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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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dass sie ausgerechnet den einen Ort ständig im Blick hatte, an dem sie nicht erwünscht war: ihr Zuhause. Nur dass es nicht mehr ihr Zuhause war, denn die McDonalds hatten ihr den Rücken gekehrt und erkannten sie nicht länger als ein Clanmitglied an. Keeley war eine Ausgestoßene.
    War dies etwa ihre Strafe? In eine Kate verbannt zu sein, in der sie bei jedem Blick aus dem kleinen Fenster an ihre Herkunft erinnert wurde - ihren Geburtsort stets vor Augen zu haben, ohne heimkehren zu dürfen?
    Vermutlich sollte sie dankbar sein, überhaupt ein Obdach zu haben. Es hätte schlimmer kommen können. Man hätte sie auch vertreiben können, ohne ihr eine Unterkunft zuzuweisen, sodass sie sich ihr Brot als Hure auf dem Rücken liegend hätte verdienen müssen.
    Verächtlich verzog sie die Lippen.
    Sich mit dieser Angelegenheit zu befassen stellte ihr ansonsten heiteres Wesen auf eine harte Probe. Es machte sie verbittert und wütend, denn es gab nichts, was sie hätte tun können. Sie konnte die Vergangenheit nicht ändern, doch sie bedauerte sehr, dass sie diesen Bastard McDonald für sein Tun nicht hatte zur Rechenschaft ziehen können. Ihn ebenso wenig wie seine Frau, die die Wahrheit gekannt hatte. Das hatte der Burgherrin deutlich in den Augen gestanden. Und dennoch werde ich für die Sünden bestraft, die eigentlich Laird McDonald anzulasten sind, dachte Keeley zornig.
    Catriona McDonald war vor vier Jahren verschieden. Und dennoch hat Rionna nicht nach mir geschickt. Ihre älteste und engste Freundin aus Kindertagen war nicht gekommen und hatte sie nicht nach Hause geholt. Dabei wusste Rionna doch, was wirklich geschehen war.
    Keeley seufzte. Es war töricht, hier herumzustehen und sich mit vergangener Pein und zerschmetterten Hoffnungen zu quälen. Es war töricht, je darauf gewartet zu haben, dass der Clan sie nach dem Tod von Rionnas Mutter wieder willkommen heißen würde.
    Beim Schnauben eines Pferdes fuhr sie herum, wobei sie ihr Feuerholz losließ, das zu Boden fiel. Hufschläge näherten sich. Schließlich blieb das Tier neben ihr stehen. Sein Hals glänzte vor Schweiß, und in seinen Augen lag etwas Gehetztes. Etwas musste ihm einen Schrecken eingejagt haben.
    Doch was ihren Blick auf sich zog, war der Krieger, der zusammengesunken im Sattel des Tieres saß und von dessen Leib stetig Blut tropfte.
    Noch ehe sie handeln konnte, kippte der Mann vom Pferd und landete mit einem dumpfen Laut auf der Erde. Keeley zuckte zusammen. Allmächtiger, das musste wehgetan haben!
    Das Pferd tänzelte seitwärts davon. Sie kniete sich hin und zog an der Tunika des Liegenden, um zu erkunden, woher das Blut kam. Seitlich befand sich ein langer Riss im Stoff. Keeley schob die Fetzen beiseite und keuchte auf.
    Von der Hüfte des Mannes bis fast zu seiner Achsel hinauf verlief ein Schnitt. Das Fleisch klaffte auseinander, und die Wunde schien tief.
    Hier musste nicht nur genäht, sondern auch inbrünstig darum gebetet werden, dass der Verletzte sich kein Fieber zuzog.
    Besorgt fuhr Keeley ihm über den straffen Bauch. Der Mann war stark, schlank und muskulös. Er trug bereits Narben, eine auf dem Bauch und eine an der Schulter. Beide Blessuren schienen eine Weile zurückzuliegen und nicht so schlimm gewesen zu sein wie die gegenwärtige Verletzung.
    Wie sollte sie ihn nur in ihre Kate schaffen? Sie schaute flüchtig zur Tür hinüber. Der Mann war zu groß und kräftig, als dass eine junge Frau wie sie ihn hätte bewegen können. Aus dieser Klemme könnte ihr nur ihr Verstand helfen.
    Sie stand auf und eilte in die Kate, wo sie das Laken vom Bett riss und zusammenknüllte. Wieder draußen angelangt schüttelte sie den Stoff aus und ließ ihn im Wind flattern.
    Es kostete sie einen Moment, das Laken auf dem Boden auszubreiten, und sie musste die Enden mit Steinen beschweren, damit der Wind es nicht bauschte. Danach trat sie auf die andere Seite des Kriegers und versuchte, ihn auf das Laken zu wälzen.
    Es war, als versuchte sie, einen Felsbrocken zu bewegen.
    Sie biss die Zähne zusammen und legte sich stärker ins Zeug. Sein Leib schaukelte ein winziges Stück vor und gleich wieder zurück.
    „Wacht gefälligst auf und helft mir!“, rief sie verzweifelt. „Ich kann Euch schlecht hier draußen in der Kälte liegen lassen. Vermutlich schneit es heute. Ihr blutet noch immer. Liegt Euch denn gar nichts an Eurem Leben?“
    Sie knuffte ihn, und als das keine Wirkung zeigte, verpasste sie ihm eine Ohrfeige.
    Er regte sich und

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