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Die Hure Und Der Moench

Die Hure Und Der Moench

Titel: Die Hure Und Der Moench Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa S. Lotz
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Wachtmeister, der damals von der Signoria geschickt wurde, erfuhr ich, dass ein Mann am Abend von Fredis Ermordung seine Kleidung im Fluss gewaschen habe. Und eben war ich noch beim neuen Prior von San Marco. Er berichtete, einer ihrer Priester sei Savonarola sehr ergeben gewesen. Vielleicht zu sehr, hat er gesagt. Das war dieser Domenian, den wir in die Kanäle verfolgt hatten.«
    »Und du meinst, dieser Domenian hat all die Morde begangen?«, fragte Sonia mit geweiteten Augen. »Aber warum?«
    »Ich kann es mir nur so erklären, dass er alle aus dem Weg räumen wollte, die zwischen ihm und Angelina standen. Mich hat es ja auch schon zweimal fast erwischt.«
    »Wenn Domenian Angelina entführt hat, musste er einen Helfershelfer gehabt haben«, gab Lucas zu bedenken. »Denn wer sollte dich sonst niedergeschlagen und ins Wasser geworfen haben?«
    Francesco fiel es wie Schuppen von den Augen
    »Dass ich darauf nicht gleich gekommen bin! Ja, es muss noch jemanden geben, der gemeinsame Sache mit Domenian macht.«
    »Wer könnte das gewesen sein?«, meinte Lucas.
    »Vielleicht ein Mönch aus dem Kloster?«, warf Sonia ein.
    |411| »Wir wissen es nicht«, beschied Francesco. »Aber wir müssen dringend handeln. Ich weiß nur nicht, wo wir die Suche fortsetzen sollen.«
    »In den Kanälen?«, schlug Lucas vor. »Ich komme mit dir.«
    Sonia warf ihm einen ängstlichen Blick zu, sagte aber nichts.
    »Dann müssen wir aber gut ausgerüstet sein«, stimmte Francesco zu.
    »Mit Fackeln, warmer Kleidung und Waffen. Ich trage mein Schwert immer bei mir, und mein Messer steckt im Gürtel. Hast du auch ein Schwert, Lucas?«
    Lucas nickte zustimmend, und Sonia beeilte sich, das Gewünschte herbeizuschaffen. Bald machten sich die beiden Männer auf den Weg, während Sonia im Laden blieb. Der Prior von San Marco war zwar erstaunt, Francesco schon wieder zu sehen, doch er gestattete den beiden, noch einmal in die Kanäle hinabzusteigen.
    Der Weg bis zu dem Raum, in dem Francesco Angelinas Benediktuspfennig gefunden hatte, war ihm schon vertraut. Bis zum späten Abend suchten sie die Gänge ab. Fast hätten sie sich verirrt, es wäre nicht auszudenken gewesen, wenn das geschehen wäre! Schließlich ließ Francesco mutlos die Fackel sinken.
    »Ich weiß nicht mehr weiter«, sagte er.
    Lucas starrte in die Dunkelheit des Ganges, der vor ihnen lag.
    »Ich glaube, wir haben uns geirrt«, meinte er.
    »Wie meinst du das?«
    »Wir suchen Angelina in den Kanälen oder in einem Weinkeller. Mag sein, dass sie als Kind in einem solchen Keller war. Aber es könnte doch ein ganz anderer Raum sein.«
    »Woher wissen wir denn, ob es überhaupt ein Raum ist?«, fragte Francesco. »Domenian könnte Angelina genauso gut auf eine Reise mitgenommen haben.«
    »Da wäre aber die Gefahr der Entdeckung zu groß«, gab Lucas zur Antwort. Niedergeschlagen traten sie den Rückweg an. Als sie den Laden betraten, kam ihnen Botticelli mit aufgeregter Miene entgegen.
    |412| »Seht einmal, was mir ein Bote soeben gebracht hat«, sagte er und hielt ihnen ein Stück Papier hin. Francesco ergriff es und las die Worte vor:
    »
In Initium Finis est.
    In Caelum Infernum.
    Im Anfang ist das Ende enthalten, im Himmel die Hölle. Wer hat das gebracht, Sandro?«
    »Ein Bote, ein kleiner Junge, der wohl einmal zu den
Fanciulli
gehört hat. Er konnte mir nicht sagen, wer sein Auftraggeber war. Ein Mönch in einer schwarzen Kutte, sagte er.«
    Lucas und Francesco wechselten einen Blick.
    »Das war der Mörder«, sagte Francesco. »Kannst du mir den Jungen beschreiben, Sandro?«
    »Er war klein, schmal, mit einem langen Gesicht, das irgendwie an ein Fohlen erinnerte. Die Haare schwarz. Gekleidet war er in ziemlich armselige Lumpen.«
    »Wenn du ihn noch einmal siehst, frage ihn, wie der Mönch aussah und wohin er ging«, wies Francesco seinen ehemaligen Meister an.
    »Das werde ich tun, Francesco«, antwortete Botticelli. »Ich bin ja froh, wenn ich mich nützlich machen kann.«
    »Was könnten diese Worte bedeuten?«, schaltete sich Sonia ein. Es würden heute keine weiteren Kunden mehr kommen, sie schloss die Tür ab.
    »Himmel und Hölle sind eins«, erklärte Botticelli. »Jedes Ding hat auch sein Gegenteil in sich. Niemand ist nur gut oder ausschließlich böse. Luzifer ist ein gefallener Engel, der von Gott verstoßen wurde. Du kannst ein Messer benutzen, um damit Gemüse zu schneiden oder Farbe von der Leinwand zu kratzen, aber auch, um jemanden zu töten.«
    Sonia blickte

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