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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Harry«, flüsterte Philipp Bill zu.
    Vor der Tür der Zelle standen jetzt drei Männer und lauschten erstaunt auf eine hoch erhobene Stimme, die von innen ertönte. Man konnte die Worte deutlich verstehen.
    »Schnüffle nicht! Wo ist dein Taschentuch? Wie oft ha-be ich dir gesagt, du sollst dir die Füße abwischen? Kiki, armes Ding! Kiki, armes, altes Ding! Setz den Kessel auf!«
    »Der Junge ist verrückt geworden«, sagte Harry. Offenbar glaubten die Männer noch immer, daß Jack in der Höhle eingeschlossen war.
    »Weg ist das Wiesel«, verkündete Kiki dramatisch. Und dann schrie er wie eine Lokomotive, die durch einen Tunnel fährt.
    »Er hat wirklich den Verstand verloren«, sagte Olly erstaunt.
    Wieder ertönte ein schreckliches Kreischen. Da sagte der dritte Mann plötzlich: »Das ist ein Papagei. Der Junge hat seinen Vogel bei sich.«
    »Mach mal die Tür auf. Dann werden wir ja sehen, was los ist«, schlug Olly vor. Harry steckte den Schlüssel ins Schloß. Die Tür ging nach innen auf, und sobald sie sich einen Spalt geöffnet hatte, kam Kiki mit einem furchtbaren Geschrei herausgeflogen, so daß die Männer zusammenfuhren. Sie leuchteten mit ihrer Lampe in die Höhle.
    Sie war leer.
    Harry wandte sich wütend an Olly. »Du Idiot! Du hast den Papagei eingesperrt und den Jungen entwischen lassen. Man sollte dich erschießen.«
    Olly starrte in die leere Höhle. Tatsächlich! Nur der Papagei war drin gewesen. »Na«, sagte er, »der Junge wird sich nun wohl für immer in dem Bergwerk verirren und nie mehr zum Vorschein kommen. Das geschieht ihm ganz recht.«
    »Wir sind wirklich Dummköpfe«, sagte Harry bitter. »Zuerst lassen wir uns von den anderen Kindern an der Nase herumführen, und nun von dem Jungen.«
    Die Männer ließen die Tür offen und gingen wieder in die erleuchtete Höhle. Jack stöhnte auf. Kiki war mit Schwung auf seiner Schulter gelandet. Beglückt gab er die zärtlichsten Töne von sich. Er biß Jack zum Schein ins Ohr, schmatzte, als küßte er ihn, und war ganz aus dem Häuschen vor Freude und Entzücken. Jack kraulte ihm zärtlich den Kopf und war ebenso erfreut über das Wiedersehen.
    »Nun kommt aber um Himmels willen hier fort«, flüsterte Bill. Sie verließen den Tunnel und gingen schnell mit hell brennenden Lampen zurück. Aber sie waren noch nicht weit gegangen, als sie deutlich jemand auf sich zukommen hörten.
    »Ich glaube, da kommt jemand vom Hauptschacht her«, sagte Jack. Sie machten die Lampen aus und blieben stehen. Jemand näherte sich schweren Schrittes mit hell brennender Laterne, aber sie konnten ihn nicht erkennen.
    Schnell versuchten sie in einen Seitentunnel zu schlüpfen. Da stolperte Jack, und Kiki kreischte auf.
    Plötzlich standen sie geblendet im hellen Licht der Lampe, und eine scharfe Stimme ertönte aus der Dunkelheit: »Stillgestanden, oder ich schieße!«
    Bill hielt die Knaben fest. Dieser Mann würde gewiß nicht zögern, seine Drohung wahrzumachen. Das hörte man am Ton der Stimme.
    Die drei standen still und blinzelten in das Licht. Jack kam die Stimme des Mannes so bekannt vor. Wer war es nur? Und dann wußte er es plötzlich. »Es ist Jo-Jo«, schrie er. »Jo-Jo, was machst du hier?«
    »Das ist eine Frage, die ich an euch drei richten möch-te«, erwiderte Jo-Jo mit einer kalten und bösen Stimme.
    Er ließ das Licht seiner Lampe voll auf Bills Gesicht ruhen. »Ach, du bist auch da«, sagte er. »Ich habe dein Boot kaputt gemacht. Aber du hast wohl den alten Weg unter der See gefunden. Ihr haltet euch alle für mächtig klug, aber ihr seid ein bißchen zu klug gewesen. Ihr werdet noch etwas Unangenehmes erleben, etwas — sehr —
    Unangenehmes.«

Gefangen
    Das Licht glänzte auf dem Revolver, den Jo-Jo auf sie gerichtet hielt. Bill war ärgerlich über sich selbst. Wenn er nur nicht eingewilligt hätte, diesen unglückseligen Papagei zu suchen! Dann wäre das nicht passiert. Jo-Jo war ein zäher Bursche. Er würde sich nicht so leicht überlisten lassen wie Harry.
    »Dreht euch um, haltet die Hände hoch und geht vor nur her!« befahl Jo-Jo. »Aha, da ist ja auch der Papagei.
    Ich bin ihm noch etwas schuldig. Das werde ich jetzt bezahlen.«
    Jack wußte, daß Jo-Jo Kiki erschießen wollte. Er gab dem Papagei einen Stoß, so daß der überraschte Vogel hoch in die Luft flog. In der Dunkelheit verloren, stieß er einen beleidigten Schrei aus. »Bleib da, Kiki, bleib da!« rief Jack laut.
    Kiki blieb im Dunkeln verschwunden. Er witterte die

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