischte laut, Dampf stieg auf, und die Flammen verschwanden, woraufhin die Temperatur in der Hütte sofort zu sinken begann. Der Gestaltwandler trat neugierig näher und sah sich den Bereich unter dem halb verbrannten Holz an.
    »Gut«, sagte Cræosh und richtete den Blick dann wieder auf die aus dem Loch ragenden Beine des Kobolds. »He, Kurzer!«
    Grummel. »Ja, o du Großer?«
    »Kannst du erkennen, wo sich die Luke befindet?«
    »Warte mal … Ja, ich sehe sie. Hat ein einfaches Schloss. Ein Kinderspiel für mich …«
    Es klickte plötzlich.
    »… oder für Fezeill«, fügte Gork hinzu; sein Tonfall war so frostig wie ein vereistes Fenster. »In ein paar Sekunden zu knacken.« Er zog sich wieder nach oben. »Wir sollten den Gestaltwandler zuerst hinunterklettern lassen«, teilte er den anderen mit. »Für den Fall, dass die Leiter irgendwie präpariert ist.«
    Fezeill lächelte schief und schob sich durch die Luke, die unter dem brennenden Holz versteckt gewesen war.
    Seine sichere Reise zum Kellerboden weiter unten bewies, dass die Leiter nicht »präpariert« war und es keine Fallen gab, wie Gork befürchtet – oder sich erhofft? – hatte. Die anderen folgten ihm, und das ganze Korps brachte den Abstieg sicher hinter sich. Gork, der in der Düsternis recht gut sehen konnte, ging zu dem am Boden liegenden Schrecklichen und nahm einige der hinabgefallenen Stuhlbeine. Er brachte sie Cræosh, der sich mit Feuerstein, Eisen und ein bisschen Öl daranmachte, eins davon in eine Fackel zu verwandeln. Daraufhin sahen die anderen das, was sich bisher nur den nachtsichtigen Blicken des Kobolds dargeboten hatte.
    Zwei Tische standen in der gegenüberliegenden Ecke des Kellers, so weit wie möglich von der Leiter entfernt. Große Tücher lagen darauf, und man brauchte keine besonderen Augen wie Gork oder Katim, um zu erkennen, dass sie etwas bedeckten.
    Als sich das Korps näherte, zeigten sich weitere Details. An der Wand neben den Tischen gab es ein Regal, und darin lagen so seltsame Werkzeuge, dass Cræosh bei der Frage schauderte, welchem Zweck sie dienen mochten. Gezahnte Sägen, nadelspitze Stangen, zusammengerollter Draht und gezackte Zangen. Hinzu kamen – und das war vielleicht noch beunruhigender als alles andere – einfache Messer und Skalpelle neben mehreren Schläuchen und Nähzeug.
    »Ich würde den Besitzer … dieser Hütte … gern kennenlernen«, flüsterte Katim, obwohl sich bei ihr das Flüstern kaum von der normalen Stimme unterschied.
    Voller Unbehagen bemerkte Cræosh den besonderen Glanz in ihren Augen, als sie die Werkzeuge betrachtete.
    Doch während die Trollin fasziniert war, schienen die anderen, selbst der sonst so unerschütterliche Gestaltwandler, den Keller lieber verlassen zu wollen. Allerdings …
    »Was wohl unter den Tüchern liegt?«, fragte Gimmol mit zittriger Stimme.
    Cræosh schnitt eine Grimasse und hoffte, dass die anderen es nicht sahen. Er hatte gerade beschlossen, den Schrecklichen hochzuheben – er lag flennend in einer Ecke, und eigentlich hätten sie sich sofort um ihn kümmern sollen – und dann von

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