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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Herausforderung.«
    Ich war mir da nicht so sicher. Die drei Wahrer-Frauen waren langsamer als die Wettkämpferinnen aus Xolchas, und sie ließen sich auch stärker als die anderen durch die wütenden Seevögel irritieren. Die Frauen aus Xolchas bewegten sich geschmeidig und rasch nach unten, hielten sich an den Seilen fest, wenn es notwendig war, oder fanden mit Leichtigkeit die Handgriffe und Fußtritte in den Felsen. Sie achteten nicht auf die Wutschreie der Vögel und ihre Angriffe, wenn sie sich den Nestern näherten. Ich dachte, dass ich es als ziemlich anstrengend empfunden hätte: Einige der Vögel waren riesig und hatten eine Flügelspanne von der Größe eines Mannes. Als die ersten Frauen sich dem Ozean näherten, fingen sie an, von der Felswand zu springen, oder machten einen Kopfsprung ins Wasser. Die Zuschauer, von denen die meisten so etwas schon öfter gesehen und die womöglich sogar selbst einmal an einem solchen Wettkampf teilgenommen hatten, schnappten immer noch nach Luft und applaudierten bei den höchsten Kopfsprüngen und den riskantesten Sprüngen. Die Frauen der Wahrer kletterten klugerweise fast ganz bis zum Wasser hinunter, ehe sie sich von den Seilen lösten.
    Und doch waren sie nicht die Letzten. Es gab ein anderes Trio, das sogar noch später ins Wasser sprang. Dies war geplant, wie ich wusste; es waren alles Frauen aus Xetianas Leibwache.
    Xetiana wandte sich wieder an Gethelred und schenkte ihm ein weiteres Lächeln. » Eure Damen haben sich gut gemacht, mein Herr. Jetzt sollten wir wieder zurückkehren, denn ich muss das Rennen für die Männer eröffnen.« Noch während sie sprach, warf sie mir über die Schulter des Dunkelmeisters einen Blick zu. Ich wusste, dass ihre hochgezogene Braue mir galt, und schüttelte vorsichtig den Kopf. Ich konnte immer noch nichts spüren, das mir sagte, dass Morthred Verdacht geschöpft hatte.
    Der Dunkelmeister stand mit dem Rücken zu mir und bekam von dem kurzen Austausch nichts mit. Flamme hingegen starrte uns an, und ich spürte ihre Verblüffung. Ich blieb ganz still stehen, vollkommen sicher, dass sie etwas sagen und meine Maskerade auffliegen lassen würde, aber sie wandte sich ab. Zu meiner Überraschung spürte ich in ihr nichts weiter als eine vage Gleichgültigkeit. Es war, als hätte sie einfach aufgehört, über all das nachzudenken, was irgendein Gefühl in ihr hervorlocken könnte. Ich hatte keine Ahnung, ob sie mich erkannt hatte oder nicht.
    Selbermist, dachte ich. Hat der Mistkerl ihren Geist bereits zerstört?
    Ich konnte meine eigene Wut riechen.

31
    k
    Erzählerin: Glut
    Vieles von dem, was an diesem Tag geschehen ist, habe ich erst hinterher zusammensetzen können. Xetiana und Kanzlerin Asorcha haben mir ein bisschen was erzählt, und natürlich auch Gilfeder und Dek und Thor. Chania, eine von Xetianas Wachen, füllte dann ein paar der verbliebenen Lücken auf. Und dann waren da die Dunstigen, die als unsere Augen und Ohren fungierten. Sie flogen den ganzen Tag hin und her und erzählten uns, was bei den anderen geschah und wie das Wettrennen voranschritt. Ohne sie hätten wir keine Chance gehabt.
    Thor und ich waren bereits auf dem Pfeiler, der als Kralle bekannt ist, als einer ihrer Botenflieger uns die ersten Nachrichten vom Frauenlauf überbrachte. Bei ihm machten auch drei Frauen der Xolchas-Wache mit, allesamt starke Schwimmerinnen, die sich vom wogenden Ozean nicht beeindrucken ließen. Xetiana hatte sie eigenhändig ausgewählt; ihre Anführerin Chania kannte ich sehr gut. Sie hatte bei dem gleichen Wettrennen mitgemacht wie ich damals vor so vielen Jahren. Es waren sehr fähige Frauen, aber unglücklicherweise verstanden sie die wahre Natur der Dunkelmagie nicht. Sie blieben etwas zurück, als sie von der Oberstadt hinunterkletterten, und gingen absichtlich nach den drei Silbinnen ins Wasser. Sie wollten die letzte der Wahrerinnen ertränken, ohne zu begreifen, dass sie mit Magie um sich schlagen würde, während sie noch damit beschäftigt waren, sie unter Wasser zu drücken und dort festzuhalten.
    Die Magie brachte das Wasser zum Brodeln und verwandelte es in einen Mahlstrom. Die eine Wache, die den größten Teil des Stoßes abbekam, starb auf der Stelle, als ihr der Bauch zerfetzt wurde. Die zweite wurde mit solcher Kraft nach unten gezogen, dass ihre Lunge platzte. Ihre Leichen mussten von den Rettungsbooten aus dem Wasser gefischt werden, bevor das Rennen der Männer begann. Chania hatte mehr Glück. Sie wurde

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