Die Hundegrundschule
schöner und glücklicher wird.
Dieses Handbuch ist auf der Struktur eines Sechs-Wochen-Plans aufgebaut. Es lässt sich entweder als Begleitbuch zu einem Hundeschulkurs oder auch zum selbstständigen Arbeiten einsetzen. Jedem Kapitel folgt eine Woche Training. Es enthält jeweils zu Beginn ein Thema von allgemeinem Interesse und die Übungen für jede Woche zum Schluss. Das Buch ist so gedacht, dass Sie ein Kapitel pro Woche lesen und jeweils eine Woche lang an den Übungen arbeiten können. Aber fühlen Sie sich frei, ganz nach Lust und Laune vorzugehen – Sie können auch alle Hauptthemen auf einmal durchlesen oder pro Woche nur an einer Übung wie zum Beispiel dem Kommen auf Zuruf arbeiten.
Natürlich wird Ihr Hund nach sechs Wochen nicht perfekt erzogen sein. Sie werden dann aber alle Voraussetzungen haben, um an denjenigen Übungen weiterzuarbeiten, die für Sie wichtig sind. Egal, ob Sie in einer Hundeschule oder zuhause arbeiten: Den meisten Nutzen werden Sie aus diesem Buch ziehen, wenn Sie die Lektionen mehrmals über den Tag verteilt in kurzen Einheiten üben, Ihrem Hund viel Lobund Belohnung geben, wenn er etwas richtig gemacht hat (besonders zu Beginn des Trainings!) und wenn Sie sich stets fragen, ob Ihr Hund auch in der Lage ist, Ihrem Wunsch nachzukommen. Auf lange Sicht werden Sie einen wesentlich besser erzogenen Hund haben, wenn Sie ihn von Anfang an auf sicheren Erfolgskurs bringen anstatt Situationen zu schaffen, in denen er Fehler machen kann. Natürlich kann kein Buch alles enthalten, was es über Hundeerziehung und Hundeverhalten zu wissen gibt.
Trotzdem haben Aimee und ich unser Bestes getan, um das unserer Meinung nach Wichtigste zusammenzufassen, und zwar in einem Format, das für »normale« Hundehalter, die nicht ihren Beruf aufgeben und Profi-Trainer werden wollen, zugänglich und »verdaulich« ist.
Glückwunsch also: Wenn Sie dieses Buch aufblättern, brechen Sie und Ihr Hund zu einer gemeinsamen Reise auf – zu einem Abenteuer, das Ihnen beiden hoffentlich viele Jahre lang Glück und Freude bringt.
Guter Hund!
Das Positive an der positiven Bestärkung
Vor zwölf Jahren hatte ich mich einmal bereit erklärt, für ein paar Wochen eine einjährige Border Collie Hündin bei mir aufzunehmen. Sie wurde spät abends gebracht. Als ich sie früh am nächsten Morgen mit den anderen Hunden zusammen hinausließ, jagten als Erstes alle gemeinsam hinter einem Eichhörnchen her den Hügel hinauf. Ich weiß nicht mehr was ich mir dabei dachte, als ich sie beim Namen rief, wie sie da so hinter den anderen Hunden herflitzte und sich ganz flach machte, um schneller zu sein. Jedenfalls drehte sie in der Luft um, als ich es tat, und kam in Höchstgeschwindigkeit zu mir gerannt. Schwupps, drehte sie ihren feinen kleinen Körper neben mich und setzte sich, ihre Schulter an mein Bein gedrückt, sah zu mir auf und grinste. Kein Wunder, dass ich beschloss, sie zu behalten – ein Hund, der ohne irgendwelches Training sofort auf Zuruf kommt? Wahnsinn. Ich taufte sie in Lassie um, was ja wohl auch passte. Sie schläft gerade zu meinen Füßen, während ich diese Zeilen schreibe und ist heute, mit schon dreizehn Jahren, immer noch eins der besten Dinge, die mir je im Leben passiert sind.
Trotzdem musste auch meine Lassie lernen, stubenrein zu werden, auf Hundespielsachen anstatt auf Pullovern herumzukauen und Besuchern an der Haustür nicht auf die Schultern zu springen. Als sie kam, hatte sie eine ganze Reihe von Zwangsstörungen, Angst vor fremden Männern und beherrschte eine ausgetüftelte Expertenversion von »Fang mich doch, wenn ich ein Geschirrtuch im Maul habe«.
So wunderbar sie auch war: Meine Lassie brauchte noch jede Menge Trainings- und Erziehungsarbeit, und dazu brauchte sie mich. Ohne Training hätte sie ihrer berühmten Namensvetterin aus dem Fernsehen wohl keine allzu große Ehre gemacht. Aber weil ich mit einer Trainingsmethode arbeitete, die uns beiden einen Heidenspaß machte, ist sie heute eine echte Musterbürgerin. Diese Art des Trainings heißt positive Bestärkung. Sie lehrt Hunde auf sanfte und freundliche Art, dass es sich lohnt, das vom Menschen Gewünschte zu tun. Das Grundprinzip ist simpel: Hunde lernen, dass gute Dinge geschehen, wenn sie sich auf Kommando hinsetzen oder auf Zuruf kommen. Folglich werden sie es wieder tun. Positive Bestärkungen – wie zum Beispiel Leckerchen, Bauchkraulen oder Fangenspielen – sind Dinge, die bei Ihrem Hund den Wunsch wecken, eine
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