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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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auf das farbige, dreidimensionale Abbild auf seinem runden Sichtschirm.
    »Abstand vierhundert Meter«, sagte Mario halblaut.
    »Ja. Und in dieses Fragment ist die Bergbaukolonie versenkt?« fragte Tamara den Commander.
    »Siebzig Kolonisten und einundzwanzig Arbeitsroboter. Maschinen und Förderanlagen, ein Startschacht für primitive Raketen und die Meiler, die Energie erzeugen. Jedes halbe Jahr ein Versorgungsschiff, sonst die abgeworfenen Container der Erztransporter.«
    Tamara nickte.
    »Sie wollen dort landen?« fragte sie.
    Pallas beta , denn Pallas umlief im Asteroidengürtel die irdische Sonne, war ein Brocken von einem Durchmesser der an der breitesten Stelle neunhundert Meter besaß. Man vermutete, daß dieser Mond ein ehemaliger Teil des Ammoniakplaneten war, besaß dafür aber noch keine Beweise.
    Der Abbau des Erzes aber lohnte sich und war für gewisse Industriezweige eine Notwendigkeit; Germanicum war ein sehr seltenes Erz.
    »Landen nicht, aber anlegen. Wir verankern dabei unser Schwerefeld an der Mondoberfläche. Offiziell nennt man diesen Körper einen Mond, weil er den Planeten umläuft – Asteroid wäre richtiger, der Größe entsprechend.«
    McLane bugsierte mit der Manuellsteuerung die ORION vorsichtig an den Mond heran.
    »Abstand dreihundert Meter«, sagte Mario de Monti.
    Ein Kreis blinkender Lichter, stechend gelb und im Intervall von fünfhundert Mikrosekunden aufleuchtend, umgab eine glattgefräste Stelle in der Nähe des Startschachtes der Erzraketen.
    Das Maschinengeräusch wurde noch leiser.
    »Höhe?« fragte Cliff kurz.
    »Zweihundert Meter.«
    Bis auf das Zirpen und Knistern der Instrumente und den unaufhörlichen Wechsel von leuchtenden Signalen herrschte Stille in der Kommandokanzel. McLane steuerte das Schiff mit schweigender Konzentration; er brachte es sehr langsam an den Mond heran.
    »Hundert Meter!«
    Die schwarze Masse füllte jetzt sämtliche Schirme aus. Genau unterhalb des Diskus leuchteten die gelben Lampen. McLane schaltete das automatische Landegerät ein, das elektronisch gesteuert war und die letzten fünfzig Meter bewältigen mußte; die Energie der Maschinen wurde dadurch besser dosiert als durch jede Schaltung.
    »Ich bin bei Hasso im Maschinenraum«, sagte er und drückte den Automatik -Knopf hinein.
    »In Ordnung«, sagte Mario.
    Das Bordbuch war selbstverständlich ausgeschaltet worden.
    »Fünfzig Meter.«
    Mit einem hörbaren Klick! schaltete sich der Autopilot ein. Das Schiff schien förmlich den zerfetzten, aufgerissenen Felswänden zuzukriechen; die ORION flog den Mond an, als wolle sie auf einer ebenen Fläche landen.
    Sigbjörnson stand vor den hohen, schmalen Schrankwänden seiner Maschinen und betrachtete aufmerksam die Instrumente. Sämtliche Anzeigen standen im Bereich normaler Werte. McLane kam herein, nickte kurz und roch mißtrauisch die Ausdünstung der neuen Maschinen, der frischen Lacke und der Lötstellen. Hier war es, abgesehen von einem zwerchfellbewegenden Brummton, völlig still.
    Cliff schlug Hasso auf die Schulter.
    »Höre einmal gut zu, Ingenieur!«
    Sigbjörnson drehte den Kopf herum und blickte McLane zweifelnd an.
    »Ich höre immer gut zu, Cliff, wenn du solche Überraschungen planst. Was gibt es? Gefahr?«
    Cliff zuckte die Schultern.
    »Möglich. Ich weiß nicht, was uns auf Pallas erwartet. Ich möchte daher, daß die ORION bereit zu einem Alarmstart bleibt, während wir auf dem Mond nach den Kolonisten suchen.«
    »Ich verstehe!« sagte Hasso und verfolgte den Lichtpunkt einer Leistungskurve, die ein Gerät projizierte. Das Schiff stand jetzt unbeweglich fünf Meter über der glattgeschliffenen Fläche mit den zuckenden Lichtern.
    »Wieviel Zeit haben wir, wenn die Maschinen leer weiterlaufen, wenn also die gesamte Kraft in Reserve gehalten wird?«
    Hasso schluckte.
    »Acht Stunden«, sagte er. »Aber dann kannst du auf den Speicherbänken Spiegeleier braten.«
    »Nicht länger, Hasso?« fragte Cliff und überlegte, indem er nachdenklich seine Uhr betrachtete.
    »Acht Stunden. Wenn ich nur fünf Minuten länger auf Alarmstart bleibe, schmelzen mir die Sicherungsblöcke durch.«
    »Aber acht Stunden kannst du verantworten?« bohrte Cliff weiter.
    »Nein! Sechs! Laut Vorschrift.«
    Ruhig erwiderte McLane:
    »Dann bleiben die Maschinen also acht Stunden lang auf Bereitschaft stehen. Klar?«
    Hasso schüttelte den Kopf und wandte dabei keinen Blick von seinen Skalen.
    »Du bist der Boß«, sagte er ruhig.
    Über die

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