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Die im Dunkeln

Die im Dunkeln

Titel: Die im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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die Nacht nicht.«
    »Kein Alarm.«
    »Wie ist die Kombination?«
    Der General rasselte sie herunter. Partain ging zum Schränkchen, kniete, öffnete vorsichtig die Holztür, hinter der ein stämmiger grauer Stahlsafe steckte. Partain stellte die Kombination ein, wartete, drehte den Griff des Safes nach unten, zerrte daran und öffnete den Safe.
    Es gab zwei Stahlfächer. Im unteren lagen Henry Viars zweiunddreißig rote Spiralhefte. Das obere war vollgepackt mit Geld, gebündelte 50- und 100-$-Noten. Partain schätzte, daß es fast 400 000 $ waren.
    Er nahm die Spiralhefte heraus, schloß die Safetür und stand auf.
    »Lassen wir ihn die Stelle vorlesen, wo sie versuchen, Hank dazu zu kriegen, daß er Ihre Frau verschwinden läßt«, sagte Shawnee.
    »Könnten wir machen«, sagte Partain und legte die Spiralhefte auf einen Tisch.
    »Wollen Sie das Geld nicht?« sagte der General.
    »Das gehört mir nicht«, sagte Partain, drehte sich dann und sahnach Colonel Millwed, der nun auf der linken Seite lag und sich zentimeterweise zur Beretta hinarbeitete, die noch anderthalb Meter entfernt war.
    »Nicht näher, Ralph«, sagte Partain, »sonst muß ich Ihnen noch was brechen.«
    Der Colonel wimmerte und lag still.
    »Jetzt kommt der Haken«, sagte der General.
    Partain stimmte mit einem Nicken zu und holte einen kleinen Revolver Kaliber .22 aus seiner Jackentasche. »Das ist die Waffe, die General Winfield verwendet hat, um heute früh Emory Kite zu töten. Sie haben natürlich davon gehört.«
    »Hab ich.«
    »Also, Sie werden sie bei Colonel Millwed verwenden.«
    »Ihn erschießen?«
    Partain nickte.
    »Nein«, sagte der General; er spuckte das Wort aus. »Nie.«
    »Überlegen Sie es sich«, sagte Partain. »Er hat schon mit seiner Beretta auf Sie geschossen und Sie verfehlt. Das war nach Ihrem Streit, der mit einem kurzen brutalen Kampf endete, der Ralphies Beulen und Quetschungen erklärt.«
    »Sie haben ihm die verdammte Nase gebrochen, Mister.«
    »Und Sie haben toll gekämpft. Um das eigene Leben zu retten, mußten Sie ihn aber schließlich doch erschießen, und das tut Ihnen sehr, sehr leid.«
    »Lassen Sie den Rest hören«, sagte der General.
    »Wenn Sie ihn nicht erschießen, erschießt Shawnee hier Sie.«
    »Dann stirbt sie im Knast.«
    »Ich hab schon ein Jahr in der Geschlossenen hinter mir, Knallkopf«, sagte Shawnee. »Schlimmstenfalls krieg ich sechs Monate und bin nach zweien wieder draußen. Ich bin Hank Viars durchgeknallte todtraurige Tochter, erinnern Sie sich? Sie haben meinen Vater umgebracht, und ich bin durchgedreht.«
    DerGeneral räusperte sich und sagte: »Und wenn ich ihn erschieße?«
    »Du Wichser!« kreischte der Colonel.
    »Dann endet vermutlich Ihre Army-Karriere, aber Sie werden leben.«
    »Dann wollen wir es hinter uns bringen«, sagte der General.
    »ZUM TEUFEL MIT DIR, WALKER!« brüllte der Colonel.
    Die drei ignorierten ihn; Partain nahm den .38er Revolver von Shawnee entgegen, richtete ihn auf den General und sagte: »Wir gehen jetzt zu Millwed. Dann geb ich Ihnen die Zweiundzwanzig, und Sie erschießen ihn. Ich würde die Schläfe vorschlagen, aber vielleicht haben Sie andere Vorlieben.«
    »Partain, du Pisser«, sagte Millwed; er gab sich nicht mehr die Mühe, zu kreischen oder zu brüllen.
    Als der General und Partain langsam zum ausgestreckt liegenden Colonel gingen, sammelte Shawnee Viar die zweiunddreißig roten Spiralhefte ein, hielt sie vor ihre Brust und folgte den beiden Männern. Ihre Augen waren weit offen und hell und amüsiert.
    Als die beiden ihn erreichten, schaute der Colonel auf und flehte: »Bitte, Walker. Bringen Sie mich nicht um. Um Gottes willen, nicht.«
    »Bringen wir’s hinter uns«, sagte der General zu Partain.
    Partain steckte mit der rechten Hand den Lauf des .38er Revolvers ins rechte Ohr des Generals. »Versicherung«, sagte Partain; dann gab er ihm die .22er.
    »VERDAMMT, ICH FLEH DICH AN, DU ARSCH!« röhrte der Colonel; dann preßte er die Augen zu.
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagte der General, hockte sich hin, hielt die kleine Waffe fünf Zentimeter neben Millweds Schläfe und drückte ab. Es gab ein lautes Schnappen und Klicken.
    DerGeneral wurde bleich. Der Colonel begann zu weinen. Partain beugte sich vor, nahm die .22er aus der Hand des Generals, richtete sich auf, steckte die kleine Waffe ein und sagte: »Kommen Sie, Shawnee.«
    Der General erhob sich langsam, starrte Partain an. Zum ersten Mal hatte sich Angst in seinem Gesicht

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