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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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Gloucester? Er stärkt ihm den Rücken. Um Yorks politisches Gewicht auf seine Seite zu bringen.«
    John nickte. »Gegen Euch.«
    »So ist es.« Er nahm einen ordentlichen Zug aus seinem Becher.
    »Und wer wird für York nach Frankreich geschickt?«, fragte John neugierig. Es war eine undankbare Aufgabe geworden, und der Hochadel hatte schon lange den Geschmack am Krieg verloren.
    »Der einzige Mann, der dem König die Bitte nicht abschlagen wird: Richard Beauchamp, der Earl of Warwick.«
    »Das ist gut!«, befand John. »Ein hervorragender Soldat mit großer Erfahrung.«
    Beaufort grinste wissend. »Und weil Ihr ihn nicht ausstehen könnt, ist er Euch in Frankreich lieber als in England. Aber ich sag Euch eines, John …« Er unterbrach sich, weil nach einem kurzen Anklopfen die Tür geöffnet wurde. Lady Adela trat ein, und in ihrer Begleitung war ihre Nichte, Margaret Beauchamp.
    Die Männer erhoben sich. John begrüßte seine Schwiegermutter, beantwortete ihre vielen Fragen nach Juliana, Kate und den kleinen Zwillingen, und wandte sich dann Margaret Beauchamp zu. Sie war ganz in Schwarz gekleidet.
    »Lady Margaret … Ihr seid in Trauer?«
    Sie nickte. »Zumindest trage ich Trauer, Sir John«, erwiderte sie. Ihre Miene war ernst, aber das Grübchen im Mundwinkel verriet sie. »Mein Gemahl ist vor einem Monat gestorben.«
    »Unbetrauert«, fügte der Kardinal überflüssigerweise hinzu.
    Margaret hob die schmalen Schultern, aber für einen Moment stahl sich ein Ausdruck von Bitterkeit in ihr Gesicht. »Väter verlangen zu viel von ihren Töchtern, Eminenz, wenn sie erwarten, dass wir nicht nur ihrem Willen gehorchen, sondern auch noch heucheln, es wäre der unsere. Ich habe Oliver St. John geheiratet, weil es der Wunsch meines Vaters war, und mich nie beklagt, weil das für meinen Vater peinlich gewesen wäre. Aber nun hat mein eheliches Jammertal ein Ende, und ich sage Euch ehrlich: Ich bin lieber St. Johns Witwe als seine Frau, und eine Witwe will ich auch bleiben. Also wofür Ihr mich auch herbestellt habt - wenn es mit einem Mann zu tun hat, dann könnt Ihr es Euch gleich wieder aus dem Kopf schlagen. Und Ihr solltet Euch schämen, nicht einmal mein Trauerjahr abzuwarten.«
    Der Kardinal lächelte anerkennend. Zu John sagte er: »Sie sieht Juliana nicht nur ähnlich wie eine Schwester, sie hat auch das gleiche Temperament, oder?«
    John zog sich mit einem höflichen Lächeln aus der Affäreund dachte, welch eine glückliche Fügung es war, dass seiner Tochter die Wahl, die er für sie getroffen hatte, so offensichtlich zusagte.
    Mit einer Geste lud Beaufort die Damen ein, Platz zu nehmen, und fuhr dann fort: »Ich habe nach Euch geschickt, weil ich Euch um eine Gefälligkeit bitten möchte, mein Kind.«
    Margaret lächelte, offenbar erleichtert. »Wenn es in meiner Macht steht, gewiss, Eminenz.«
    »John hat dem König heute die Wahrheit über Katherine und Tudor gesagt.«
    Die beiden Damen zogen scharf die Luft ein.
    »Der König ist überglücklich, drei Brüder zu haben. Er will nächste Woche aufbrechen, um sie in Barking zu besuchen …«
    »Was machen die Jungen in Barking?«, fragte Margaret verwundert.
    »Dazu kommen wir gleich. Der König will sie besuchen, um sie kennen zu lernen, doch er ist der Meinung, dass sie dort bleiben sollen, bis sie ein wenig älter sind. Das heißt, wir können sie nicht zu ihrem Vater nach Wales schicken, denn das ist nicht der Wunsch des Königs. John wird Tudor einen Boten senden, um ihn von den neuen Entwicklungen in Kenntnis zu setzen, und Tudor wird nach England zurückkehren, um in der Nähe seiner Söhne zu sein.«
    »Verrückt genug wär er dafür«, stimmte Lady Margaret zu. »Ich kenne keinen anderen Mann, der so an seinen Kindern hängt.«
    »Ihr verwaltet die Ländereien Eures Gemahls, bis Euer Sohn mündig wird, Lady Margaret?«
    »Natürlich.«
    »Darunter ist ein Gut, das an das Kloster von Barking angrenzt.«
    »Wirklich? Das wusste ich nicht.«
    »Nun, das macht nichts, ich weiß es ja«, entgegnete Beaufort. »Würdet Ihr es Tudor zur Verfügung stellen, und zwar so, dass Gloucester nichts davon erfährt?«
    Sie nickte ohne das geringste Zögern. »Natürlich, Mylord.«
    Er lächelte ihr zu. »Gutes Kind.«
    »Aber sagt uns, John, warum habt Ihr das getan?«, fragte Lady Adela. »Dem König von seiner Mutter und Tudor berichtet? Seine Reaktion hätte auch ganz anders ausfallen können.«
    »Das ist wahr, Madam. Aber mir blieb keine Wahl. Denn irgendwie

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