Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)
dass wir die Polizei einschalten?”
Lady Forbes zuckte sichtlich zusammen. Aber sie hatte sich wie immer im Griff.
„Nein, ich glaube nicht, dass Sie das möchten”, erklärte sie rasch, an den aufgebrachten Gast gewandt. „Sie wollen diese äußerst peinliche Angelegenheit sicherlich genauso diskret aus der Welt schaffen wie wir. Ich schlage deshalb vor, dass Sie Ihre Bank verständigen, damit man dort Ihre Karten sperrt. Und was die gestohlene Uhr und die Manschettenknöpfe angeht …” Sie musste erst Luft holen. „Wir werden unsere Versicherung bemühen müssen. Aber Sie erhalten den vollen Ersatz.”
„Ich will aber mein Eigentum zurück!”, beharrte Sir Barclay. „Und ich will, dass der Dieb gefasst wird. Bis Sie ihn haben, storniere ich meine monatlichen Zuwendungen für Ihr Haus.”
„Wir werden umgehend einen der fähigsten Privatdetektive unseres Königreichs rufen”, versprach Lady Forbes mit Würde, die beeindrucken und den Sir zum Schweigen bringen sollte. „Ich verspreche Ihnen, dass wir den Dieb finden und dingfest machen werden. Und mit etwas Glück bekommen Sie dann auch Ihr Eigentum zurück.”
„Und was ist mit der da?” Sir Barclays Zeigefinger deutete zitternd auf Ellen Parker.
„Überlassen Sie bitte alles weitere uns”, bat Lady Forbes. „Ich versichere Ihnen, wenn Miss Parker an dem Verbrechen beteiligt ist, werden wir es herausfinden.”
„Hoffentlich.” Sir Barclay stemmte sich aus seinem Sessel. Er war zwar noch nicht zufrieden, hatte aber eingesehen, dass die Schulleiterin richtig handelte. Ein Hinzuziehen der britischen Kriminalbehörden hätte sein delikates Geheimnis aufgedeckt, was man in seinen Kreisen immer noch nicht so einfach verzieh. Einen Skandal wollte und konnte er sich nicht leisten. Deshalb musste er den Versprechungen der Schulleitung vertrauen und hoffen, dass der geheimnisvolle Detektiv tatsächlich so gut war, wie Lady Forbes behauptet hatte.
Diese stieß einen erleichterten Seufzer aus, nachdem Sir Barclay den Raum verlassen hatte. Sie wandte sich an McPherson, der ratlos an einem Nietnagel knabberte.
„Rufen Sie unseren Detektiv an.” Es klang befehlend und war auch so gemeint. Lady Forbes machte schon lange keinen Hehl mehr daraus, dass sie den charakterschwachen, ewig lüsternen Besitzer des Schlosses verachtete. Nur die Tatsache, dass ihr inzwischen die Hälfte der Schule gehörte und sie schalten und walten konnte, wie sie wollte, hinderte sie bisher daran, McPherson rauszuwerfen. Aber hinter seinem Rücken arbeitete sie bereits daran, ihn auszubooten und sich das Schloss mitsamt Unternehmen unter den Nagel zu reißen.
„Und nun zu Ihnen”, wandte sie sich Ellen Parker zu, die sich noch tiefer in die Polster drückte. „Erzählen Sie mir alles, was während der Unterrichtsstunde mit Sir Barclay geschehen ist.”
Stockend und schluchzend begann Ellen zu reden.
Da Sir Barclay Schulmädchenspiele liebte, hatte sie ihn nach seiner Ankunft gegen Mittag in das sogenannte Klassenzimmer geführt, dessen Einrichtung bis auf wenige Ausnahmen original aus dem neunzehnten Jahrhundert stammte. Im Vorraum hatte er sich seines Business-Anzugs und der Unterkleidung entledigt und war in den schwarzen Talar geschlüpft, den er zu seinen Spielen gerne trug. Ellen hatte ihm dabei geholfen und die Wertsachen in den Wandsafe gelegt, von denen sich jeweils einer in jedem der diversen Vorzimmer befand. Danach hatte sie den Raum abgeschlossen und war in das Klassenzimmer gegangen.
„Sir Barclay ist mir kurze Zeit später gefolgt.”
„Wie lange haben Sie genau auf ihn gewartet?”, hakte Lady Forbes nach.
Ellen schüttelte ratlos den Kopf. „Ein, zwei Minuten vielleicht.”
Lady Forbes‘ linke Braue schnellte Richtung Haaransatz. Sollte Barclay etwa selbst ein kleines Betrugsspielchen abziehen?
„Und dann?”
„Dann hat er mich begrüßt und gesagt, dass wir in der ersten Stunde Mathematik haben.” Ellens Döschen begann trotz ihres Kummers lustvoll zu pochen, als sie an die Schläge dachte, die ihr der Lehrer Barclay auf den nackten Hintern verpasst hatte, weil sie das kleine Einmaleins wieder nicht gekonnt hatte. „Er kommt immer recht schnell zur Sache, und dann … dann waren wir so vertieft …” Sie schluckte. „Wir haben nichts gehört und nichts gesehen. Wirklich!”
Die Schulleiterin glaubte ihr.
„Na gut”, meinte die Lady und erhob sich. „Ab sofort werde ich eine unserer Lehrerinnen als Aufsicht mit Ihnen und Ihrem Gast
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