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Die im Dunkeln

Die im Dunkeln

Titel: Die im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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festgefressen. Seine Stimme klang alt und zerkratzt, als er sagte: »Was passiert mit Viars Tagebüchern?«
    »Die kriegt die Army«, sagte Partain. »Ihr Jungs könnt euch gemeinsam eine Verteidigung ausdenken. Ich nehme an, der Colonel wird sagen, er hätte nur Befehle befolgt, stimmt’s, Ralphie?«
    »Zur Hölle, Partain«, flüsterte der Colonel.
    »Darf ich ihm wenigstens einmal in die Eier treten?« sagte Shawnee Viar.
    »Wenn Sie Wert darauf legen«, sagte Partain.
    »Nein«, sagte sie, »ich glaube nicht.«

41. Kapitel
    Als die United 747 vierzig Meilen westlich von Dulles war, hielt Edd Partain eine vorbeigehende Stewardeß in der ersten Klasse an und sagte: »Im Zwischendeck sitzt eine Ms. J. Carver, die einen besseren Platz braucht.« Er deutete auf den leeren Gangplatz neben sich. »Der hier ist frei. Können Sie das arrangieren?«
    »Wer bezahlt?« sagte die Flugbegleiterin.
    »Ich.«
    »Hat sie ein Billigticket?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Das wird Sie einiges kosten.«
    Partain langte in eine Tasche seines neuen braunen Fischgrät-Jacketts, zog ein paar Hunderter heraus und sagte: »Das sind tausend. Wenn’s mehr macht, sagen Sie Bescheid.«
     
    Die Flugbegleiterin, eine hübsche Fünfzigerin, betüttelte Jessica Carver fast fünf Minuten lang, wollte ihr ein zweites Frühstück andrehen, was abgelehnt wurde, oder einen Drink, den sie annahm. Carver trank ein paar Schluck Bloody Mary und fragte Partain: »Wo warst du gestern abend?«
    »Bei Patrokis und Shawnee. Die meiste Zeit.«
    »Und davor?«
    »Shawnee und ich haben für General Hudson und Colonel Millwed eine Oper inszeniert.«
    »Erzählst du’s mir?«
    Partain wandte sich ab, starrte hinaus auf die Wolkenschicht 15 000 Fuß unter ihnen, drehte sich wieder zu ihr und sagte: »Klar. Warum nicht? Aber Shawnee ist am Schluß die Heldin.«
    »Gut.«
    Partainbrauchte zwanzig Minuten, um es ihr zu erzählen, und als er fertig war, fragte sie: »Wer weiß das sonst noch?«
    »Nur Patrokis – und du.«
    »Wann kommt alles raus?«
    Partain lächelte. »Am nächsten Tag ohne wichtige Meldungen.«
     
    Über dem Grand Canyon sagte Partain: »Deine Mutter will, daß ich für sie arbeite.«
    »Als was?«
    »Wahrscheinlich als Geldmacherlehrling.«
    »Machst du’s?«
    »Vielleicht.«
    »Das bedeutet, wir werden beide Jobs haben«, sagte sie. »Ich hab gestern vom Übergangs-Team ein Angebot gekriegt.«
    »Was für eine Sorte Angebot?«
    »Die suchen den besten Babytalk-Schreiber im Land, und ein Typ mit einer heißen Werbeagentur in Venice hat mich empfohlen.«
    »Was ist ein Babytalk-Schreiber?«
    »Jemand, der ein hundertseitiges Positionspapier auf drei Wörter zusammenköcheln kann. Vielleicht vier.«
    »Wie für ein Plakat?«
    »Genau.«
    »Hast du angenommen?«
    »Das ist ein Beraterjob, fünfhundert pro Tag. Ich hab ihnen gesagt, ich müßte aber von L.A. aus arbeiten, nicht Washington, das hat sie ganz nervös gemacht, bis ich ihnen beschrieben hab, wie wundervoll die modernen Telekommunikationsmittel sind. Und schnell.«
    »Dann mußt du dir eine Bleibe suchen«, sagte Partain. »Müssen wir beide«, sagte sie.
    IhrEmpfangskomitee bestand nur aus Detective Sergeant Ovid Knox vom Morddezernat der Polizei Los Angeles, prächtig wie immer in Kaschmir und Gabardine. Partain und Carver hatten beide nur Handgepäck. Knox nahm es ihnen ab, legte es auf eine Karre, die er gemietet hatte, und bot ihnen eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt an.
    Als sie in Knox’ schlichtem braunen Chevrolet auf der 405 unterwegs waren Richtung Wilshire Boulevard, sagte er: »Ich hab wegen einer älteren Sache vor drei Tagen einen Typ namens Manny Rosales hochgenommen, ein bißchen ausgequetscht, und er hat einen Privatcop in Washington ausgespuckt namens Emory Kite. Je von dem gehört?«
    »Er ist tot«, sagte Partain.
    »Hab ich auch rausgekriegt. Sieht aber so aus, als ob Kite derjenige war, der Ihren Ex-Schmusi Dave Laney ausgeknipst hat und außerdem Jack Thomson, Türhüter.«
    »Warum?« sagte Jessica.
    Knox ignorierte die Frage und sagte: »Deshalb können wir aus Manny, Kite, Laney und Thomson ein nettes Päckchen schnüren und vergessen. Aber die Cops in Washington sagen, ein Brigadier General i. R. hat gestern Kite plattgemacht, ist nach Hause gegangen, hat ein Geständnis geschrieben und sich dann selbst umgelegt.«
    »General Winfield war ein alter Freund meiner Mutter«, sagte Carver.
    Nach längerem Schweigen sagte Sergeant Knox: »Irgendwelche Fragen? Wenn

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