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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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schnippte mit den Fingern. »Das ist nur eine Möglichkeit einer gutausgebildeten Schiffsbesatzung.«
    Tamara rang sich zu einem Entschluß wahrhafter Größe durch.
    »Hören Sie, McLane ... ich sehe nichts, höre nichts und sage nichts. Können Sie garantieren, daß Ihr Betrug unentdeckt bleibt?«
    »Mit neunundneunzigprozentiger Sicherheit«, sagte Cliff unerschütterlich.
    »Was geschieht mit Legrelle und Shubashi?«
    »Wir holen sie ab, sobald wir hier fertig sind. Ich habe die Absicht, nachzusehen, nicht zu siedeln.«
    »Gut. Ich bin mit von der Partie.«
    Tamara nickte kurz und ignorierte das erleichterte Lachen der drei Männer.
    Mario deutete auf den Bordchronometer und sagte:
    »Cliff! Wir müssen in spätestens siebzehn Stunden wieder gestartet sein, sonst ist der Energievorrat in der LANCET restlos aufgebraucht.«
    »Ich verstehe. Wir bleiben keine Minute länger als notwendig.«
    Das Schiff schob in einer eleganten Schleife auf den Mond Pallas beta zu, der eben aus dem Schlagschatten des Planeten Greenwood heraustrat. Obwohl auf der Oberfläche des Planeten – einer kalten, unfreundlichen Ammoniakwelt – nicht einmal die Spur von Gewächsen festzustellen war, hatte man ihm wegen seines grünen Leuchtens diesen Namen gegeben. Der Mond rotierte auf einer Bahn mit geringem Durchmesser um die Welt, und er bestand im wesentlichen aus sehr stark erzhaltigem Gestein. Eines Tages, wenn die Gänge, Stollen und Kavernen den Mond restlos durchdrungen hatten, würde er nur noch aus wertlosem Abraumgestein bestehen. Jetzt war dort ein Kreis blinkender Lichter zu sehen. Aber kein Lebenszeichen ...
     
    *
     
    In einer der zahlreichen Relaisstationen wiederholte sich der Text einer Durchsage pausenlos. Die stählerne Kugel war innen etwa so ausgerüstet wie der kleine Mond MZ 4, aber sie schwebte an der Grenze von Ost/Drei 702.
    Batterien von Verstärkern machten die Impulse hörbar.
    »Hier Hyperion 099«, sagte die Stimme. »Relaisstationen bis zum Kubus Vier/West 034, dem Zielgebiet des Schiffes ORION melden: Das Schiff steht in der angegebenen Position, meldet sich auf Anruf aber nicht.«
    Man schien das dringende Bedürfnis zu haben, McLane zu sprechen.
    Wieder und immer wieder ging die Anfrage über eine Zickzackverbindung durch den Weltraum. Die ORION meldete sich nicht. Die Rückmeldung über diesen Vorfall erreichte schließlich einen Raum, in dem die Schiffsbewegungen vermerkt wurden und der weit unterhalb der Felsen in der Basis 104 war.
    »Haben Sie noch immer nichts?«
    Einer der weiblichen Fähnriche hantierte fieberhaft an Hebeln und Schaltern. Sie versuchte es zum dreißigsten Male.
    »Mit McLane hat man nichts als Schwierigkeiten! Er hat dringenden Befehl, zur Erde zurückzukehren. Wenn er Larsens Planet verlassen haben sollte, werde ich persönlich dafür sorgen, daß man ihm ein Verfahren anhängt! Mir reicht es allmählich.
    Immer diese individualistischen Raumhelden!«
    Spring-Brauner tobte.
    »Ordonnanz-Leutnant – die Ortung besagt aber ganz klar, daß das Schiff in der Nähe von Larsens Planet steht!« wandte der Fähnrich ein.
    »Warum antwortet der Bursche dann nicht?« rief Spring-Brauner.
    »Ich weiß es auch nicht«, sagte der Fähnrich. »Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen?«
    »Diesem Burschen stößt niemals etwas zu«, schloß der Leutnant.

 
4
     
    Der Fähnrich reichte Spring-Brauner einen breiten Plastikstreifen, auf dem eine kleingedruckte Mitteilung aus einem der Ausgabekanäle der Zentralen Rechenanlage zu sehen war.
    Spring-Brauner las den Text schweigend.
    suchgerät raumkubus vier/west 034 meldet: raumschiff orion acht ist mit suchstrahl festgestellt worden. das schiff steht ohne fahrt und ohne emission der triebwerke oberhalb des planeten ›larsens planet‹. ende.
    »Unbegreiflich!« murmelte Spring-Brauner. »Und niemand meldet sich!«
    Er zuckte die Schultern und ging.
     
    *
     
    Pallas beta. Ein scharfkantiger Asteroid, von der Ferne wirkend wie eine Kugel mit zerwühlter Oberfläche. Jetzt, fünfhundert Meter entfernt von der glänzenden Hülle des Raumschiffes, sahen die drei Männer und die Frau sein wahres Gesicht.
    Blauschwarzes Gestein, voller Klüfte, Schründe und hochragender Nadeln. Die harten Schlagschatten verwirrten das Muster der Oberfläche und schufen einen zusätzlichen Eindruck der Gefahr. Der Rest der sichtbaren Oberfläche lag in dem matten Licht, das Greenwood ausstrahlte.
    »Sieht eigenartig schön aus, nicht wahr?« fragte McLane und deutete

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