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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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womöglich endgültiges Zerwürfnis mit Beaufort erspart bleiben sollte, hatte ihn getroffen wie ein Hammerschlag. Er fühlte sich mit einem Mal erschöpft.
    »Darüber hinaus«, fuhr der Bischof fort, »besänftigt mich natürlich die Tatsache, dass Juliana bekommen hat, was sie wollte. Ihr … könnt Euch nicht vorstellen, wie das ist, John, wenn man eine Tochter hat, die man liebt. Das macht einen Mann wirklich schwach. Es hat mich immer Mühe gekostet, ihretwas abzuschlagen. So streng mit ihr zu sein, wie nötig war, um sie auf die Abscheulichkeiten vorzubereiten, die die Welt für jeden Bastard bereithält.« Er trank einen langen Zug. »Wer wüsste das besser als ich.«
    John schaute auf. So offen hatte er den Bischof noch nie reden hören.
    »Ich darf doch wohl annehmen, dass sie glücklich ist, jetzt, da sie hat, was sie wollte?«, fragte Beaufort.
    John lächelte unwillkürlich. »Ich denke schon, Mylord. Sie war allerdings nicht besonders glücklich, als Talbot mich in aller Höflichkeit … verhaftete. Sie wollte um jeden Preis mit herkommen und hat mir die Hölle heiß gemacht …« Er brach ab, als ihm bewusst wurde, was er sagte.
    Beaufort betrachtete ihn unverwandt. Das Leuchten in Johns Augen verriet ihm alles, was er wissen wollte. Doch er verbarg seine Zufriedenheit und stichelte stattdessen: »Ihr könnt nicht behaupten, ich hätte Euch nicht gewarnt.«
    John schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht vergessen. Aber ich habe weiß Gott keinen Grund, mich zu beklagen.«
    Beaufort schlug die Beine übereinander und wurde wieder ernst. »Warum habt Ihr mir nichts von der Geschichte mit Arthur Scrope erzählt, John? Ich meine, wie übel er Euch bei diesem Ritt nach London mitgespielt hat?«
    John wandte hastig den Blick ab. »Ihr wart bei unserer letzten Begegnung nicht in der Stimmung, Euch traurige alte Geschichten anzuhören.«
    »Nein, ich meine damals. Warum seid Ihr nicht zu mir gekommen, als es passiert ist? Ich hätte Euch schützen können. Und Ihr hättet mich vor dem schweren Irrtum bewahrt, dieser widerwärtigen Kreatur mein Wohlwollen und um ein Haar die Hand meiner Tochter zu gewähren.«
    John regte sich unbehaglich. »Nun, das habe ich ja auch so zu verhindern gewusst, nicht wahr.«
    »Ich will eine Antwort, John. Warum habt Ihr Euch mir nicht anvertraut? Ihr wart noch sehr jung. Ihr hättet ein wenig Hilfe sicher gut gebrauchen können.«
    »Weil es mich beschämt hat, Mylord. Das tut es noch.«
    »Seid Ihr sicher, dass das der wahre Grund ist? Es lag nicht vielleicht daran, dass Ihr mir misstraut? Weil Ihr mich für einen machtgierigen, intriganten Heuchler haltet?«
    » Was ?« John war entrüstet.
    Beaufort hob lächelnd die Schultern. »Ihr wäret nicht der Einzige, wisst Ihr.«
    John verstand nicht, warum Beaufort diese alte Geschichte mit einem Mal so wichtig fand, doch er antwortete wahrheitsgemäß: »Ich habe erwogen, mich Euch anzuvertrauen. Nicht meinem Bruder, sondern Euch. Weil Ihr gesagt hattet, Ihr seiet mein Freund. Aber es ging nicht. Es … war etwas, womit ich allein fertig werden musste.«
    Der Bischof nickte versonnen. »Das ist Euch weiß Gott gelungen. Mich schaudert bei dem Gedanken, wie furchtbar Eure Rache war.«
    John verschränkte seufzend die Arme. »Ich sehe, alles, was ich Lady Adela gesagt habe, ist Euch zu Ohren gekommen.«
    »Nun, sie hatte allerhand zu erklären, als ich gestern nach Mayfield kam.«
    John machte sich keine Sorgen um Adela Beauchamp. Er hatte so eine Ahnung, dass diese Dame ihren Bischof ohne Mühe zu handhaben wusste. Und er war sicher, er verdankte es allein ihr, dass er hier so glimpflich davongekommen war.
    »Ihr hattet vor Eurer Heimkehr nichts von unserer Heirat gehört?«, fragte er.
    »Oh doch. Arthur Scrope erschien in Harrys Hauptquartier in Pontoise und schrie Zeter und Mordio. Ihr solltet Euch vor ihm hüten, wisst Ihr.«
    »Ich hüte mich immer vor ihm.«
    »Das beruhigt mich.«
    John nickte. »Wenn das für heute alles war, Mylord, ersuche ich um Eure Erlaubnis, nach Hause reiten zu dürfen. Juliana …«
    »Nein, das war bei weitem noch nicht alles, Sir. Schickt Euren wackeren Daniel nach Waringham, um sie zu beruhigen. Wir haben viel zu bereden und viel zu tun.«John verließ den behaglichen Raum, nickte den Wachen auf dem Korridor mit einem breiten, befreiten Grinsen zu und fand seinen Knappen am Feuer in der Wachkammer des Torhauses. »Reite nach Hause, Daniel. Sag Fitzalan, er kann den Brief verbrennen. Und sag

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