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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Orbit.«
    »Aber ...«, sagte Cliff. Ruyther winkte ab und hob die Hand.
    »Keine Antwort erfolgte. Die Kreisbahnen der Raketen waren auf den Zentimeter genau. Aber keine Nachricht, die erkennen ließ, ob die abgeworfenen Versorgungscontainer angekommen sind. Leider auch kein Lichtspruch kein Signal ... nichts. Als wäre Pallas beta ausgestorben.«
    »Das riecht zumindest komisch«, sagte Cliff nachdenklich.
    »Das riecht nicht nur – das stinkt förmlich, mein Junge. Ich habe es gleich gemeldet, aber den Bürokraten scheint ein Versehen unterlaufen zu sein. Wichtig ist nur die Erzzufuhr. Ich habe dabei den Verdacht, daß ich auch diesmal nur Abraumgestein transportiere.«
    Cliff fuhr nachdenklich über seinen Nacken und dachte daran, welcher Typ von Frachtschiff die SIKH wohl war.
    »Sehen Sie doch einfach nach!« schlug er vor.
    Ruyther schüttelte schweigend den Kopf. Dann erklärte er:
    »Das können wir nicht. Die Transportraketen sind mit Magneten außen an die Hülle meines Frachters gekoppelt. Wir sind nicht so gut eingerichtet, daß wir nachsehen und die Verschlüsse der Container öffnen könnten; schließlich fliegen wir die SIKH und nicht die ORION. Wir können nicht einfach auf der Hülle spazierengehen.«
    McLane wußte jetzt, welcher Typ das Frachtschiff war; es war tatsächlich lebensgefährlich, das Schiff im Raum zu verlassen. Und gänzlich unmöglich, zu den angehefteten Raketen vorzudringen und dort zu arbeiten. Warum berichtete Ruyther ihm dies alles? Ein deutlicher Verdacht formierte sich in seinen Gedanken.
    »Und was hat Ihre Story mit mir zu tun, Commander?« fragte er gelassen.
    Mit einer resignierenden Grimasse erwiderte sein ehemaliger Vorgesetzter:
    »Noch vor Jahren, McLane ... noch vor einem Jahr wärest du schon zu Pallas beta unterwegs gewesen.«
    »Warum ich?«
    »Weil die ORION dem Riesenmond genügend nahe ist. Weil ihr Kommandant und seine Crew zu den verwegensten Männern der Flotte zählen! Weil das Schicksal einer irdischen Kolonie nicht gleichgültig zu sein hat. Deswegen, McLane, ist es eine Geschichte für dich.«
    »Die Koordinaten stehen im Handbuch«, murmelte McLane, aber Ruyther hörte den Satz.
    »Dort stehen sie, jawohl.«
    McLane überlegte weiter. Er betrachtete die Instrumente seines Pultes und dann wieder das skeptische Gesicht Ruythers, das sich jetzt mit dem Ausdruck der Hoffnung.
    Um McLanes Mundwinkel begann es verräterisch zu zucken. Er drückte einen kleinen Schalter in einem Paneel hinunter. In den Räumen der Besatzungsmitglieder ertönten die Wecksignale.
    »In Ordnung, Commander«, sagte er.
    »Soll das heißen, daß Sie versuchen, auf Pallas beta zu landen?« fragte der Frachterkapitän vom Schirm her.
    »Das soll es heißen«, sagte Cliff.
    »Ich habe nichts anderes getan, als mit Ihnen höfliche Worte gewechselt. Ist das klar, Cliff?«
    McLane grinste sein gefürchtetes Grinsen.
    »Völlig klar, Herr Chef«, sagte er. »Grüßen Sie Ihre Jungs. Ich mache mich sofort auf den Weg.«
    »Viel Glück!«
    »Danke. Ende.«
    Der Schirm wurde dunkel, die Sprechverbindung wurde getrennt. Der Frachter zog weiter, dem Augenblick des Verschwindens im Hyperraum entgegen.
     
    *
     
    Fast gleichzeitig kamen Mario de Monti und Hasso Sigbjörnson in die Kanzel.
    »Setzt euch hin«, sagte Cliff und deutete auf die kleine Kaffeemaschine neben de Montis Pult. »Schalte das Ding bitte ein, dann hört zu, was ich euch zu erzählen habe.«
    Er gab in wenigen Sätzen wieder, was Ruyther ihm erzählt hatte.
    »Was meinst du dazu, Hasso?« fragte er dann.
    Hasso senkte den Kopf, dann schob er die Unterlippe vor und sagte halblaut:
    »Warum fliegen wir noch nicht?«
    »Hauptsächlich deshalb, weil ich eine Schwäche für demokratische Abstimmungen habe. Mario?«
    Mario hielt bereits das Handbuch zwischen den Fingern und las halblaut die Koordinaten von Pallas beta, dem Mond Greenwoods. Die Sonne trug die Katalognummer P:90 02 29.
    »Soll ich den Komputer ankurbeln?« fragte Mario lässig.
    »Drei Stimmen dafür, eine Enthaltung, da Tamara Jagellovsk schläft und nicht zur Abstimmung erschienen ist«, sagte Cliff.
    »Was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, daß sie nicht geweckt wurde«, stellte Hasso trocken fest und lachte. »Was geschieht mit der LANCET?«
    »Ich rufe Atan und Helga und sage ihnen Bescheid. Sie haben noch für achtzehn Stunden Reserven.«
    »Gut. Ich kümmere mich um die Maschinen.«
    Hasso verließ die Kommandokanzel und meldete sich zwanzig

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