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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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noch viel mehr Fragen haben.«
    »Und wir haben dein ganzes Leben Zeit, sie zu entwirren«, lachte Jesus. »Aber einstweilen ist es genug. Versenken wir uns wieder gemeinsam in die Sternennacht.«
    In der nun folgenden Stille ließ Mack es geschehen, dass die Unermesslichkeit des Alls und das glitzernde Licht ihm seine Winzigkeit bewusst machten und ihm doch zugleich das Gefühl gaben, das alles drehe sich um ihn ... um die menschliche Rasse ... dass dies alles für uns gemacht sei. Nach einer scheinbar sehr langen Zeit war es diesmal Jesus, der das Schweigen unterbrach.
    »Ich werde nie müde, mir das anzuschauen. Dieses unermessliche Wunder - die verschwenderische Größe der Schöpfung, wie einer unserer Brüder es einmal genannt hat. So elegant und nach all der Zeit immer noch so voller Sehnsucht und Schönheit.«
    »Weißt du«, sagte Mack, dem plötzlich das Absurde der ganzen Situation wieder bewusst wurde - wo er sich befand und wer die Person neben ihm war. »Manchmal klingst du so ... ich meine, hier liege ich neben Gott, dem Allmächtigen, und du klingst so ... «
    »Menschlich?«, schlug Jesus vor. »Aber hässlich.« Er fing an zu kichern, zuerst leise und unterdrückt, aber dann konnte er nicht mehr an sich halten und brach in schallendes Gelächter aus. Es war ansteckend, und Mack wurde einfach mitgerissen. Tief aus seinem Inneren brach sich lautes Gelächter Bahn. Er lachte wie schon sehr lange nicht mehr. Jesus umarmte ihn, von Lachen geschüttelt, und Mack fühlte sich so rein und lebendig und wohl wie seit. .. nun, er wusste nicht, wann er sich jemals so gefühlt hatte.
    Schließlich beruhigten sie sich, und die nächtliche Stille senkte sich erneut auf sie. Wie es schien, hatten sich inzwischen sogar die Frösche schlafen gelegt. Plötzlich befielen Mack Schuldgefühle, weil er sich wohlfühlte und fröhlich war, und dann spürte er, wie die Große Traurigkeit ihn wieder befiel.
    »Jesus?«, flüsterte er mit erstickter Stimme. »Ich fühle mich so verloren.«
    Eine Hand kam aus der Dunkelheit, nahm seine Hand und ließ sie nicht wieder los. »Ich weiß, Mack. Aber es stimmt nicht. Ich bin bei dir, und ich bin nicht verloren. Es tut mir leid, dass du dich so fühlst, aber hör mir bitte gut zu: Du bist nicht verloren.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte Mack, und die Worte seines neu gefundenen Freundes linderten seine innere Anspannung.
    »Komm«, sagte Jesus, stand auf und hielt ihm die Hand hin. »Ein großer Tag liegt vor dir. Es ist Zeit, zu Bett zu gehen.« Er legte Mack den Arm um die Schulter und gemeinsam gingen sie zum Blockhaus zurück. Mack fühlte sich plötzlich erschöpft. Es war ein sehr langer Tag gewesen. Vielleicht würde er nach einer Nacht voller lebhafter Träume daheim in seinem eigenen Bett aufwachen, aber irgendwo tief drinnen hoffte er, dass dem nicht so war.
     

8 - Frühstück für Helden
    Wachstum bedeutet Wandel, und Wandel birgt Risiken, den Schritt vom Bekannten ins Unbekannte.
unbekannter Verfasser
    Als Jesus ihn zu seinem Zimmer gebracht hatte, sah Mack, dass jene Kleidung, die er im Wagen zurückgelassen hatte, nun entweder sauber gefaltet auf der Kommode lag oder im Kleiderschrank hing. Amüsiert entdeckte er eine Gideons-Bibel im Nachttisch. Er öffnete das Fenster, um die Nachtluft hereinzulassen, etwas, das Nan zu Hause nie duldete, weil sie Angst vor Spinnen und anderen unheimlichen Kriechtieren hatte. Mack kuschelte sich wie ein kleines Kind in die schwere Daunendecke. Er schaffte es nur, ein paar Verse zu lesen, dann glitt ihm die Bibel irgendwie aus der Hand, das Licht wurde irgendwie ausgeschaltet, jemand küsste ihn auf die Wange, und in einem Flugtraum wurde er sanft davongetragen.
    Jene, die noch nie auf solche Weise geflogen sind, neigen dazu, solche, die glauben, dass sie es tun, für verrückt zu halten, aber insgeheim sind sie vermutlich zumindest ein bisschen neidisch. Mack hatte schon seit Jahren keinen Flugtraum mehr gehabt, nicht, seit die Große Traurigkeit über ihn gekommen war, aber in dieser Nacht flog er hoch hinauf in die sternklare Nacht. Die Luft war klar und kühl, aber nicht unangenehm. Er glitt hoch über Seen und Flüssen dahin, überquerte eine Meeresküste und einige kleine, von Riffen gesäumte Inseln.
    Mack hatte, so seltsam das klingen mag, in seinen Träumen gelernt, auf diese Weise zu fliegen, sich ohne alle Hilfsmittel vom Boden zu erheben - keine Flügel, kein Flugzeug, nur er selbst. Anfangs war es ihm nur gelungen,

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