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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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hinterher.
    Bunny warf Eierbomben nach Pitch, um ihn aufzuhalten, doch die Eier verpufften wirkungslos am Himmel.
    »Er ist weg«, seufzte Nord und starrte auf die Stelle, an der Pitch verschwunden war.

Kapitel 6
    Die Zahnfee setzte sich. In der Hand hielt sie eine leere Zahnschachtel. Babyfee erholte sich auf einer kaputten Schachtel in ihrer Nähe. Jack ging zu ihnen hinüber und hockte sich neben sie.
    Bunny sagte zu Nord: »Okay, alles klar, ich gebe es ja zu. Du hattest recht, was Pitch betrifft.«
    »Dieses Mal hätte ich ausnahmsweise gerne nicht recht behalten«, erwiderte Nord. »Aber er wird dafür bezahlen.«
    »Das mit den Feen tut mir leid«, sagte Jack zur Zahnfee.
    Die Zahnfee seufzte. »Du hättest sie sehen sollen. Sie haben bis zur letzten Sekunde gekämpft.«
    »Was will Pitch mit den Zähnen?«, fragte Jack.
    »Es geht ihm nicht um die Zähne«, erklärte die Zahnfee. »Sondern um die Erinnerungen, die sie in sich tragen.«
    Jack starrte sie an. »Was meinst du damit?«
    Die Zahnfee führte ihn über die Palastlagune. Bei jedem Schritt, den er machte, gefror das Wasser unter seinen Füßen zu Eis.
    »Das ist der Grund, warum wir die Zähne sammeln, Jack. Sie bergen die wichtigsten Erinnerungen der Kindheit.« Die Zahnfee zeigte ihm ein Wandgemälde, auf dem das Sammeln der Erinnerungen dargestellt war. »Meine Feen und ich wachen über sie. Und wenn jemand sich daran erinnern muss, was wirklich zählt im Leben, dann helfen wir ihm. Wir hüten die Erinnerungen von allen Kindern auf dieser Welt«, sagte sie. »Auch deine.«
    »Meine Erinnerungen?«, fragte Jack.
    »Aus der Zeit, als du jung warst«, antwortete die Zahnfee. »Bevor du zu Jack Frost wurdest.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Aber ich war niemand, bevor ich Jack Frost war.«
    »Natürlich warst du das. Wir alle waren jemand, bevor wir auserwählt wurden«, sagte die Zahnfee.
    Nord mischte sich in das Gespräch ein. »Du hättest Bunny sehen sollen«, schmunzelte er.
    »He, ich hab dir gesagt, du sollst das für dich behalten!«, schimpfte Bunny.
    Jack schwirrte der Kopf. »Die Nacht am See … ich … ich hab einfach angenommen … Willst du damit sagen … Willst du damit sagen, dass ich ein Leben hatte. Mit einem Zuhause und einer Familie?«
    »Du erinnerst dich wirklich nicht?«, fragte die Zahnfee.
    Jacks Miene war ausdruckslos. »All die Jahre, und die ganze Zeit lag die Antwort hier.« Er ließ den Blick über den zerstörten Palast schweifen. »Wenn ich meine Erinnerungen finde, dann weiß ich, warum ich existiere. Du musst sie mir zeigen.«
    Der Wind trug ihn über die Lagune – er war bereit, der Zahnfee zu seiner Schachtel zu folgen.
    »Das kann ich nicht, Jack«, sagte die Zahnfee. »Pitch hat sie.«
    »Dann müssen wir sie zurückerobern!« Jack warf einen Blick über die Schulter auf das uralte Wandgemälde. Es begann bereits zu zerfallen.
    »Oh nein, die Kinder!«, jammerte die Zahnfee. »Wir verlieren sie. Es ist zu spät.«
    »Nein! Nein! Zu spät gibt es nicht«, widersprach Nord. »Warte mal. Ha! Eine Idee!« Nord war gerade eingefallen, was sie Hüter tun konnten, um zu helfen. »Wir werden die Zähne einsammeln.«
    »Was?«, fragte die Zahnfee.
    »Wir holen die Zähne und die Kinder werden weiterhin an dich glauben!«, erklärte Nord.
    »Wir reden hier von sieben Kontinenten«, rief die Zahnfee. »Es sind Millionen von Kindern.«
    »Jetzt mach mal halblang!«, empörte sich Nord. »Hast du eine Ahnung, wie viele Spielzeuge ich in einer Nacht ausliefere?«
    »Und wie viele Eier ich an einem Tag verstecke?«, fügte Bunny hinzu.
    Nord wandte sich an Jack. »Und Jack, wenn du uns hilfst, dann holen wir auch deine Erinnerungen zurück.«
    Jack blickte zur Zahnfee, die eifrig nickte. Sandi hielt den Daumen hoch. Nur Bunny stöhnte und verdrehte die Augen. Schließlich drehte Jack sich zu Nord um und lächelte.
    In Schanghai in China schoss Nord aus einem Schornstein und rannte über das Dach. »Beeilung! Beeilung!«, rief er, als Bunny ein Dach weiter auftauchte.
    »Here we go, here we go«, gröhlte Bunny.
    Jack flitzte an ihm vorbei. »Leg mal eine Pfote zu, Hase. Ich hab fünf Zähne Vorsprung.«
    »Ja, schon klar«, antwortete Bunny. »Hör zu, ich würde dir ja raten, mir aus dem Weg zu gehen, aber warum sollte ich mir die Mühe machen. Du kannst ja doch nicht mit mir mithalten.«
    »Wetten wir, Wollschwanz?«, grinste Jack.
    »Ein Hase hängt dich immer ab«, meinte Bunny.
    »Ein Wettrennen?«, fragte Nord Jack und

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