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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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herauszufinden, was mit Lyssal geschah.
    Als ich die Tür ihres Empfangszimmers erreichte, warf ich einen Blick hinter mich. Es war mehr eine Gewohnheit als eine Vorahnung; als Vogel hatte ich mich daran gewöhnt, alles sehen zu können, das hinter mir war, und ich wusste immer noch gern, was in meinem Rücken vor sich ging, auch wenn es jetzt bedeutete, dass ich den Kopf drehen musste.
    Jemand war da, eingehüllt in Silbmagie. Wer immer es war, stand da und beobachtete, völlig überzeugt davon, dass ich ihn oder sie nicht sehen konnte. Die Person hatte sich so schwer in Silbmagie gehüllt, dass ich mich fragte, ob sie noch atmen konnte. Einen Moment lang stand ich reglos da und versuchte, die Schichten der Magie zu durchdringen, um zu sehen, wer sich dahinter verbarg. Und die Person, durch die Intensität meines Blickes unsicher geworden, rührte sich ein bisschen. Ihr Rocksaum wirbelte, und ich erhaschte einen Blick auf goldene Sandalen, die nicht genügend geschützt worden waren. Jesenda. Ich hegte nicht den leisesten Zweifel daran, dass sie mir absichtlich gefolgt war. Ich wandte mich um und betrat das Zimmer.
    Einen Moment lang stand ich da, mit dem Rücken zur Tür, und atmete schwer. Dann hörte ich sie auf der anderen Seite der Tür mit den Wachen sprechen. » Sind dies die Gemächer der Brethherrin?«, fragte sie mit sanfter, weicher Stimme.
    Die Wache gab eine bejahende Antwort, dann herrschte Schweigen. Wahrscheinlich war sie weggegangen.
    » Was ist los?«, fragte Dek.
    » Junge, ich glaube, es ist an der Zeit, dass du diesen Firlefanz gegen eine Hose austauschst. Gut möglich, dass wir überstürzt aufbrechen müssen.«
    Die Erleichterung in seinem Gesicht sagte mehr als tausend Worte.
    Ich ging zur Tür von Flammes Schlafzimmer und klopfte. Es war Glut, die antwortete. Auf der anderen Seite der Tür stöhnte Flamme. Glut trat heraus und zog die Tür hinter sich zu.
    » Sie ist im Augenblick zu sehr beschäftigt, um an dich zu denken, Ruarth. Mach dir keine Sorgen. Und es geht ihr gut. Trysis sagt, es wird eine schnelle Geburt werden, aller Wahrscheinlichkeit nach, weil das Kind klein ist. Noch etwa zwei Stunden.«
    Das kam mir nicht gerade schnell vor. Kein Dunstigen-Vogel brauchte länger als ein paar Minuten, um ein Ei zu legen. » Eine Delegation der Wahrer ist im Palast«, erklärte ich. » Trigaan kümmert sich um sie, aber Dasricks Tochter ist mir bis hierher gefolgt. Ich habe gehört, wie sie die Wachen gefragt hat, wessen Gemächer das hier sind.«
    Sie verdaute das beunruhigt. » Und ich wette, sie schickt ihren Wissenden her, um nachzusehen. Wer ist es?«
    » Der Wissende? Er wurde mir als Satrick Matergon vorgestellt.«
    » Kenne ich nicht.«
    » Ein junger Kerl. Wir stecken ganz schön in der Scheiße, was?«
    Wie immer druckste Glut nicht groß herum. » Ja. Wir müssen sie so lange wie möglich von hier fernhalten. Ruarth, geh zurück zu Lord Trigaan und sag ihm, dass ich die Geburt nicht vor, sagen wir, morgen Vormittag erwarte.« Sie ging zum Schreibtisch und begann, etwas aufzuschreiben. » Dek, beauftrage die Wachen, diese Nachricht zum Kapitän der Sturmvogel zu bringen . D arin steht, dass er uns im Laufe dieser Nacht erwarten soll.«
    » Ruarth hat gesagt, dass ich mich umziehen soll«, sagte Dek. Seine Stimme klang hoffnungsvoll.
    » Ja, das finde ich auch, aber erst, wenn du diese Nachricht auf den Weg gebracht hast.«
    » Werde ich Dunkelmagietöter mitnehmen dürfen?«, fragte er.
    » Wen?«, fragte sie zurück.
    » Dunkelmagietöter. Äh, so habe ich mein Schwert genannt.«
    » Oh.« Sie gab sich Mühe, den Anflug eines Lächelns zu unterdrücken, und fügte ernst hinzu: » Ich bestehe darauf.« Sie trat auf den Balkon hinaus und winkte uns beide herbei. Wir blickten alle über das Geländer nach unten, wo man die Schiffe sehen konnte, die an den Kais festgemacht hatten. Sie wirkten wie Spielzeug, das in einem Tümpel auf und ab tanzte. Ein starker Wind wehte durch den Hafeneingang und wurde dort, wo er auf unserer Seite des Bottichs an die Granitfelsen stieß, nach oben abgelenkt. Er strich salzgeschwängert über das Gestein und trug die gedämpften Geräusche und wirren Gerüche das Hafens mit sich. Ich warf einen Blick zur Seite, wo unweit des Palasteingangs die nächste Schwingenstation am Fels befestigt war. Die Ketten und Seile peitschten gegen das Gestell des Flaschenzugs, klirrten und surrten eine verrückte Melodie.
    Das Wasser unten im Bottich wirkte ziemlich

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