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Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
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schienen noch immer Funken zu sprühen und leuchteten im Mondschein wie reinste Kristalle. Das Haar fiel ihr in unbändigen Wellen bis über die Taille, den Farben eines Herbstwaldes gleichend. Des ungezügelten Zornes wegen, flatterten rotbraune Federn zwischen den Strähnen und sprossen sanfter um ihre Schläfen, verliehen dem schönen Gesicht eine Aura urtümlicher Wildheit.
    Unter dem lose geschnürten Mieder, trug sie eine moosgrüne Bluse, darunter jedoch keineswegs jene keuschen, langen Röcken, die sich einer Frau geziemten.
    Jahrhunderte waren vergangen, seit Viper ein Mädchen ihres Standes in einer Lederhose gesehen hatte.
    Auch das Temperament mit dem die Kleine Streit suchte, verwunderte ihn. Ihre Zunge vermochte es an Schärfe durchaus mit ihrer verbotenen Klinge aufzunehmen. Mutig und töricht zugleich, wie sie ihm entgegen trat, sodass er nur die Hände auszustrecken bräuchte, um ihren nicht minder verführerischen Körper an sich zu ziehen. Sie war die reinste Sünde.
    Zu schade, dass seine schöne Sirene dem Meister gehörte … Doch vielleicht würde er sie sich nehmen, bevor er ihre Seele band.
    „Beantwortet meine Frage!“ Ob sie es wohl immer noch wagen würde, ihn derart frech anzufahren wenn sie wusste, was er wirklich war?
    Unwahrscheinlich. Aber um ihr diesen bockigen Stolz auszutreiben, hatte Viper noch genug Zeit. Falls er das wollte.
    „Es war doch Euer Auge über seinem Herzen, nicht wahr? Welch widerlicher Scherz!“
    Er hob belustigt die Brauen. „Über meine Auffassung von Humor können wir uns später noch unterhalten, Herzchen. Jetzt möchte ich zuerst wissen, wie sehr Ihr Euren Vater liebt …“ Ein lauernder Unterton schlich sich in seine Stimme. „Vielleicht kann ich ihm helfen, in meiner Selbstlosigkeit?“
    „Was wollt Ihr von mir?“ Die Kampfeslust wich schlagartig aus ihren Zügen und machte Verzweiflung Platz.
    Damit war Vipers Frage nach der Liebe zu ihrem Vater wohl beantwortet. Und auch der arme Trottel hatte sein Herz an das kleine Kuckuckskind verloren, was schon der überraschend starke Bann verriet, der den Wald und das nahe Dorf schützte.
    Selbst für Viper war es kräfteraubend gewesen durch den eishellen Schutzbann zu brechen und kein anderer Dämon hätte sein Inneres überhaupt betreten können.
    Lacrima hatte Catharinas Beschützer wirklich gut gewählt, nur leider nicht mit der wilden, reinen Seele ihrer Tochter gerechnet, deren Stimme selbst den Herrn der Unterwelt zu sich rief.
    Allein den Gedanken an die Gefühle, die sie für die Dauer eines Flügelschlags in ihm selbst, dem Mächtigsten aller Dämonen hervorgerufen hatte, verbarg Viper tief in der Schwärze seines schlaglosen Herzens.
    „Was ich von dir will? Dein Blut, deinen Schwur, dein Selbst und deine Träne … Die Höflichkeiten frech außer Acht lassend", fügte er amüsiert hinzu.
    „Wer seid Ihr?“, flüsterte seine Sirene kaum hörbar.
    „Dein schlimmster Alptraum?“, schlug Viper zischend vor.
    „Wie abgedroschen. Erst recht für den Herren der Lüge. Die Wahrheit also, kleine Sünde.“
    „Der Hund des Teufels …“, hauchte die junge Frau voller Unglauben, erblasste. Nur einen Herzschlag später blickte sie direkt in Vipers funkelnde Schlangenaugen, als er eine Hand grob in ihrem Haar vergrub und sie zu sich heranzog.
    „Nenn mich nicht so!", schnurrte er mit tödlicher Ruhe. „Dieser Name stand nicht zur Auswahl, Kleines.“
    Viper kräuselte für einen Wimpernschlag die Lippen und seine scharfen Eckzähne blitzten auf.
    Gewaltsam versuchte sie seinem Blick standzuhalten, doch die Schlange roch nur zu deutlich den süßen Hauch ihrer Furcht. Er entblößte genüsslich ihre Kehle, sog den verlockenden Duft ein und gab sie erst frei, als sich ihr ein leises Wimmern entrang.
    „Nun, bedauerlicherweise kann ich nicht lange bleiben, Menschenkind. Und auch dein Vater hat nicht mehr viel Zeit.“
    Für einen Moment suchte er nach jener milden Belustigung, die das Entsetzen in ihren schönen Augen eigentlich hervorrufen sollte …
    „Wie lange?“ Für eine Frage klang ihre Stimme zu verzweifelt und schrill.
    „Bis der Mond sinkt. Vielleicht auch im ersten Schein der …“
    „Was muss ich tun?“
    „… Sonne“, beendete Viper seinen Satz gleichgültig. „Liebes, ich hasse es, unterbrochen zu werden.“
    Sie schwieg. Wartend, ruhelos.
    Er verzog die Lippen zu einem herablassenden Lächeln. Wie schwach die Menschen ihre Gefühle doch machten!
    „Dein Blut für das Seine,

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