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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Licht … hat er die Schatten … reflektiert und … den Anschein erweckt … als wäre alles leer.«
    »Hm. Und so viel Vorsatz – ganz zu schweigen von der Tatsache, dass das Wesen schlau genug war, eine verdammte Leiche wie eine Marionette zu bewegen – genügt dir nicht, um auf den Gedanken zu kommen, dass es vielleicht mehr ist als nur ein Tier?«
    »Der ›kleine Scheißkerl‹ … kann den Spiegel … nicht allein … unter den Tisch … gestellt haben. Wenn Vorsatz dahintersteckt … so ist jemand anders … dafür verantwortlich.«
    »Was mich an etwas erinnert«, sagte Cræosh und wechselte das Thema. »Wollten wir nicht nach draußen?«
    Auf dem Weg nach oben knarrte die Leiter noch lauter als vorher; das Gewicht der anderen – und ihre ungebührliche Hast – schien sie geschwächt zu haben. Als Katim schließlich auf dem Boden des Hauptraums stand, hatte Cræosh das Korps bereits so etwas wie Aufstellung beziehen lassen und näherte sich der Tür.
    Das kleine geflügelte Wesen flog durchs Loch, schnatterte laut und schien wegen irgendetwas erregt zu sein.
    »Willst du den kleinen Scheißkerl wirklich nicht töten?«, fragte Cræosh.
    Katim sah ihn nur an.
    »Glaubt ihr, der Eigentümer dieser Hütte wird sich ärgern, weil Jhurpess seinen Stuhl auseinandergenommen hat?«, fragte Gimmol nervös.
    »Oh, sicher«, erwiderte Gork. »Das große Loch im Boden ist ihm völlig schnuppe, aber wehe, jemand beschädigt seinen Stuhl. Sag mal, Gimmol, sind die Angehörigen deines Volkes alle so intelligent, oder bist du ein Ausnahmetalent?«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte der Gremlin und schnitt dabei eine möglichst finstere Miene.
    »Es soll heißen: Wenn du ein typischer Repräsentant deines Volkes bist, wundert es mich, dass ihr überhaupt existiert! Es ist erstaunlich, dass ihr genug Gehirnschmalz habt, um euch daran zu erinnern, wie man sich fortpflanzt!«
    Gimmol brüllte und stürzte sich auf den Kobold. Die kleinen Streithähne fielen zu Boden und bearbeiteten sich mit ihren Fäusten. Der Rest des Korps versammelte sich schnell. Gork und Gimmol wären sehr beschämt gewesen, hätten sie die Erheiterung in den Gesichtern ihrer Gefährten gesehen.
    Cræosh beobachtete die Kämpfenden eine Zeit lang, bis die Sache aufhörte, lustig zu sein. Als ihn das Spektakel zu langweilen begann und er sich daran erinnerte, dass sie die Hütte besser verlassen sollten, packte er Gork und Gimmol am Nacken und ließ sie von seinen Fäusten baumeln.
    »Entweder stellt ihr es richtig an, oder ihr lasst es sein«, sagte er.
    Die beiden kleinen Soldaten drehten sich halb um und warfen ihm einen zornigen Blick zu.
    »Na schön. Ihr könnt euch beim nächsten Mal umbringen. Derzeit ziehen wir uns zurück.«
    »Bedeutet das, wir laufen weg?«, erklang Fezeills Stimme weiter hinten.
    »Nein. Rückzug bedeutet, wir marschieren. Wenn ich weglaufe, rudere ich meistens mit den Armen und schreie viel.« Cræosh zögerte. »Oder tue ich das beim Sex? Es ist so lange her, dass ich mich nicht mehr daran erinnere …«
    Katim lächelte und ging zur Tür, beziehungsweise dorthin, wo sich die Tür befunden hatte. Nur noch ein Meter trennte sie vom Eingang, als ihr plötzlich jemand den Weg versperrte.
    »Äh … Cræosh?«
    »Das letzte Mal … das war daheim in Tarahk Trohm«, teilte der Ork dem größtenteils uninteressierten – und ein wenig angewiderten – Gestaltwandler mit. »Mit einer schlammbraunen Schönheit …«
    »Cræosh!«, rief Katim. Ihr Stimme klang drängender.
    »Sie hieß Mesharral, wenn ich mich recht erinnere …«
    »Ork!«
    »Was? Ich … oh.« Stahl rieb sich an Leder, als Cræosh sein großes Schwert aus der Scheide riss. Es folgten ähnliche Geräusche, als auch die übrigen Korps-Mitglieder ihre Waffen zogen und auf die Gestalt in der Tür starrten.
    Der Bursche war ein ganzes Stück kleiner als Cræosh und gertenschlank. Ein grauer Mantel umhüllte den größten Teil seines Körpers, und sein Gesicht blieb im Dunkel unter einer Kapuze verborgen.
    »Ich wage hier eine Vermutung«, sagte der Fremde mit leichtem Akzent auf Gremlisch, jener Horden-Sprache, die von allen Außenstehenden am leichtesten gesprochen werden konnte und zu einer Art Handelssprache geworden war. In seiner Stimme schwang ein singender Unterton mit, obwohl er in einem neutralen Tonfall sprach. »Zweifellos ist ein Felsbrocken durch die Tundra gerollt, hat die Tür meiner Hütte durchschlagen und das hässliche Loch dort im Boden

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