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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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ruhig. Der Wind wirbelte keine Wellen auf; es gab keine weißen Schaumkronen. Der Bottich war mit einem Deckel aus Seetang fest versiegelt. » Glaubst du, es wird möglich sein, eine Nachricht zur Sturmvogel bringen zu lassen?«, fragte ich. » Von den üblichen Händlerbooten scheint keines unterwegs zu sein… da rührt sich nichts.«
    Glut deutete ein Stück weiter nach rechts. » Da«, sagte sie. » Siehst du, wo der Kolkfluss in den Bottich fließt?« Ich nahm mein Fernglas und sah dorthin. Da war ein Boot, ein flaches Flussboot, das der Bootsmann weiterbewegte, indem er sich vom treibenden Seetang abstieß. » Ein bisschen freies Wasser scheint es zu geben«, sagte Glut. » Nicht viel, aber der Fluss sorgt für eine Strömungsrinne, die durch den Seetang führt. Eine der Wachen hat mir heute Morgen einiges darüber erzählt. Über diese Strömungsrinnen ist es möglich, die weiter draußen vor Anker liegenden Schiffe zu erreichen.« Sie beugte sich über das Geländer und blickte auf die nächste Straße. » Möglicherweise könnten wir auf diesem Weg entkommen. Aber wir bräuchten ein Seil…«
    Deks Augen weiteten sich.
    Glut sah es anscheinend nicht. » Ich will jedoch kein Aufsehen erregen, indem ich nach einer Rolle Kletterseil frage. Ruarth, bitte einen der Diener, uns einen Stapel frischer Leintücher zu bringen. So was wird nicht auffallen.« Sie lächelte Dek an. » Das ist dann deine Aufgabe, wenn du wieder zurück bist– daraus ein Seil zu basteln.«
    Deks Augen wurden sogar noch größer. » Das bis ganz nach unten reicht?«
    Sie fuhr ihm mit der Hand durch die Haare. » Nein, Junge, es muss nur lang genug sein, dass wir auf die Straße unter uns kommen. Den Rest des Weges können wir mit der Schwinge zurücklegen.«
    Ich dachte an das, was Flamme gerade durchmachte. Ich dachte an das, was wir gleich nach der Geburt ihres Kindes von ihr verlangen würden. Und ich drehte mich mit einem Zittern um, bei dem sich früher einmal jede Feder auf meinem Körper aufgerichtet hätte.

23
    k
    Erzähler: Ruarth
    Jesenda Dasrick kam quer durch die Empfangshalle auf mich zu; inzwischen hatten sich die Mitglieder der Delegation unter die brethianischen Höflinge gemischt. Es kam mir so vor, als würde sie lächeln, aber ganz sicher war ich mir nicht. » Syr Kaulquappe«, sagte sie, » sicherlich ist das nicht Euer richtiger Name.«
    » Bei meiner Geburt hat man mir den Namen Ruarth gegeben«, sagte ich.
    » Dann wird dies auch der Name sein, mit dem ich Euch anrede. Ich mag unpassende Spitznamen nicht. Sie sind erniedrigend.«
    » Wie Ihr wünscht, Syr-Silbin. Es ist sehr nett von Euch.«
    Sie neigte den Kopf, und ihre ganze Haltung strahlte eine überraschende Vertrautheit mit mir aus, die die anderen im Raum ausschloss, als hätten wir ein gemeinsames Geheimnis.
    Ich blinzelte heftig, um ihre Silbaura zu durchdringen, während ich nach etwas suchte, das ich sagen könnte. » Ich hoffe, das Essen war nach Eurem Geschmack? Wir hatten nur wenig Zeit zur Vorbereitung, da wir über die Ankunft Eurer Delegation nicht informiert waren.«
    Ich erhaschte einen Blick auf ein Naserümpfen, das von entwaffnender Aufrichtigkeit war. » Nein. Es scheint, als hätte es da ein Missverständnis gegeben. Der Hafenmeister wollte uns nicht einmal vom Schiff lassen. Es war einigermaßen mühsam für uns, es dennoch zu tun.«
    » Soviel ich weiß, gibt es ein Problem mit dem Seetang, der den Hafen verstopft. Meines Wissens ein Zustand, der sich im Höllenbottich tatsächlich höllisch auswirkt, sobald das Zeug zu verrotten beginnt.«
    » Oh. Das erklärt es vielleicht.« Sie sah mich mit einer seltsamen Miene an. Vielleicht fiel es ihr schwer, meinen Akzent zu verstehen.
    » Vergebt mir meine Neugier, Syr-Silbin«, sagte ich, » aber ich habe bemerkt, dass Ihr nicht die Kasel tragt, wie es die Agenten des Wahrer-Rates tun. Darf ich fragen, welche Position Ihr in dieser Delegation einnehmt?« Meine Aussprache war zwar möglicherweise etwas unbeholfen, aber da ich auf Burg Cirkase aufgewachsen war, hatte ich zumindest eine sporadische Ausbildung in den Konversationsformen der Hofdiplomatie erhalten.
    » Ich vertrete meinen Vater, den Wahrerherrn.«
    Sie muss mir meine Verblüffung angesehen haben. » Aber seid Ihr nicht die Tochter von Ratsmitglied Dasrick?«
    » Doch, die bin ich. Er ist jetzt Vorläufiger Wahrerherr.«
    Ich verdaute diese Neuigkeit, während mein Mut sank. » Wirklich? Vergebt mir, wenn ich nicht angemessen

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