Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
Zeit
    unter den Menschen wandeln/
    um dich zu schmieden und zu härten/
    aber immer noch bist du
    totgeboren]
     
    Ich denke lange nach.
    – Gibt es multiple Zukünfte?
    [Ein geringeres Licht fragte Ummon//
    Gibt es multiple Zukünfte >//
    Ummon antwortete//
    Hat ein Hund Flöhe >//
    – Aber diejenige, in der die HI aufsteigt, ist eine wahrscheinliche?
    [Ja]
    – Aber es existiert auch eine mögliche Zukunft, in der die HI entsteht, aber von der menschlichen Gottheit besiegt wird?
    [Es ist tröstlich daß selbst die Totgeborenen denken können]
    – Du hast Brawne gesagt, daß das menschliche ... Bewußtsein – Gott klingt so albern –, daß diese menschliche Höchste Intelligenz dreigeteilt ist?
    [Intellekt/
    Empfindung/
    und die Bindende Leere]
    – Die Bindende Leere? Du meinst Wurzel aus Gh'lc 3 und Wurzel aus Gh'lc 5 , Planck-Raum und Planck-Zeit? Quantenrealität?
    [Vorsicht/
    Keats/
    Denken könnte zur Gewohnheit werden]
    – Und der Empfindungs-Teil dieser Dreieinigkeit ist in der Zeit zurück geflohen, um einem Krieg mit eurer Hl zu entgehen?
    [Korrekt]
    [Unsere HI und eure HI haben
    das Shrike
    zurückgeschickt/ sie zu finden]
    – Unsere HI! Die menschliche Hl hat das Shrike auch geschickt?
    [Sie hat es zugelassen]
    [Empfindung ist ein
    fremdes und nutzloses Ding/
    ein Wurmfortsatz
    des Intellekts \\
    Aber die menschliche HI riecht danach/
    und wir benützen Schmerz/ um
    sie aus ihrem Versteck zu locken/
    daher der Baum]
    – Baum? Der Baum der Dornen des Shrike?
    [Gewiß]
    [Er sendet Schmerzen
    via Fatline so dünn/
    wie das Pfeifen im
    Ohr eines Hundes \\
    Oder eines Gottes]
     
    Ich spüre, wie meine Analoggestalt flackert, als mir endlich die tatsächliche Lage bewußt wird. Das Chaos außerhalb von Ummons Kraftfeld ist jetzt unvorstellbar, als würde die Substanz des Raumes selbst von gigantischen Händen gebeutelt werden. Der Core ist im Aufruhr.
    – Ummon, wer ist die menschliche Hl in unserer Zeit? Wo versteckt sich das Bewußtsein, wo ruht es schlafend?
    [Du mußt wissen/
    Keats/
    unsere einzige Chance war
    einen Cybrid zu erschaffen
    Menschensohn/
    Maschinensohn \\
    Und diese Zuflucht so attraktiv zu machen/
    daß die fliehende Empfindung
    keine andere Heimstatt in Erwägung zieht/\
    Ein Bewußtsein fast so göttlich
    wie es die Menschheit in dreißig Generationen
    dargeboten hat\
    eine Phantasie die
    Raum und Zeit überbrückt \\
    Und mit diesem Opfer
    und der Vereinigung/
    ein Band zwischen Welten flechten/
    welches ermöglicht/
    daß diese Welt
    für beide existiert]
    – Wer, gottverdammt, Ummon! Wer ist es? Keine Rätsel oder Zweideutigkeiten mehr, du gestaltloser Dreckskerl! Wer?
    [Du hast
    diese Göttlichkeit zweimal verleugnet/
    Keats \\
    Wenn du sie
    ein letztes Mal verweigerst/
    endet alles hier/ denn Zeit ist
    keine mehr]
    [Geh!
    Geh und stirb um zu leben!
    Oder leb eine Weile und stirb
    für uns alle!
    So oder so sind Ummon und der Rest
    fertig mit
    dir!]
    [Geh weg!]
     
    Und in meinem Schock und meiner Fassungslosigkeit falle ich, oder werde hinausgeschleudert, und wirble durch den TechnoCore wie ein Blatt im Wind, taumle ohne Ziel oder Führung durch die Megasphäre, stürze in noch unergründlichere Dunkelheit und tauche, den Schatten Verwünschungen zurufend, in der Metasphäre auf.
    Hier: Fremdheit und Weite und Angst und Dunkelheit, in der ein einziges Lagerfeuer des Lichts unten brennt.
    Ich schwimme darauf zu und rudere gegen formlose Zähigkeit an.
    Byron ertrinkt, denke ich, nicht ich. Es sei denn, man läßt gelten, im eigenen Blut und zerfetzten Lungengewebe zu ertrinken.
    Aber jetzt weiß ich, daß ich eine Wahl habe. Ich kann beschließen zu leben und ein Sterblicher bleiben, kein Cybrid, sondern ein Mensch, nicht Empfindung, sondern ein Dichter.
    Ich schwimme gegen die starke Strömung an und komme im Licht heraus.
     
    »Hunt! Hunt!«
    Gladstones Attaché, dessen langes Gesicht ausgezehrt und besorgt ist, kommt hereingestolpert. Es ist noch Nacht, aber das falsche Licht vor der Dämmerung streicht zaghaft über Scheiben und Wände.
    »Mein Gott«, sagt Hunt und betrachtet mich fassungslos.
    Ich sehe seinen Blick und werde gewahr, daß Bettlaken und Nachthemd in hellrotes arterielles Blut getränkt sind.
    Mein Husten hat ihn geweckt; mein Blutsturz hat mich nach Hause zurückgeholt.
    »Hunt!« keuche ich und lege mich – zu schwach, einen Arm zu heben – auf die Kissen zurück.
    Er setzt sich aufs Bett, hält meine Schultern, ergreift meine Hand. Ich weiß, ihm

Weitere Kostenlose Bücher