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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Dem übellaunigen Torwächter blieb nichts anderes übrig, als den beiden einen Tag freizugeben.
    Und nun beobachteten die Nachtmahre unauffällig Rocky, der wiederum den großen Platz in der Stadtmitte unauffällig beobachtete. Rocky war sich sicher, dass das Glasmurmelmädchen auftauchen würde. Im Trubel entdeckte er all die Monster, von denen er in Hahns Reisetagebuch gelesen hatte. Der „Rümpfnasige Wadenbeißer“ (Nasutus superbus) ging mit dem „Gemeinen Guhl“ (Umbra simplex) spazieren. Der „Pfauschwänzige Dämon“ (Incubus subinanis) war auf dem Weg zum Einkaufen. Auch Admiral Griseldis Hornbläser (Homo sapiens 22 admiralis) stolzierte – wie jeden Morgen – über den Platz, um nach dem Rechten zu sehen. Rocky konnte immer noch nicht glauben, dass dieser Hornbläser ein Mensch war. Warum wurde der dann bitte schön nicht in den Vulkan geworfen?
    Rockys Blick fiel auf Leschnikov und Conan, die sich hinter einer Mülltonne versteckt hielten und wild mit den Armen wedelten. Offensichtlich wollten sie ihm etwas mitteilen. Leschnikov deutete auf Rocky, dann auf seine Augen und machte schließlich mit dem Zeigefinger Kreisbewegungen über dem Kopf. Aber was sollte das bedeuten?
    „Ich sehe dich, du schöner Eiskunstläufer?“, mutmaßte Rocky. Aber das ergab keinen Sinn. Hier gab es weit und breit kein Eis und Schlittschuh laufen konnte man auch nicht. Conan deutete ebenfalls auf Rocky, vollführte Kreisbewegungen, nahm seinen Kopf in die Hände und bewegte ihn dann hin und her.
    „Ich sehe dich, du schöner Eiskunstläufer und schraube dir den Kopf ab.“ Er verstand noch immer nicht, was die beiden meinten, und zuckte mit den Achseln. Leschnikov und Conan vergruben verzweifelt die Gesichter in ihren Händen.
    „Wartest du auf mich?“, fragte eine zarte Stimme direkt hinter Rocky. Endlich begriff er, was die Zeichen bedeuten sollten: „Dreh dich um, du Trottel!“
    Rocky wirbelte herum. Direkt vor ihm, mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht, stand das Glasmurmelmädchen. Ihm rutschte augenblicklich das Herz in die Hose, und wenn er keine angehabt hätte, wäre es wahrscheinlich sogar auf die Erde geplumpst.
    „Ähm … um ehrlich zu sein … ja, ich suche dich“, stotterte er, weil lügen ziemlich albern gewesen wäre.

    „Wollen wir was spielen?“
    Rocky hatte wahnsinniges Muffensausen und Knie so weich wie Wackelpudding, aber er war entschlossen, sich das nicht anmerken zu lassen. Er blähte die Backen auf.
    „Ja … äh … warum nicht?“ Er hatte keine Ahnung, was Mädchen so spielten, war aber auf alles vorbereitet und zu allem bereit. Puppen an- und ausziehen. Mama-Papa-Kind. Ponyreiten auf dem Pferdehof. Egal wie bescheuert, er würde mitmachen. Hauptsache, er überwand dadurch seine größte Angst!
    „Was sollen wir denn äh … spielen?“
    „Ich zeig dir was. Los, komm mit!“ Das Mädchen nahm Rocky an der Hand und zog ihn mit sich. Er hatte
    also gar nicht die Möglichkeit, es sich doch noch anders zu überlegen.
    Das Mädchen führte ihn an der Pforte zum Vulkan vorbei und zu einem geheimen Durchgang. Hinter einem Haus begann ein schmaler Trampelpfad, der steil bergauf führte. Das Mädchen lief eilig voraus, Rocky folgte. Der Weg wurde steiler und steiler und nach einigen Hundert Höhenmetern japste er nach Luft wie ein Schwein, das schwimmend den Atlantik durchquert.

    „Sollen wir eine Pause machen?“, fragte das Mädchen.
    „Pause? Quatsch. Außer du brauchst eine“, keuchte Rocky. Aber das Mädchen schüttelte den Kopf. Also gingen die beiden weiter. Das Glasmurmelmädchen redete dabei ohne Punkt und Komma.
    „Ich bin froh, dass ich dich endlich treffe. Also in echt und nicht im Traum, meine ich jetzt. Eigentlich dürfen wir Traumwesen unseren Träumer gar nicht ansprechen, weißt du?“
    „Nein?“, japste Rocky.
    „Die GaD hat es verboten. Aber es ist einfach so langweilig hier! Keiner spielt mit mir. Alle sind so beschäftigt. Deshalb bin ich froh, dass du jetzt da bist. Ich wusste, dass du kommst.“
    Rocky hörte schon lange nicht mehr zu. Er schwitzte wie ein Walross in der Sauna, seine Muskeln taten weh und er konnte kaum noch ein Bein vor das andere setzen. Er biss sich gedanklich in den Hintern, dass er vorhin auf die Pause verzichtet hatte. Das Mädchen aber hüpfte von Stein zu Stein wie ein leichtfüßiges Reh.
    „Warte mal“, bat er, in der Hoffnung sich wenigstens kurz ausruhen zu können. „Das ist ja eine tolle Aussicht hier.“ Das

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