Die Insel Der Abenteuer
Kupferklumpen gefunden hat. Er ist wahrscheinlich in uralten Zeiten von einem Bergmann versteckt worden, der ihn nachher vergessen hat. Und nun hat Jack ihn nach vielen, vielen Jahren entdeckt.«
»Ich muß ihn einfach mitnehmen«, sagte Jack. »Aber ich weiß nicht, wie ich ihn. halten und dabei noch schwimmen soll. Er ist so furchtbar schwer.«
Bill streifte Pullover und Unterjacke ab. Er wickelte den Stein in seine Unterjacke, verknotete sie und band einen dicken Bindfaden herum. Dann zog er den Pullover wieder an und hängte sich den Klumpen um den Hals.
»Ein bißchen schwer«, sagte er lachend, »aber ganz sicher. Du trägst Kiki, und ich werde den Stein tragen.«
»Vielen Dank«, sagte Jack. »Wird er Sie auch nicht hin-unterziehen?«
»Das glaube ich kaum«, beruhigte ihn Bill, der sehr stark war.
»Das Wasser kommt näher!« rief Philipp ängstlich. »Seht nur!« Tatsächlich, das Wasser näherte sich jetzt schnell der ein wenig höher gelegenen Stelle unter dem Schacht.
Jack schauderte. »Ist es nicht furchtbar schwarz? Ich finde, es sieht einfach entsetzlich aus.«
»Es wird noch ein Weilchen dauern, bis es hierher kommt«, meinte Bill. »Wir wollen uns hinsetzen und etwas ausruhen, solange wir noch Zeit haben.«
Sie hockten sich auf den Boden. Philipps Maus kam aus seinem Ärmel gelaufen, setzte sich auf die Hinterbei-ne und schnupperte in die Luft. Als Kiki sie erblickte, krächzte er und rief: »Wisch dir die Füße ab!«
»Du darfst Minni nicht erschrecken«, ermahnte ihn Philipp. Alle drei beobachteten das possierliche Mäuschen, während sie auf das Wasser warteten. Es saugte, gur-gelte und plätscherte durch die Gänge und kam immer näher.
»Es muß ja nur so herunterströmen durch das Loch in dem Unterseetunnel«, sagte Philipp. »Was meinen Sie, Bill, wird das Wasser nun auch nach der anderen Seite durch den Tunnel fluten? Dann würde es ja den Brunnen in Felseneck versalzen.«
»Ja, ich glaube schon«, erwiderte Bill. »Der Brunnen liegt ja unter dem Meeresspiegel. Und so muß die See durch den Tunneleingang in den Brunnenschacht hinein-strömen. Das ist schlimm, Philipp. Es bedeutet, daß ihr in Felseneck kein Brunnenwasser mehr habt. Was werdet ihr dann nur tun?«
»Jetzt kommt das Wasser schon bis an unsere Füße«, sagte Jack. »Kiki, sitz still auf meiner Schulter! Büschel, wo ist Minni?«
»Sie ist in meinen Kragen gekrochen. Oh, ist das Wasser kalt!«
Es war so heiß in dem Bergwerk, daß sie das Wasser als eiskalt empfanden. Die drei standen nun auf und beobachteten, wie es um ihre Knöchel wirbelte. Es stieg allmählich bis zu ihren Knien, und dann noch höher. Sie standen direkt unter dem Schacht und warteten darauf, daß das Wasser sie emporheben würde. Sie konnten dann schwimmen oder Wasser treten.
»Ich bin wie zu Eis erstarrt«, klagte Philipp. »Noch nie bin ich in solch kaltem Wasser gewesen.«
»Ja, es ist ordentlich kalt«, sagte Bill. »Aber wir empfin-den es ganz besonders, weil die Luft hier unten so heiß ist.«
Bald reichte das Wasser bis zu ihren Hüften und stieg dann noch schneller bis zu den Schultern.
»Gott erhalte den König!« rief Kiki entsetzt und blickte von Jacks Schulter auf das unruhige schwarze Wirbeln unter ihm. Und dann wurden Bill und die Knaben von dem Wasser emporgehoben und schwammen mühsam in dem Schacht umher.
»Es ist so wenig Platz«, keuchte Jack. »Wir sitzen ja einer auf dem andern.«
Sie waren wirklich sehr beengt, und es machte ihnen Mühe, an der Oberfläche zu bleiben, weil sie nicht richtig schwimmen konnten. Das Wasser stieg ständig. Bill hatte Philipps kleine Lampe in den Mund genommen, so daß das Licht auf die Schachtwand fiel. Er wollte sehen, wie weit die Leiter zerstört war.
Endlich nahm er die Lampe aus dem Mund. »Wir sind so weit. Hier ist die Leiter nicht mehr zerstört. Das Wasser hat uns hoch genug gehoben, wir können jetzt klettern.
Ich werde euch auf die Leiter helfen. Jack, geh du mit Kiki zuerst. Er ist so verängstigt.«
Jack schwamm zu der Stelle, wo sich die Leiter befand.
Bill leuchtete ihm mit der Lampe und half ihm hinauf.
Dann folgte Philipp. Und Bill zog sich als letzter hinauf. Er spürte, wie der schwere Kupferklumpen an seinem Hals zog. Es war sehr schwierig gewesen, damit zu schwimmen, aber er hatte es doch geschafft.
Weiter und weiter stiegen sie hinauf, und der Schacht schien kein Ende nehmen zu wollen. Bald hörten sie auf zu frieren und wurden warm vom Klettern. Die nassen
Weitere Kostenlose Bücher