Die Huette
Ruhe lassen.«
»Und wenn der Killer dir das geschickt hat? Was, wenn er dich aus irgendeinem Grund dorthin locken will?«
»Darüber habe ich mir natürlich Gedanken gemacht. Ein Teil von mir wäre darüber gar nicht enttäuscht. Schließlich würde ich liebend gerne mit ihm abrechnen«, sagte er grimmig. »Aber dass er dahintersteckt, macht auch nicht viel Sinn. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Killer einen Brief mit Papa unterzeichnen würde. Um das zu wissen, müsste er unserer Familie wirklich nahe sein. Und niemand, der uns so gut kennt, würde mir so einen Brief schicken. Ich glaube, das würde nur Gott tun ... vielleicht.«
»Aber Gott tut so etwas nicht. Jedenfalls habe ich noch nie davon gehört, dass er Leuten Briefe schickt. Nicht dass er das nicht könnte, aber du weißt, was ich meine. Und warum sollte Gott wollen, dass du zu der Hütte zurückkehrst? Es gibt wirklich keinen schrecklicheren Ort ... « Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus.
Mack lehnte sich gegen die Anrichte und starrte Löcher in die Luft, ehe er sprach. »Ich bin mir nicht sicher, Willie. Ein Teil von mir würde gerne glauben, ich wäre Gott wichtig genug, dass er mir einen Brief schickt. Selbst nach dieser langen Zeit bin ich immer noch sehr verwirrt. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit Missys Tod fertig werden soll, und es wird nicht besser. Ich habe das Gefühl, dass wir Kate verlieren, und das bringt mich fast um den Verstand. Vielleicht ist ja das, was Missy zugestoßen ist, Gottes Strafe dafür, was ich meinem Vater angetan habe. Ich weiß es einfach nicht.« Er blickte auf. Von Nan abgesehen, war Willie der Mensch, dem Mack am meisten bedeutete. »Ich weiß nur eines: Ich muss zu der Hütte zurück.«
Wieder herrschte Schweigen, dann fragte Willie: »Okay, wann brechen wir auf?«
Die Bereitschaft seines Freundes, ihn auf diesem verrückten Ausflug zu begleiten, rührte Mack zutiefst. »Danke, Kumpel, aber ich muss das allein tun.«
»Ich habe erwartet, dass du das sagen würdest«, erwiderte Willie, drehte sich um und verließ die Küche. Ein paar Augenblicke später kehrte er mit einer Pistole und einer Schachtel Patronen zurück. Er legte sie auf die Anrichte. »Ich dachte mir, dass ich es nicht schaffen würde, dir den Trip auszureden. Also dachte ich mir, dass du sie vielleicht brauchen wirst. Ich glaube, du weißt, wie man damit umgeht.«
Mack starrte auf die Waffe. Er wusste, dass Willie es gut meinte und ihm zu helfen versuchte. »Willie, das kann ich nicht. Es ist dreißig Jahre her, dass ich zum letzten Mal eine Waffe angerührt habe, und ich habe nicht die Absicht, es jetzt zu tun. Wenn ich damals etwas gelernt habe, dann, dass Gewalt keine Probleme löst, sondern mir nur neue Probleme einbringt.«
»Aber was ist, wenn der Brief wirklich von Missys Mörder stammt?
Was ist, wenn er dort oben auf dich wartet? Was willst du dann tun?« Mack zuckte die Achseln. »Ehrlich, Willie, ich weiß es nicht. Ich denke mir, ich lasse es darauf ankommen.«
Nach einigem Zögern gab er sich einen Ruck und steckte Pistole und Patronen ein. »Okay, nur für den Fall.« Dann nahm er einen Teil seiner Ausrüstung und ging mit vollbepackten Armen zur Tür. Willie nahm den großen Seesack, der übrig geblieben war, fand ihn schwerer als erwartet und ächzte, als er ihn hochhob.
»Meine Güte, Mack, wenn du glaubst, dass Gott dort oben ist, wozu brauchst du dann all diese Vorräte?«
Mack lächelte ziemlich traurig. »Ich dachte mir, nimm genug mit, dass du da oben für ein paar Tage überleben kannst. Sei auf alles vorbereitet, was passiert... oder nicht passiert.«
Sie gingen hinaus zur Auffahrt, wo der Jeep parkte. Willie zog die Schlüssel aus der Tasche und gab sie Mack.
»Aber hör mal«, brach Willie das Schweigen, »wo ist deine Familie?
Und was hält Nan davon, dass du zurück zu der Hütte willst? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie begeistert war.«
»Nan und die Kinder besuchen ihre Schwester oben auf den Inseln, und ... ich habe es ihr nicht gesagt«, gestand Mack.
Willie war sichtlich überrascht. »Was! Du hast doch nie Geheimnisse vor ihr. Ich kann nicht glauben, dass du sie angelogen hast!« »Ich habe sie nicht angelogen«, widersprach Mack.
»Dann entschuldige bitte meine Haarspalterei«, entgegnete Willie heftig. »Okay, du hast nicht gelogen, du hast ihr nur nicht die ganze Wahrheit erzählt. Oh ja, dafür wird sie großes Verständnis haben.« Er verdrehte die
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