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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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würde.

    Ich sprang auf und rannte zu der Stelle, wo die Axt zu Boden gefallen war.
    Währenddessen lief Kimberly zu Wesley und griff nach dem Speer.
    »Nein!«, brüllte er. »Nicht anfassen!«
    Und ob Kimberly den Speer anfasste.
    Sie packte ihn am Ende und zog daran. Es muss Wesley ziemlich wehgetan haben, als sie ihn herauszog, denn er brüllte wie am Spieß, was man in diesem Fall getrost wörtlich nehmen konnte.
    Schließlich fiel Wesley seitwärts um und krümmte sich wimmernd vor Schmerz.
    Ich bückte mich und hob die Axt auf.
    Als ich wieder zu Wesley sah, versuchte er, auf allen vieren weg zu kriechen.
    Kimberly rammte ihm den Speer in sein nacktes Hinterteil, das sich im Mondlicht obszön und bleich von seinem dunklen Rücken abhob. Offenbar hatte er vergessen, es mit seinem schwarzen Zeug einzuschmieren.
    Der Speer verfehlte den Anus (auf den Kimberly vermutlich gezielt hatte) und bohrte sich in die rechte Hinterbacke. Wesley stieß einen Schmerzensschrei aus und fiel flach auf den Bauch.
    Kimberly riss ihren Speer aus Wesleys Hintern und steckte ihn neben ihren Füßen in den Sand. Dann zog sie Andrews Schweizer Messer aus dem Bund ihres Bikinihöschens, klappte eine der Klingen heraus und hockte sich rittlings auf Wesleys Rücken.
    »Achtung!«, schrie Billie aus einiger Entfernung. »Pass auf! Thelma!«
    Wir drehten uns beide um und sahen Thelma auf uns zurennen, dicht gefolgt von Billie. (Connie stand beim Feuer
und beobachtete die Szene. Sie hatte ihr T-Shirt wieder angezogen und rieb sich mit beiden Händen die Schultern, als würde sie frieren.)
    Billie kam Thelma rasch näher, aber Thelma hatte einen zu großen Vorsprung. Billie würde sie nicht mehr rechtzeitig einholen.
    »Halt sie mir vom Leib«, sagte Kimberly zu mir. »Ich muss mich um Wesley kümmern.«
    Thelma musste es gehört haben, denn sie schrie: »Nein! Untersteh dich! Lass ihn in Ruhe! Kimberly, lass ihn, verdammt noch mal!«
    »Den Teufel werde ich tun«, murmelte Kimberly.
    Mit der Axt in den Händen stellte ich mich Thelma in den Weg. Ich hatte natürlich nicht die Absicht, ihr wehzutun. Ich wollte sie nur aufhalten und Kimberly die Zeit geben, die sie brauchte. Das war alles.
    Stämmig und knurrend wie eine Bulldogge stampfte sie auf mich zu. Ihr Anblick jagte mir einen kalten Schauder über den Rücken. Das langweilige, unansehnliche Dickerchen hatte sich in eine gefährliche, wutentbrannte Furie verwandelt.
    In letzter Sekunde schlug sie einen Haken, um rechts an mir vorbei zu kommen.
    Ich trat ihr mit einem schnellen Schritt seitwärts in den Weg.
    »Halt!«, brüllte ich.
    Den Stein in ihrer Hand hatte ich nicht gesehen. Sie holte aus und warf ihn auf mich.
    Weil ich mich im letzten Augenblick noch wegdrehte, erwischte er mich nicht voll im Gesicht, sondern schrammte nur über mein rechtes Jochbein und das Ohr.

    Ich fiel nicht hin, aber ich geriet ins Taumeln, und das nutzte Thelma aus, um an mir vorbei zu schlüpfen.
    Billie sprang nach Thelmas Beinen, aber sie griff ins Leere und schlug der Länge nach in den Sand.
    »Scheiße!«, schrie Kimberly.
    Sie hockte noch immer auf Wesleys Rücken und hatte ihn mit der linken Hand an den Haaren gepackt. In der rechten hielt sie das Messer, mit dem sie gerade nach dem laut schreienden und sich unter ihr hin und her windenden Körper stechen wollte. Als Kimberly Thelma heranstürmen sah, drehte sie sich zur Seite und sah sie an.
    »Bleib mir vom Leib!«, schrie sie.
    Thelma riss den Speer aus dem Sand und schleuderte ihn mit einem Brüllen, das mir Gänsehaut verursachte, sofort auf Kimberly und traf sie am rechten Oberarm.
    »Lass ihn los!«, kreischte Thelma, während sie den neben Kimberly zu Boden gefallenen Speer aufhob und damit wieder auf ihre Schwester losging.
    Kimberly fiel von Wesleys Rücken.
    Ich stürmte zwischen sie und Thelma und schlug mit der Axt gegen den Speer, der dabei in zwei Teile zerbrach. Eines davon flog weg in die Dunkelheit, das andere behielt Thelma in der Hand und rammte es mir mit der abgebrochenen Seite in den Bauch.
    Ich spürte, wie sich die scharfen Holzsplitter in meine Bauchdecke bohrten, und taumelte ein paar Schritte nach hinten, wo ich über Wesleys Füße stolperte und hinfiel.
    Als ich aufblickte, sah ich, dass Wesley davonkroch.
    Hinter ihm rappelte sich Billie gerade hoch. Ihre Rutschpartie über den Sand hatte ihr das Bikinioberteil nach unten geschoben, sodass ich ihre nackten Brüste sehen
konnte. Normalerweise hätte ich das ziemlich

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