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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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Distanz schien ihm enorm groß. Hineinzuspringen wäre einfach gewesen, das hatte er schon tausendmal getan, aber von einem Steg au/das Wasser treten? Sollte er springen, als würde er auf einer betonierten Fläche landen? Oder kletterte man über den Rand, als würde man aus einem Boot steigen? Er drehte sich unsicher zu Jesus um, der immer noch leise lachte.
    »Petrus hatte das gleiche Problem: Wie steigt man aus dem Boot? Dabei ist es so einfach, als würdest du von einem Treppenabsatz heruntersteigen. Es ist wirklich nichts dabei.«
    »Werden meine Füße nass?«, fragte Mack.
    »Natürlich, schließlich ist Wasser immer noch nass.«
    Wieder schaute Mack auf das Wasser hinunter und dann Jesus an. »Warum fällt es mir dann so schwer?«
    »Sag mir, wovor du Angst hast, Mack.«
    »Nun, mal überlegen. Wovor habe ich Angst? Also, ich habe Angst, mich zum Narren zu machen. Ich habe Angst, dass du dir einen Spaß mit mir machst und ich versinken werde wie ein Stein. Ich stelle mir vor, dass ... «
    »Genau«, unterbrach ihn Jesus. »Du stellst dir etwas vor. Deine Vorstellungskraft ist ein wirklich machtvolles Werkzeug! Diese Kraft macht dich uns so ähnlich. Aber ohne Weisheit ist die Vorstellungskraft ein grausamer Zuchtmeister. Hast du dich schon einmal gefragt, ob die Menschen dazu erschaffen wurden, in der Gegenwart, in der Vergangenheit oder in der Zukunft zu leben?«
    Mack zögerte. »Die nahe liegende Antwort ist, dass wir dazu geschaffen sind, in der Gegenwart zu leben. Ist das falsch?«
    Jesus kicherte leise. »Entspann dich, Mack. Das ist kein Test, sondern ein Gespräch. Du hast übrigens vollkommen recht. Doch verrate mir nun, wo du den größten Teil deiner Zeit verbringst. Richtest du deine Aufmerksamkeit auf die Gegenwart, auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft?«
    Mack dachte einen Augenblick nach, ehe er antwortete. »Ich glaube, ich verbringe ziemlich wenig Zeit in der Gegenwart. Ich halte mich viel in der Vergangenheit auf, aber die übrige Zeit verbringe ich größtenteils damit, mir Gedanken darüber zu machen, was mich in der Zukunft erwartet.«
    »Da geht es dir wie den meisten Menschen«, sagte Jesus. »Wenn ich bei dir verweile, so geschieht das in der Gegenwart - ich lebe in der Gegenwart. Nicht in der Vergangenheit, obwohl man viel lernen kann, wenn man zurückschaut. Doch das sollten immer nur kurze Besuche sein, keine ausgedehnten Aufenthalte. Und ganz bestimmt lebe ich nicht in der Zukunft, die du dir vorstellst oder ausmalst. Mack, bist du dir darüber im Klaren, dass ich in deinem Bild von der Zukunft, das fast immer von Ängsten diktiert ist, gar nicht vorkomme, oder wenn, dann nur sehr selten?«
    Wieder hielt Mack inne und dachte nach. Es stimmte natürlich. Er brachte viel Zeit damit zu, sich Sorgen wegen der Zukunft zu machen. Seine diesbezüglichen Vorstellungen waren häufig ziemlich düster und deprimierend oder sogar schlichtweg fürchterlich. Und Jesus hatte auch damit recht, dass in Macks Vorstellungsbildern von der Zukunft Gott immer abwesend war.
    »Warum mache ich das so?«, fragte Mack.
    »Es ist ein verzweifelter Versuch, etwas zu kontrollieren, über das du keine Kontrolle hast. Es ist unmöglich für dich, Macht über die Zukunft zu erlangen, weil die Zukunft überhaupt nicht real existiert und auch niemals existieren wird. Du versuchst, Gott zu spielen, indem du dir vorstellst, das von dir gefürchtete Böse könnte Realität werden, und dann Pläne schmiedest, um das, wovor du dich fürchtest, zu verhindern und dich gegen alle Eventualitäten abzusichern.«
    »Ja, das hat Sarayu ganz ähnlich gesagt«, erwiderte Mack. »Warum bin ich dann so voller Furcht?«
    »Weil du nicht glaubst. Du weißt nicht, dass wir dich lieben. Ein Mensch, der in Furcht lebt, findet keine Freiheit in meiner Liebe. Ich spreche hier nicht von rationalen Ängsten vor realen Gefahren, sondern ich meine eingebildete Ängste und vor allem die Projektion dieser Ängste in die Zukunft. In dem Maße, in dem du solchen Ängsten Platz in deinem Leben einräumst, glaubst du weder, dass ich gut bin, noch weißt du tief in deinem Herzen, dass ich dich liebe. Du singst dann vielleicht in Kirchenliedern davon und redest davon, aber du weißt es nicht.«
    Mack blickte erneut aufs Wasser hinunter, und aus seiner Seele drang ein mächtiges Seufzen. »Mein Weg ist noch so weit!«
    »Dabei ist es doch nur ein kleiner Schritt«, sagte Jesus lachend und legte Mack die Hand auf die Schulter.
    Das genügte, um

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