Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
Vom Netzwerk:
erleichtert und ihm war sogar zum Lachen zumute. Es war ihm nicht länger peinlich. »N-e-i-n«, er dehnte das Wort und grinste dazu. »Aber sage sie mir trotzdem.«
    Papa grinste zurück und wurde dann ernst. »Der wahre Grund dafür, Mack, dass du Nan nicht eingeweiht hast, war nicht, weil du ihr Kummer ersparen wolltest. Der wahre Grund war, dass du Angst davor hattest, dich mit den Emotionen auseinandersetzen zu müssen, die das auslösen würde, sowohl ihren Emotionen wie auch deinen eigenen. Du hast Angst vor Emotionen, Mack. Du hast gelogen, um dich zu schützen, nicht Nan!«
    Mack lehnte sich zurück. Papa hatte vollkommen recht.
    »Und außerdem«, fuhr sie fort, »ist eine solche Lüge lieblos. Deine Lüge, die doch angeblich aus Fürsorge für Nan geschah, schafft in Wahrheit Distanz zwischen dir und ihr, und sie beeinträchtigt Nans Beziehung zu mir. Hättest du ihr davon erzählt, könnte sie jetzt vielleicht hier bei uns sein.«
    Papas Worte trafen Mack wie ein Fausthieb in den Magen. »Du wolltest, dass sie mitkommt?«
    »Das wäre deine und ihre Entscheidung gewesen, wenn du ihr die Chance gegeben hättest, eine Entscheidung zu treffen. Der Punkt ist, Mack, du weißt nicht, wie sie sich entschieden hätte, denn du warst ja so beschäftigt damit, sie zu beschützen.«
    Wieder befielen Mack heftige Schuldgefühle. »Was soll ich also jetzt tun?«
    »Ihr davon erzählen, Mackenzie. Deine Angst davor überwinden, Nan die Wahrheit zu sagen und sie um Verzeihung zu bitten, damit ihre Vergebung dich heilen kann. Bitte sie, für dich zu beten, Mack. Nimm das Wagnis der Ehrlichkeit auf dich. Wenn du es wieder vermasselst, bitte erneut um Vergebung. Es ist ein Prozess, Liebling, und es bringt nichts, das wahre Leben hinter Lügen zu verstecken. Zwar bin ich größer als alle deine Lügen, und ich kann jenseits von ihnen meine Werke tun. Aber das rechtfertigt diese Lügen nicht und kann den Schaden nicht aufwiegen, den sie anrichten, und den Schmerz, den du anderen damit zufügst.«
    »Was ist, wenn Nan mir nicht verzeihen kann?« Diese Angst machte Mack sehr zu schaffen. Es fühlte sich sicherer an, neue Lügen auf den wachsenden Haufen der alten zu werfen.
    »Ah, das ist das Wagnis des Glaubens, Mack! Der Glaube wächst nicht im Haus der Sicherheit. Ich kann dir nicht versprechen, dass Nan dir vergeben wird. Vielleicht will oder kann sie das nicht, aber mein Leben in dir wird bewirken, dass die Wagnisse und Unsicherheiten, auf die du dich aus freien Stücken einlässt, dich zu einem wahrhaftigen, ehrlichen Menschen machen werden. Und das ist ein größeres Wunder als die Wiedererweckung der Toten.«
    Mack lehnte sich zurück und nahm ihre Worte tief in sich auf. »Vergib mir, bitte«, bat er schließlich.
    »Das habe ich schon längst getan, Mack. Wenn du mir nicht glaubst, frag Jesus. Er war dort.«
    Mack trank einen Schluck Kaffee, der zu seiner Überraschung noch genauso heiß war wie zu dem Zeitpunkt, als Mack sich vorhin zu Papa gesetzt hatte. »Aber ich habe mir alle Mühe gegeben, dich aus meinem Leben zu verbannen.«
    »Wenn es um den Schatz ihrer eingebildeten Unabhängigkeit geht, sind die Menschen ziemlich sturköpfig. Sie klammem sich mit festem Griff an ihr Übel. Sie gründen ihre Identität und ihren Selbstwert auf dieses Gefühl der Gebrochenheit. Kein Wunder, dass die Gnade so wenig attraktiv für sie ist. Auf diese Weise hast auch du versucht, die Tür deines Herzens zu verschließen.«
    »Aber es ist mir nicht gelungen.«
    »Weil meine liebe viel größer ist als deine Dummheit«, sagte Papa augenzwinkernd. »Ich habe deine Entscheidungen geschickt benutzt, sodass sie perfekt für meine Zwecke arbeiteten. Es gibt viele Leute wie dich, Mackenzie, die sich an einem sehr kleinen, engen Ort zusammen mit einem Monster einschließen, das sie eines Tages betrügen wird und von dem sie niemals bekommen werden, was sie sich von ihm erhoffen. Aber durch diesen Schrecken, mit dem sie sich zusammen eingesperrt haben, werden sie erneut die Chance erhalten, zu mir zurückzukehren. Genau jener Schatz, auf den sie vertraut haben, wird ihr Verderben sein.«
    »Du benutzt also den Schmerz, um die Menschen wieder zu dir zurückzutreiben?« Man merkte Mack deutlich an, dass er damit nicht einverstanden war.
    Papa beugte sich vor und berührte sanft Macks Hand. »Mein Liebling, ich habe dir auch vergeben, dass du überhaupt denken kannst, ich wäre so. Ich verstehe, wie schwierig es für dich ist, zu erkennen

Weitere Kostenlose Bücher