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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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forderte der Junge Nalig auf und schwamm ein Stück vom Ufer weg. »Das glaube ich gerne. Aber ich kann leider nicht schwimmen. « Arkas wan d te sich um und seine Augen weiteten sich. »Tatsächlich? « »In Serefil bestand nicht die geringste Notwendigkeit, es zu lernen«, erklärte Nalig und war froh, dass Arkas niemals über jemanden spottete. »Hier ist es auch egal. Das Wasser ist nicht sehr tief. « Da er kein Spielverderber sein wollte, entkleidete sich auch Nalig und watete ein Stück in das Wasser hinein. Es war warm und dennoch erfrischend und in der Tat flach genug, um den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren. O h nehin eingeschränkt durch den Verband, den er nicht nass werden lassen wollte, trat Nalig bald wieder ans Ufer. Dort legten sich die beiden Jungen in die Sonne und kauten auf langen Halmen. »Bevor Zalari auf die Insel kam, war ich mit Greon und Thorix fast jeden Tag hier«, erklärte Arkas. »Lass mich raten, die beiden haben die meiste Zeit damit verbracht, um die Wette zu schwimmen. « Arkas grinste. »Wie kommst du denn darauf? « »Du musst dich ja schrecklich gel a ngweilt haben in dieser Zeit. « »Nicht unbedingt. Wettschwimmen war so ziemlich das Einzige, wobei ich mit ihnen mithalten konnte. « »Und weshalb sind die beiden jetzt nicht mehr hier? « »Kaya hat es ihnen verboten. « Nalig wandte den Kopf zu Arkas, der neben ihm lag und in den Himmel blickte. »Verboten, weshalb? « Arkas verschränkte die Arme unter seinem Kopf. »Mein Bruder und Thorix sind oft dort die Felsen hochgeklettert und von da aus in den See gesprungen. « Er nickte zu den Klippen, die den See umgaben. »Sie haben sich einen Spaß daraus gemacht zu sehen, wer sich traut, höher zu klettern. « Im Stillen dachte Nalig, war dies eine jener Geschichten, zu deren Beginn man schon erahnte, dass sie kein gutes Ende nehmen konnte. »Jede n falls haben Greon und ich uns wegen irgendetwas gestritten. Und er hat mich als Feigling beschimpft. Du kennst ihn ja. « Arkas machte eine wegwerfende Handbewegung. »Und weil ich so wütend darüber war, bin ich von ganz oben ins Wasser gesprungen. « Er deutete auf den höchsten Punkt der Klippe. Nalig legte eine Hand über die Augen und blinzelte hinauf. »Aber das sind mindestens dreißig Fuß. Und das Wasser ist nicht sehr tief. « Arkas verzog das Gesicht und nickte. »Ja. Deshalb habe ich mir auch den Arm gebrochen. Mira hat das wieder hinbekommen. Aber Kaya war unheimlich wütend und meinte, Greon und Thorix sollten besser im Tempel bleiben, wenn sie hier auf so dumme Ideen kommen. « Auch wenn Nalig Arkas ein bisschen für seinen trotzigen Mut bewunderte, sank Greon durch diese Geschichte weiter in seinem Ansehen. »Weshalb bist du damals nicht in dein Dorf zurückgekehrt und hast Greon hier alleine gelassen, wenn er dir doch immer nur das Leben schwermacht? « Arkas kitzelte Nino mit seinem Grashalm an der Nase. »Er war ja nicht immer so. Früher in unserem Dorf hat er mich immer vor den älteren Jungen in Schutz genommen und sich für mich geprügelt. Erst seit wir hier sind, ist er so… « »Ei n gebildet? « , half Nalig seinem Freund auf die Sprünge. »Genau. « »Gab es denn in deinem Dorf sonst niemanden, für den es sich gelohnt hätte zurückzukehren? « Arkas dachte nach, schüttelte dann jedoch den Kopf. »Greon und ich waren die meiste Zeit unter uns. Wir hatten sonst keine Freunde und unsere Eltern haben nach uns noch einen Sohn bekommen. Deshalb sind sie auch nicht ganz alleine ohne uns. Ich habe es nie bereut, hiergeblieben zu sein. « Nino schnappte sich den Grashalm, mit dem Arkas ihn kitzelte und zerkaute ihn. »Wobei ich zugeben muss, dass mir der Gedanke, dass in meinem Dorf, seit wir hier sind, 15 Jahre vergangen sind, manchmal schon Unbehagen bereitet. « Nalig beobachtete Merlin, der über dem See in der Luft schwebte. Diese Vorstellung war wirklich seltsam. Als Arkas auf die Insel gekommen war, war Nalig selbst noch ein Kleinkind gewesen. »Wir sollten in den Tempel gehen und nachsehen, ob Zalari schon zurück ist«, beschloss Arkas und stand auf, um seine Kleidung einz u sammeln. Also erhob sich auch Nalig. Er wollte Kaya von der unteri r dischen Grabkammer berichten. Außerdem hatte er Ilia versprochen, sie noch einmal zu besuchen. Vor dem Tempel trafen sie auf Zalari. »Ich habe euch überall gesucht. « »Wir waren am See. So früh haben wir euch nicht zurückerwartet. « Zalaris Augen weiteten sich. »Ihr wart an unserem See? «

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