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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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wirklich die Letzte , mit der ich in den Clinch gehen wollte.«
    »Ach ja?«
    »Sie ist Ekel erregend.«
    »Als ob dich so was abschrecken würde.«
    »Sprichst du aus Erfahrung?«
    »Fick dich ins Knie.«
    Kimberly hob eine Hand. »Hört auf zu streiten, Kinder.«
    Connie streckte ihr den Stinkefinger entgegen, aber Kimberly ignorierte sie.
    »Und hast du dich nun auf den Ringkampf eingelassen oder nicht?«, fragte sie mich.

    Ich runzelte die Stirn und überlegte, was ich ihr antworten sollte. »Nun ja … irgendwie hat sie mich dazu gebracht. Sie hat mich einen Waschlappen und einen Feigling genannt und gesagt, ich hätte Angst, mich einem fairen Kampf zu stellen.«
    »Und dann hast du eingewilligt?«, fragte Kimberly.
    »Ich musste.«
    Billie seufzte. »Du hättest Thelma überhaupt nichts beweisen müssen. Sie hat dich sowieso bloß manipuliert.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht. Aber es kommt noch schlimmer. Sie wollte nämlich nicht bloß einen Ringkampf mit mir machen, sie wollte auch, dass wir dabei nackt sind.«
    »Das hat dir doch bestimmt gefallen!«, sagte Connie.
    »Nein, überhaupt nicht! Als sie angefangen hat, sich auszuziehen, habe ich ihr gesagt, dass ich das nicht will. Dass die Vereinbarung nichtig ist und dass es keinen Ringkampf geben wird. Ich wollte, dass sie mir die Hände hinstreckt, damit ich sie wieder fesseln kann, aber darauf hat sie nicht reagiert. Im Gegenteil, sie hat sich weiter ausgezogen, hat die Bluse aufgeknöpft und die Hose heruntergelassen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte.«
    »Klar, weil du einen Ständer so groß wie das Washington Monument hattest.« Das kam von Connie. Woher auch sonst?
    »Stimmt nicht.«
    »Wer’s glaubt, wird selig.«
    »Lass ihn in Ruhe«, sagte Billie.
    »Das Problem dabei war, dass ich erst bemerkte, was sie vorhatte, als es schon zu spät war. Ich habe nach der Axt gegriffen, um sie zu zwingen , mit dem Unsinn aufzuhören, aber plötzlich hatte sie ein Rasiermesser in der Hand und ist auf mich losgegangen. Es fehlte nicht viel, und sie hätte
mich getötet.« Ich sah in Connies Augen, die meinen Blick kritisch erwiderten. »Wenn du mir nicht glaubst, dann lass uns das Rasiermesser suchen. Ich habe es ihr aus der Hand geschlagen, und es müsste eigentlich irgendwo hier im Sand herumliegen.«
    Kimberly, die auch an diesem Morgen wieder Keiths Hawaiihemd trug, griff in die linke Brusttasche, nahm das Rasiermesser heraus und klappte es auf.
    »Oh Gott!«, hauchte Billie und verzog das Gesicht.
    Auch mir wurde ganz anders, als ich das Ding bei Tageslicht sah und mich daran erinnerte, wie nahe es mir in der Nacht gekommen war. Nur ein paar Zentimeter hatten gefehlt, und Thelma hätte mir damit den Bauch aufgeschlitzt.
    »Hat jemand von euch das schon mal gesehen?«, fragte Kimberly und hielt das Rasiermesser zwischen Daumen und Zeigefinger, sodass wir seinen Griff sehen konnten, der meiner Meinung nach aus Perlmutt bestand.
    Connie schüttelte den Kopf.
    »Sieht gefährlich aus«, sagte Billie.
    »Kennst du es?«
    »Ich? Nein. Ich habe schon seit Jahren kein solches Rasiermesser mehr gesehen. Mein Vater hat eines gehabt, aber dessen Griff war grün.«
    »Und wie steht es mit dir, Rupert?«
    »Ich habe es natürlich schon mal gesehen. Gestern Nacht, als Thelma mich damit angegriffen hat.«
    »Vielleicht gehört es ja Wesley«, mutmaßte Connie.
    Kimberly nickte. »Kann schon sein. Oder Thelma. Auch das wäre möglich.«
    »Als ich sie durchsuchte, hatte sie es noch nicht«, sagte Billie. »Das wäre mir bestimmt aufgefallen.«

    »Ich glaube trotzdem, dass sie es von Anfang an dabei gehabt hat«, sagte Kimberly.
    »Warum hat sie es dann nicht benutzt?«, fragte Connie.
    »Hat sie ja«, meldete ich mich zu Wort. »Sie wollte mir damit den Bauch aufschlitzen.«
    »Nein, ich meine etwas anderes. Warum hat sie damit nicht ihre Fesseln durchgeschnitten?«
    »Vielleicht konnte sie mit gefesselten Händen nicht rankommen«, erwiderte ich.
    »Aber sie kann sich losgebunden haben, bevor sie zu dir kam«, gab Billie zu bedenken. »Wenn es stimmt, dass sie das Seil festgezogen hat, damit es so aussah, als habe es Kimberly zu stramm gezogen, hat sie es möglicherweise vorher aufgebunden .«
    Connie zog eine Schnute. »Das wird mir jetzt zu kompliziert.«
    »Mir auch«, stimmte ich ihr zu. »Wieso soll sie sich die Fessel aufbinden, damit sie sie wieder fester zuschnüren kann, um dann zu mir zu kommen und mich zu überreden, sie wieder aufzumachen. Das ergibt

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