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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Verlassen des Lagers mehr als nur einige wenige Meter zurückgelegt hatten.
    Das alles änderte sich eine Stunde vor Sonnenuntergang. Cræosh hatte sich gerade davon überzeugt, dass sie die einzigen Lebewesen in dieser von den Vorfahren verlassenen Eiswüste waren – abgesehen von Yetis –, als Katim auf der nächsten weißen Düne erschien. Das laute Knirschen des Schnees unter den Stiefeln der Trollin hatte für die Ohren des Orks einen ähnlich unangenehmen Klang wie eine Warnglocke. Dass Katim nicht irgendwo auf sie wartete, sondern zu ihnen zurückkehrte, konnte nur bedeuten, dass sie etwas Erwähnenswertes gefunden hatte. Und Cræosh wollte nicht glauben, dass es sich um etwas Positives handelte.
    »Was ist los?«, fragte er, noch bevor die Trollin stehen geblieben war. »Was hast du gefunden?«
    »Eine Hütte.«
    »Eine was?«
    Die Trollin zuckte die Schultern. »Es erschien … auch mir … seltsam. Aber … sieh selbst.«
    Die Truppe folgte ihr, ließ sich von Katims Fußspuren im Schnee den Weg weisen. Und tatsächlich: Dort stand die Hütte. Es war ein kleines Gebäude aus Brettern, wie man sie in einem Dorf erwartet hätte, doch hier, in den eisigen Nördlichen Steppen bot sie einen sehr seltsamen Anblick. Verlockendes Licht kam durchs Fenster, und Rauch kräuselte aus dem steinernen Schornstein. An der Tür hing sogar so etwas wie ein Windspiel.
    »Dies«, verkündete Cræosh, »ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    Die anderen, von der Beobachtungsgabe des Orks beeindruckt, blieben stumm.
    »Und jetzt?«, fragte Gimmol von hinten.
    »Ich schätze, wir könnten anklopfen«, sagte Gork. »Wer auch immer in der Hütte wohnt, er würde sich bestimmt über unseren Besuch freuen. Wahrscheinlich hat er bereits den Tisch für uns gedeckt.«
    »Wir schleichen uns heran«, schlug der Gestaltwandler vor. »Wer auch immer sich in der Hütte befindet … Wir töten ihn und nehmen uns, was wir brauchen.«
    »Auch ich neige zu der Ansicht, dass wir direkt durch die Tür gehen sollten«, teilte Cræosh dem Rest des Korps mit. »Damit dürfte es uns gelingen, den oder die Bewohner der Hütte zu überrumpeln.«
    »Hat jemand von … euch erstaunlichen Idioten … an die … Möglichkeit gedacht … dass dies eine … Falle sein könnte?«
    Stille herrschte, als die Mitglieder des Korps beschämte Blicke wechselten, und jeder von ihnen machte den anderen einen stummen Vorwurf, nicht sofort daran gedacht zu haben. Schließlich erschien ein angewiderter Ausdruck in Cræoshs Gesicht.
    »Eine Falle für wen ? Wie viele Leute wissen, dass wir hier draußen unterwegs sind? Und wie viele von denen, die darüber Bescheid wissen, würden sich irgendeinen Dreck darum scheren, ob wir tot sind oder nicht?«
    »Es muss nicht unbedingt eine Falle für uns sein«, ließ sich Gork vernehmen. »Vielleicht ist sie für irgendjemanden bestimmt.«
    Doch der Ork schnaubte abfällig, wandte sich ab, lief den Hang hinunter und hielt direkt auf die geheimnisvolle Hütte zu. Jhurpess, Gimmol und, nach kurzem Zögern, auch Gork folgten ihm. Nur der Gestaltwandler und die Trollin blieben auf der Düne aus Schnee zurück.
    »Wo zieht man die Grenze zwischen Tapferkeit und Dummheit?«, fragte Fezeill.
    Katim lächelte und zeigte dabei ihre beweglichen Zähne. »Vielleicht sollte man sie … bei der Vorstellung ziehen … mit einem Troll allein zu sein … nach den Bemerkungen von … gestern Abend.«
    Der falsche Schreckliche erbleichte unter seinem Fell. »Du hast es gehört?«
    »Trolle haben … sehr gute Ohren.«
    »Oh.« Eine Pause. »Weißt du, die anderen brauchen uns vielleicht. Wir sollten zu ihnen aufschließen, bevor sie da hineinplatzen.«
    »Gut erkannt.«
    Als sie sich näherten, deutete das Geräusch von splitterndem Holz darauf hin, dass Cræosh entschieden hatte, nicht auf ihre Ankunft zu warten. Fezeill war nahe genug, um zu beobachten, wie Gork in der Hütte verschwand. Mit einem verärgerten Seufzen legte der Gestaltwandler einen Spurt ein.
    »Sehr raffiniert, Cræosh«, schnauzte Gork, als Fezeill eintrat. »Ein brünstiges Nashorn hätte nicht besser hineinstürmen können. Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    Der Ork hob und senkte die Schultern. »Ich wollte das Schloss knacken.«
    »Du wolltest was ?«
    »Das Schloss knacken. Es liegt da drüben auf dem Boden.«
    »Was davon übrig ist, ja.«
    »Es ist geknackt.«
    Gork schüttelte den Kopf und wandte sich ab, als die beiden Nachzügler des Korps schließlich die Hütte

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