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Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
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… gleich wieder vorbei … mein, mein Herz … spielt nicht mehr so mit, wie du weißt.“
    Sie schüttelte den Kopf und schob den Stoff beiseite, um seine Brust zu betrachten. Niemals zuvor hatte er an Schwäche oder Krankheit gelitten, was dem Mädchen erst jetzt wirklich bewusst wurde. Wie war es möglich …?
    Mit einem leisen Aufschrei fuhr sie zurück.
    Über dem Herzen ihres Vaters wand sich ein tintenschwarzes Mal. Dünne Tentakel schlangen sich um runenartige Zeichen auf seiner Haut. Das Zentrum der finsteren Tätowierung bildete ein Auge mit geschlitzter Pupille, das ihr spöttisch zuzuzwinkern schien.
    Auch ihrem Vater war es gelungen, sich mühsam aufzurichten und ein zorniges Zischen entrang sich seiner Kehle.
    „Verdammter Hund!“, knurrte er schmerzerfüllt und wandte sich dann ruckartig an seine Tochter.
    Das Eis schmolz aus seinen Augen und die kalte Wut wich Sorge und Verzweiflung. „Cathi, du musst gehen! Weit weg, wo sie dich nicht finden können!“,  flüsterte er eindringlich. „Flieh, bitte …“
    Die letzten Worte gingen in einem rasselnden Husten unter.
    Nubes winselte leise und schmiegte sich Trost suchend an Catharinas Seite.
    Sie drängte gewaltsam die Verwirrung und Hilflosigkeit zurück und schob einen Arm unter die sehnige Schulter ihres Vaters.
    „Ich bringe dich in die Hütte. Versuch aufzustehen, bitte, ich schaff es nicht alleine. Alles wird wieder gut, wirklich …“ Sie schien sich selbst beruhigen zu wollen, ihre Stimme klang zu tröstlich, zu beschwörend und sanft.
    An sie gelehnt kämpfte er sich auf die Beine und gemeinsam taumelten sie ins Innere der Hütte. Die junge Frau hatte diesmal keinen Blick für ihr geliebtes Zuhause übrig, allein für das moosgepolsterte Bett in seiner Mitte.
    Um Atem ringend half sie ihrem Vater sich niederzulegen, dessen Körper entkräftet zwischen Farn und Felle sank. Eigentlich wollte sie keinen Schritt von seiner Seite weichen, doch die klamme Kälte seiner Hand brachte sie dazu aufzuspringen und zum Kamin hinüberzulaufen.
    Sie schlug Pyrit und Feuerstein fahrig aneinander, beobachtete angespannt, wie die Flammen den Zunder verzehrten und warf schließlich die letzten Holzscheite in die Glut. Dann eilte Catharina zurück zur Bettstatt und ließ sich neben ihrem Vater nieder, der gewaltsam versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben.
    Die Finger, die sie auf seiner Stirn spreizte, gefroren beinahe zu Eis. „Was ist los mit dir, Vater?“, hauchte sie angstvoll und suchte seinen trüben Blick.
    „Ich konnte dich nicht beschützen.“ Seine dunkle Stimme klang abwesend und doch so verzweifelt. „Er hat mich gefunden. Aber vielleicht … ist es noch nicht zu spät. Du musst fliehen, Tochter!“
    Sie wusste nicht von welcher Gefahr er sprach, wusste nicht vor wem ihr Vater sie hatte beschützen wollen. Doch seine letzten Worte trafen sie ins Herz, weil sie sehr wohl begriff, was er von ihr verlangte.
    „Niemals lasse ich dich allein!“, schwor das Mädchen zornerfüllt. „Ich werde mich vor jede Klinge stellen, die dich bedroht!“
    „Er kämpft nicht mit dem Schwert“, keuchte der Jäger und legte zärtlich eine Hand an ihre Wange. „Er ist deine Kehrseite. Hinterlistig, ohne Gefühl und Gewissen, kaltblütig … der Herr der Lüge.“
    „Von wem sprichst du?“ Plötzlich spürte Catharina die wirbelnden Federn um ihre Schläfen und ihre Finger bogen sich unwillkürlich zu Klauen.
    Ein Lied drängte sich flammend auf ihre Zunge, für die Tränen, die sie nicht vergießen konnte.
    „Der Hund des Teufels!“ Atemloses Wispern, kalt und verächtlich.
    Fassungslos starrte sie auf ihren Vater herab und versuchte den Sinn seiner Worte zu begreifen. „Papa, sag mir, sprichst du im Fieber?“
    „Wenn dem so wäre, wüsste ich es selbst nicht“ Sein freudloses Lachen wurde schon bald von einem weiteren Hustenanfall erstickt.
    Der Druck in ihrer Kehle nahm stetig zu, obgleich sie wusste, dass es keine verdrängten Tränen waren. Sie konnte nicht weinen.
    Doch ihre Stimme wollte sich befreien, die Gefühle aus ihrer Seele tragen und ihnen eine eigene Melodie verleihen … Gefangene Klänge loderten in ihrem Herzen, verbrannten sie.
    „Nein!“, flüsterte Vater im nächsten Lidschlag heiser. Warnend. „Hüte deine Zunge. Sie lockt ihn zu dir! Der Teufel lebt in der Musik!“
    Catharina zuckte zurück, als sie den verhassten Satz zum ersten Mal aus seinem Mund vernahm. Stets war es nur der Landpfarrer gewesen, der ihr händeringend an

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