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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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gerade auf den Highschool-Abschluss vor, was ihm reichlich Ablenkung bot.
    Die Große Traurigkeit hatte sich herabgesenkt und umhüllte in unterschiedlichem Maße alle, deren Leben von Missy berührt worden war. Mack und Nan standen den Sturm dieses Verlustes gemeinsam durch, mit recht ansehnlichem Erfolg, und waren sich dadurch sogar noch näher gekommen. Nan hatte von Anfang an klargestellt, und das auch immer wieder betont, dass sie Mack in keiner Weise die Schuld gab. Verständlicherweise brauchte Mack selbst sehr viel länger, um einzusehen, dass Selbstvorwürfe zu nichts führten.
    Man verfängt sich so leicht in dem Hätte-ich-doch-nur-Spiel, und dieses Spiel führt geradewegs in die Verzweiflung. Hätte er doch nur nicht die Idee zu diesem Campingausflug gehabt. Hätte er doch nur Nein gesagt, als Kate und Josh Kanu fahren wollten. Hätte er doch nur die Abreise einen Tag früher angesetzt. Hätte, hätte, hätte. Alle diese Überlegungen führten zu nichts. Der Umstand, dass er nicht in der Lage war, Missys sterbliche Überreste beizusetzen, verschlimmerte das Gefühl zusätzlich, als ihr Vater völlig versagt zu haben. Jeden Tag verfolgte ihn die Vorstellung, dass sie immer noch irgendwo allein dort draußen in der Wildnis sein könnte.
    Inzwischen, dreieinhalb Jahre später, war Missy offiziell für tot erklärt und als Opfer eines Gewaltverbrechens eingestuft worden. Das Leben würde nie wieder normal sein, wobei Normalität aber eigentlich ohnehin eine Illusion ist. Ohne seine Missy würde sein Leben so leer sein.
    Die Tragödie hatte zudem den Graben in Macks Beziehung zu Gott weiter aufgerissen, aber er ignorierte dieses wachsende Gefühl der Trennung. Stattdessen versuchte er, einen stoischen, gefühllosen Glauben aufrechtzuerhalten, und obwohl Mack darin etwas Trost und Frieden fand, half es nicht gegen die nächtlichen Albträume, in denen er mit beiden Füßen im Morast steckte und seine lautlosen Schreie Missy nicht zu retten vermochten. Die Albträume waren seltener geworden, und Lachen und Freude kehrten allmählich wieder in sein Leben zurück, aber jedes Mal, wenn er sich bei solchen kurzen, freudigen Augenblicken ertappte, fühlte er sich sofort schuldig.
    Als daher Mack diese seltsame Nachricht von Papa erhielt, er möge ihn an der Hütte treffen, erschütterte ihn das zutiefst. Schrieb denn Gott überhaupt Briefe? Und warum ausgerechnet jene Hütte - das Symbol seines größten Schmerzes? Bestimmt gab es geeigneter Orte, wo er und Gott sich hätten treffen können. Es keimte sogar der dunkle Verdacht in ihm, dass der Killer einen grausamen Spaß mit ihm trieb oder versuchte, ihn von zu Hause wegzulocken, damit seine anderen Kinder ungeschützt waren. Aber wenn es sich nur um einen grausamen Schwindel handelte, wieso war der Brief dann mit »Papa« unterzeichnet?
    Sosehr Mack sich auch bemühte, andere Erklärungen zu finden, gelang es ihm doch nicht, die Möglichkeit auszuschließen, dass die Nachricht tatsächlich von Gott stammte, auch wenn die Idee, dass Gott Briefe verschickte, sich nur schwerlich mit Macks theologischer Ausbildung in Einklang bringen ließ.
    Im Priesterseminar hatte man ihm beigebracht, dass Gott jegliche Kommunikation mit den heutigen Menschen eingestellt hatte und es offenbar vorzog, dass sie ausschließlich die alten heiligen Schriften lasen und befolgten, selbstverständlich erst nach der nötigen Auslegung. Gottes Stimme war zu bedrucktem Papier reduziert worden, und selbst dieses geschriebene Wort musste dann noch von den richtigen Autoritäten entschlüsselt und vermittelt werden. Die direkte Kommunikation mit Gott blieb anscheinend den Menschen der Antike und den Unzivilisierten vorbehalten, während der Zugang des gebildeten westlichen Menschen zu Gott von der Intelligenzija kontrolliert und moderiert wurde. Niemand wollte einen lebendigen Gott zum Anfassen. Alle bevorzugten ihn in Buchform, besonders wenn es sich um ein teures, in Leder gebundenes Buch mit Goldrand handelte, oder war es ein Schuldrand?
    Je mehr Mack darüber nachdachte, desto verwirrter und wütender wurde er. Wer hatte ihm diesen verdammten Brief geschickt? Was machte es schon aus, ob Gott oder der Killer oder irgendein Witzbold dahintersteckte ? In jedem dieser Fälle hatte Mack das Gefühl, dass jemand ein übles Spiel mit ihm spielte. Und welchen Sinn hatte es überhaupt, Gott zu folgen? Mack hatte das in seinem Leben immer versucht - und wozu hatte es geführt?
    Doch trotz seiner Wut und

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