Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
leben, einem Bösen, das nicht aus mir selbst heraus kommt?«
    » Ist es … ist es so schlimm?«, fragte ich flüsternd.
    Es dauerte eine Weile, ehe er antwortete. Als er es dann tat, war seine Stimme voller Trauer: » Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich einst war. Ich dachte, ich könnte dagegen ankämpfen und wieder zu meinem alten Selbst zurückkehren, aber jetzt weiß ich, dass das niemals möglich sein wird. Diesen Thor Reyder, der jetzt mit dir spricht, kennst du ganz und gar nicht.«
    Wir standen da und sahen uns an. Der musikalische Wind machte unheimliche, überirdische Geräusche um uns herum, und ich spürte das weitere Sterben von etwas, das einst wunderschön gewesen war.
    Einige Zeit später kam ein anderer Dunstiger mit weiteren Neuigkeiten zu uns geflogen. Auf dem Mahlzahn hatten die Leibgardisten eine Umleitung errichtet. Zwei umgewandelte Silbmagier wurden auf einen schmalen Pfad geführt, der zwischen einigen Felsvorsprüngen hindurchführte. Beide starben, als sie in ein Senkloch fielen, das nur locker mit Stroh bedeckt worden war. Ein anderer war durch einen gut gezielten Armbrustbolzen auf der Klaue getötet worden. Ein vierter hatte seinen Sprung zu den Schoten nicht richtig eingeschätzt: Er stürzte auf die Felsen darunter. Ein fünfter, ein besonders langsamer Wettkämpfer, wurde von drei uniformierten Soldaten angegriffen und starb auf den Basaltfelsen. Seine letzte Tat bestand darin, noch im Stürzen ein Feuer aus Dunkelmagie abzuschießen und alle drei Angreifer zu töten. Noch etwas später ertrank ein Silbmagier am Ende der langen, ermüdenden Strecke, die die Wettkämpfer von der Kralle zur Klaue schwimmen mussten, als er am Fuß des Felsens gegen die Klippen geschleudert wurde, weil er die Brandung an dieser Stelle nicht richtig eingeschätzt hatte.
    Einige Zeit später brachte der nächste Bote noch schlimmere Nachrichten über zwei weitere Dunkelmagier. Der ältere von ihnen, ein Versprengter, verfügte nicht über das körperliche Leistungsvermögen eines von den Wahrern ausgebildeten Silbbegabten, und deshalb hatte er angeordnet, dass ein anderer, ein jüngerer Mann namens Jaze, der von Calment kam, bei ihm bleiben sollte. Jaze, der die überlegene Dunkelmagie seines Kameraden fürchtete, hatte gehorcht. Deshalb, weil sie zusammengeblieben waren, waren sie bisher unbeabsichtigt einem Angriff entgangen. Jetzt kletterten beide die Felswand der Kralle hoch und waren immer noch zusammen. Ruarth hatte sie im Auge behalten, und er war es auch, der die schlechten Nachrichten durch einen weiteren Dunstigen an uns übermitteln ließ. Jaze hatte einen Blick über die Schulter geworfen und gesehen, wie hinter ihnen an der Felswand der Klaue ein weiterer umgewandelter Silbmagier angegriffen wurde. Er warnte seinen Kameraden, und beide wurden Zeuge, wie der Dunkelmagier starb. Sie waren offensichtlich nicht stark genug oder nicht nahe genug, um ihre eigene Macht über die Entfernung hin einzusetzen und zu helfen, aber ganz sicher waren sie nahe genug, um zu erkennen, dass der Silbbegabte umgebracht wurde – absichtlich und von Männern, die die Uniform von Xetianas königlicher Leibgarde trugen. » Was zur roten Hölle geht da vor?«, rief Jaze.
    » Das war Absicht«, sagte der andere. » Dieses Miststück von Inselherr muss herausgefunden haben, dass wir doch nicht so harmlos sind, wie wir vorgegeben haben. Verflucht, Jaze, diese beiden Soldaten vorhin, die zu mir gekommen sind, als wir auf die Nase zugeschwommen sind, sie haben versucht, mich zu töten! Sie wollten mir gar nicht helfen!« Er stieß ein brüllendes Lachen aus. » Und ich dachte, ich hätte sie nur aus purem Vergnügen getötet! Sieht so aus, als würde dieses Miststück von Herrscher alles tun, um eine Wette zu gewinnen!«
    » Und was tun wir jetzt?«
    » Zuerst mal nehmen wir diese Schärpen ab. An den Dingern erkennen sie uns nämlich. Mögen sie in einer gottlosen Ewigkeit verrotten! Hast du in letzter Zeit irgendeinen von den anderen Silbbegabten gesehen?«
    Jaze riss sich angewidert die Schärpe ab. » Eben war noch einer direkt vor uns. Von ihm abgesehen … nein.«
    » Sie haben sie sich geholt, einen nach dem anderen, wie Thunfisch am Angelhaken! Wir müssen so schnell wie möglich zu Lord Gethelred. Beeil dich, schnell.«
    Der jüngere Mann nickte, und sie kletterten weiter. Diesmal achteten sie sehr genau darauf, was um sie herum vor sich ging, nicht nur, wohin sie ihre Hände und Füße setzten. Dennoch sah

Weitere Kostenlose Bücher