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Die Hueterin der Geheimnisse

Die Hueterin der Geheimnisse

Titel: Die Hueterin der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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zögerte. »Lord, als ich einen kleinen Moment ausruhte, habe ich die Steine geworfen. Carlion war nur der Anfang.«
    Thegan nickte. Seine Miene war so ernst, wie Leof sie noch nie gesehen hatte.
    »Ruh dich aus«, sagte er und legte Otter die Hand auf die Schulter, um ihn zu trösten. »Jetzt kümmern wir uns darum.«
    Otter lächelte. Es war ein erstaunlich liebliches Lächeln. Seine Augen waren seltsam, da sie keine eindeutige Farbe hatten. In diesem Moment reflektierten sie Thegans braune Uniform und glänzten dunkel mit goldenen Flecken.
    »Ich wusste, dass es richtig war, zu Euch zu kommen. Die Steine haben es mir gesagt.«

    Thegan lächelte ihn an und klopfte ihm zum Abschied nochmals auf die Schulter.
    Dann wandte er sich an seine Offiziere. »Lager abbauen. Wir marschieren sofort nach Carlion. Um welche Art Angreifer es sich handelt, bleibt so lange unter uns, bis die Männer es wissen müssen. Es ist wichtig, eine Panik zu vermeiden.«
    Mehr musste nicht gesagt werden. Als Leof Anstalten machte zu gehen, hielt ihn Thegan, indem er ihm die Hand auf den Arm legte, zurück.
    »Eine Welle von diesem See überrascht uns hier, und in derselben Nacht wird Carlion angegriffen. Das ist kein Zufall. Dieser Angriff hier sollte uns so schwächen, dass wir den Kampf gegen diese Geisterarmee nicht unterstützen konnten.«
    »Also war es vielleicht überhaupt kein Zauberer aus Baluchston?«, wagte sich Leof in der Hoffnung vor, etwas Positives aus dieser neuen Entwicklung zu ziehen. »Könnte jemand, der im Stande ist, die Toten zu erwecken, nicht auch den See beherrschen?«
    Thegan schaute ihn scharf an und nickte dann. »Womöglich. Und da schon ein Angriff gegen uns gerichtet wurde, könnten noch weitere folgen. Ich will, dass Ihr sofort nach Sendat reitet und dort die Führung übernehmt. Die Reservetruppen, die wir dort gelassen haben, müssen schnell und gut ausgebildet werden; nehmt Männer aus den Dörfern unter Eid und beginnt damit, auch sie auszubilden. Ich habe das Gefühl, wir werden jeden Speer benötigen. Wie der Steinedeuter sagte, Carlion war nur der Anfang.«
    Leof nickte bedächtig. Jedes Dorf musste seinem Herrn in Zeiten des Kriegs Männer stellen - diese leisteten einen Eid darauf, ihm zu folgen, wenn sie gerufen wurden, und erhielten im Gegenzug Waffen und Ausbildung. Doch Soldaten
waren sie nicht und würden noch eine intensive Ausbildung benötigen, bevor sie wirkungsvoll kämpfen konnten.
    »Ich werde von hier Nachrichten an die anderen Kriegsherren senden«, sagte Thegan. »Es müssen alle vorbereitet sein. Vielleicht ist an anderen Orten Vergleichbares geschehen.«
    »Ja, mein Lord.«
    Thegan nahm ein Messer vom Tisch und musterte die Reflexion des Lichts auf der Klinge. »Schützt Lady Sorn«, sagte er leise. »Um jeden Preis.«
    »Mit meinem Leben«, sagte Leof sofort. Thegan schüttelte den Kopf und lächelte. Es war nicht das Wunder bewirkende Lächeln, sondern das richtige, jenes, das er nur den Menschen schenkte, denen er vertraute. Es war, als könne man in einen geheimen Raum schauen, in eine Schatzkammer. Leof kam nicht umhin, das Lächeln zu erwidern.
    »Nicht mit deinem Leben, Leof. Ich brauche auch dich lebend. Sollen andere für sie sterben.«
    Diese Mischung aus Vertrautheit und Berechnung hatte zur Folge, dass Leof nicht wusste, was er darauf erwidern sollte. Thegan warf das Messer so auf den Tisch, dass es mit der Klinge in der Tischplatte stecken blieb.
    »Bereitet meine Festung auf Krieg vor, Leof. Ihr wisst, was dafür nötig ist.«
    Leof nickte. »Ihnen beibringen, wie man jemandem, der versucht, einen zu töten, den Arm abhackt«, sagte er trocken.
    »Genau«, sagte Thegan und setzte sein Wunder bewirkendes Lächeln auf. Er reichte Leof ein Bündel Papiere. »Nehmt die Liste der Toten mit und informiert die Familien. Passt auf Euch auf.«
    Leof zögerte. »Habt Ihr eine Botschaft, die ich Lady Sorn überbringen sollte?«

    »Keine Zeit. Sagt ihr einfach die Wahrheit und dass ich an sie denke.«
    Leof salutierte und ging. Er brachte Thistle, seine beiden Ersatzpferde, seinen Pferdeknecht und ihrer beider Ausrüstung zusammen und war schon auf dem Weg, als das letzte Zelt noch nicht abgebaut worden war.
    Während er aus dem Lager ritt, kam er nicht umhin, sich zu fragen, warum er dazu auserkoren worden war, Sendat zu beschützen. Thegan war dabei, einer freien Stadt Hilfe zu leisten. Sie zu beschützen, indem er seine Armee innerhalb ihrer Tore stationierte. Wie lange würde

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