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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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Gang getreten, als Arkas ihn fast umrannte. »Nino ist verschwunden«, teilte er aufgeregt mit, während Nalig sich die Schulter rieb. »Was meinst du mit verschwunden? « »G e rade eben war er noch bei mir und dann war er plötzlich weg. Er kommt auch nicht, wenn ich ihn rufe. « Arkas war völlig aufgelöst. » Was ist denn genau passiert? « , versuchte Nalig zu erfahren. »Nino saß auf meiner Schulter. Dann ist er auf den Boden gesprungen und war plötzlich weg. « »Seid ihr draußen gewesen? « »Nein. Ich war auf dem Weg zum Badehaus. « »Dann kann er ja nicht weit sein. « »Das dachte ich auch. Aber er ist wirklich nicht mehr da. « Arkas rannte durch die Gänge des Tempels. Dann blieb er mitten auf einer Treppe stehen. »Hier waren wir, als er von meiner Schulter gesprungen ist«, erklärte er. »Und wo ist er dann hingelaufen? « »Die Treppe runter. « Die beiden Jungen stiegen die letzten Stufen hinunter. »Als ich dann hier unten war, war er schon nicht mehr zu sehen. « Nalig blickte zu beiden Seiten den Gang entlang. Es war der Gang, von dem aus man zum Speisesaal gelangte. Er führte zu beiden Seiten zu einer Treppe, die jeweils gut fünfzig Schritte entfernt lagen. Hätte Nino eine davon genommen, dann hätte Arkas ihn in einer Richtung verschwinden sehen, ganz gleich, wie schnell der Affe war. Nalig schritt den Gang ab. Auf der einen Seite lagen viele Türen. Auf der anderen zeigten Fenster hinaus auf den Innenhof. Alle Türen und Fenster waren jedoch geschlossen. »Er kommt sonst immer, wenn ich ihn rufe«, jammerte Arkas. »Dann muss er einen guten Grund haben, es dieses Mal nicht zu tun. Vie l leicht hat er ja eine Freundin. Gibt es Lemuren auf Kijerta? « Arkas konnte darüber nicht lachen. Nalig jedoch war sich sicher, dass Nino ganz in der Nähe war. »Wenn er keine der beide Treppen genommen hat und weder durch eine Tür noch durch ein Fenster abgehauen ist, dann muss er noch hier sein«, folgerte er. »Aber wo? « Arkas sah sich zweifelnd um. Auch Nalig ließ den Blick wandern. Außer Fenstern und Türen befand sich auf dem Gang nur die hohe Statue einer Frau mit einem Steinbock. Vermutlich eine der Göttinnen, die einmal auf Kijerta gelebt hatten. Nalig nahm das Abbild etwas genauer in Auge n schein. Vielleicht hatte der Lemur sich zwischen dem Rücken der Statue und der Wand verkrochen. Auf allen vieren suchte Nalig die Rückseite der Statue ab, doch Nino blieb verschwunden. Gerade als Nalig sich wieder aufrichten wollte, hörte er etwas. Bei näherem Hi n sehen fiel ihm ein Loch im Boden auf. Es war nur ein schmaler Spalt am Fuße der Statue. Doch für den Lemuren war er wohl gerade groß genug. Vorsichtig steckte Nalig seine Hand hinein. Anders als erwartet, ertasteten seine Finger keinen Boden. Den gesamten Arm in der Öf f nung, bemerkte Nalig einen Luftzug, der von weit unten zu kommen schien. Er wusste nichts von einem Keller unter dem Tempel. Erneut drang der vertraute Laut aus dem Loch. Er schien aus weiter Ferne zu kommen. »Ich glaube, ich höre etwas«, meinte Nalig und lauschte angestrengt. Arkas kroch von der anderen Seite hinter die Statue. Er machte große Augen, als er das Loch sah. Gemeinsam lauschten sie in die Finsternis. Tatsächlich schienen die katzenartigen Laute des Lem u ren von dort unten zu kommen. »Das ist er«, bestätigte Arkas aufg e regt. »Er ist sicher in dieses Loch gefallen. Wir müssen ihn da raush o len. Wer weiß, was da unten ist. « »Das dürfte nicht einfach werden. Wie sollen wir denn da runterkommen? « Arkas streckte nun seinerseits die Hand in die Öffnung. Er betastete die Unterseite der Statue und zog den Arm wieder heraus. »Das Loch ist groß genug. Es ist nur durch die Statue verdeckt. Wenn wir sie wegschieben, können wir hinunter. « »Sie wegschieben? « Nalig besah sich das aus massivem Stein gefertigte Abbild der Göttin. »Und wie sollen wir das anstellen? « Arkas, der immer ausgesprochen starrköpfig war, wenn es um seinen Lemuren ging, zwängte sich hinter die Statue. Sich mit den Armen an der Wand abstützend, drückte er dagegen und zu Naligs großer Ve r wunderung glitt das Denkmal geräuschlos von der Wand weg. Der Boden war rings um die Öffnung glatt wie Glas. So war es ein Kinde r spiel, den Zugang zu öffnen. Doch wo führte er hin und weshalb hatte man ihn so gut versteckt? »Ich frage mich, ob Kaya davon weiß. « Arkas kniff die Augen zusammen und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. »Jedenfalls ist

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