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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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Einwilligung auf den Weg zum König zu machen.«
    »Oh, dieser kleine Satansbraten …«, knurrte Fitzroy. »Aber sei unbesorgt. Ich hol ihn dir zurück. Er kann noch nicht weit sein …«
    »Das wirst du nicht tun«, befahl Robin ungewöhnlich scharf. In die verwunderte Stille hinein fuhr er fort: »Du würdest ihn auch nicht mehr einholen. Er ist gestern Abend nach dem Essen aufgebrochen, schätze ich. Das heißt, er ist längst in London.«
    »Aber wie kann es dann sein, dass die Wache ihn nicht gesehen hat?«
    »Wie schon, Fitzroy«, entgegnete Robin ungeduldig. »Weil Hugo Fisher vergangene Nacht Torwache hatte, und du weißt genau, dass er gern ein Schläfchen einlegt. Wie es aussieht, wusste auch John das. Offenbar haben wir ihn alle gründlich unterschätzt«, schloss er. Er schüttelte ein wenig fassungslos den Kopf, dann wandte er sich an seinen Gast. »Es tut mir Leid, dass du in dieses kleine Familiendrama geraten bist, Henry.«
    Bischof Beaufort hob gleichmütig die beringte Rechte. »Wenn ich an eines gewöhnt bin, sind es Familiendramen. Bin ich es, vor dem dein Junge davongelaufen ist?«
    Robin sah ihn verblüfft an. »Wie kommst du darauf?«
    »Er wäre nicht der Erste, weißt du«, antwortete Beaufort mit seinem ironischen kleinen Lächeln. »Also? Ist es so?«
    »In gewisser Weise.« Robin reichte Beaufort den Brief.
    » Mylord «, las der Bischof murmelnd, » ich bedaure zutiefst, dass ich dies tun muss. Aber Du lässt mir keine andere Wahl. Ich weiß, Du wünschst, dass ich zu Bischof Beaufort gehe, damit er mich nach Oxford schickt und ich Priester werde. Und ich verstehe, dass Du es gut meinst, denn Du kannst mir kein Land vererben und willst, dass ich dennoch versorgt bin. Aber ich kann diesen Weg nicht einschlagen. Ich will ein Ritter des Königs werden, genau wie Du es wolltest, und genau wie Du laufe ich davon, damit mein Wunsch sich erfüllen kann. Ich hoffe, Du kannst mir vergeben. Dein ungehorsamer, aber ergebener Sohn John of Waringham .« Nachdem er geendet hatte, herrschte einen Moment Schweigen. Dann fügte der Bischof hinzu: »Ein guter Rhetoriker, Robin. Für die Kirche ist seine Entscheidung ein schwerer Verlust, will mir scheinen.«
    Robins Mund zuckte amüsiert.
    »Wie … wie könnt ihr darüber lachen?«, fragte Joanna aufgebracht. »John ist noch nie aus Waringham fort gewesen, er hat keine Ahnung von der Welt! In London können ihm die furchtbarsten Dinge passieren! Was tun wir denn jetzt, Vater?«
    Robin dachte einen Moment nach. »Wir schicken Raymond einen Boten. Er soll nach ihm Ausschau halten, und wenn John bis übermorgen nicht in Westminster eingetroffen ist, sollen sie ihn suchen.«
    »Und das ist alles?«, fragte Joanna ungläubig.
    »Das ist alles«, bestätigte Robin.
    »Wusstet Ihr etwa noch nicht, dass Euer Vater eine Schwäche für freiheitsdurstige Rebellen hat, Lady Joanna?«, fragte der Bischof.
    Robin nickte. »Wir lassen John ziehen. Gott beschütze dich, mein Sohn.«John war beinah die ganze Nacht hindurch geritten. Er hatte Glück: Der Himmel war klar, und ein beinah voller Mond beleuchtete die menschenleere Straße.
    Er hatte nur eine ungefähre Vorstellung, welchen Weg er einschlagen musste, aber er wusste, er musste dem Pfad folgen, der von Waringham zur Straße führte, und sich dann nach Westen wenden. Sobald er die Straße erreicht hatte, galoppierte er an, und er schaute keinmal zurück. Er argwöhnte, der Mut könne ihn verlassen, wenn er es täte, denn er fürchtete sich ein wenig vor der großen, fremden Welt. Doch Mickey, sein stämmiger Brauner, war nicht so ausdauernd wie die teuren Schlachtrösser aus Waringham und begann schließlich ausgepumpt zu keuchen. Sobald John aufhörte zu treiben, fiel er in einen lustlosen Trab, ging dann im Schritt.
    Der Junge seufzte. »Wie du willst, du Klepper.« Das war eine unverdiente Beleidigung, denn Mickey war ein kräftig gebauter fünfjähriger Wallach mit leuchtendem Fell und klaren Augen – ein gutes Pferd. Wie um John zu zeigen, dass er sich nicht alles bieten ließ, blieb er stehen, senkte den Kopf und begann in aller Seelenruhe, das Gras am Straßenrand zu zupfen.
    John klopfte ihm lachend den Hals. »Ja, das könnte dir so passen, was? Aber noch sind wir nicht am Ziel.« Er nahm die Zügel kürzer und drehte Mickeys Kopf sanft, aber bestimmt nach Westen. Dann stieß er ihm leicht die Fersen in die Seiten und schnalzte. »Komm schon, mein Guter. Sei mir nicht gram. Lauf.«
    Mickey trabte

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