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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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respektvoll gewesen bin, Syr. Das habe ich nicht gewusst.«
    Sie neigte wieder den Kopf, und ich fing ein erheitertes Lächeln auf. » Ihr seid nie etwas anderes als charmant gewesen«, sagte sie. » Die Herrin von Breth, Syr– ist es eine schwierige Geburt?«
    » Es ist ihr erstes Kind. Ich habe mir sagen lassen, dass solche Niederkünfte oft lange dauern.« Ich war vorsichtig. Alle meine Instinkte rieten mir, aufzupassen. Ihr Verstand war so scharf wie eine geschärfte Feder und vermutlich noch sehr viel gefährlicher. Ein Reiher, dachte ich. Ein Reiher, der das Wasser überschattet, um besser sehen zu können.
    Sie machte mit der Hand eine Geste, die den ganzen Raum einschloss, in dem wir standen. » Ich habe acht Silbmagier bei mir, und weitere sind auf dem Schiff. Wir alle können auch heilen. Tatsächlich gibt es einige unter uns, die große Erfahrung im Heilen haben. Ich bin sicher, dass wir helfen könnten, wenn es ein Problem gibt.«
    » Das ist ein sehr freundliches Angebot. Der anwesende Silbheiler scheint jedoch nicht zu glauben, dass es ein Problem gibt. Ich habe gerade mit ihr gesprochen. Mit ihm.«
    » Das ist ermutigend. Mein Angebot steht dennoch. Tatsächlich hat der Basteiherr vorgeschlagen, dass wir über Nacht im Palast bleiben, für den Fall, dass wir doch noch benötigt werden. Wir haben auch einen Wissenden bei uns.«
    » Einen Wissenden?«
    » Ja. Bekanntermaßen ist das Burgfräulein– pardon, die Herrin von Breth– eine Silbin. Sie wird wissen wollen, ob das Kind Silbmagie besitzt, oder nicht? Besonders, da der Basteiherr kein Silbbegabter ist.«
    Mein Herz machte einen Satz. Ich musste mir irgendetwas einfallen lassen, wie ich den Wissenden von Lyssal fernhalten konnte. Es war eine Sache, wenn die Wahrer vermuteten, dass sie die Quelle der Dunkelmagie war, die sie sahen– aber wenn sie diese Vermutung bestätigt fanden, war das etwas völlig anderes. Mein Verstand raste, weigerte sich aber, irgendwelche Antworten auszuspucken.
    Sie lehnte sich leicht gegen mich und legte mir in einer vertraulichen Geste eine Hand freundschaftlich auf den Arm, während sie sagte: » Aber nun, ich vermute, Ihr könnt ihr das auch sagen, nicht wahr?«
    » Ich?«, stotterte ich.
    » Ja. Matergon glaubt, dass Ihr auch ein Wissender seid. Zweifellos würde dies Eure Position als Stallmeister des Burgfräuleins erklären.«
    Ich widerstand dem wieder einmal auftretenden, überwältigenden Drang, auf meine Füße zu starren. » Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet, Syr, ich sollte jetzt wieder zu meiner Herrin zurückkehren. Wie Ihr Euch denken könnt, bleibe ich ihren Gemächern nicht gern allzu lange fern. Für den Fall, dass sie etwas benötigen sollte.«
    Ich verbeugte mich tief und schlich mich wie eine Krabbe vor einem hungrigen Regenpfeifer davon.
    Wenige Minuten später berichtete ich Glut und Dek von dem Gespräch. » Sie ist so argwöhnisch wie die Hölle«, schloss ich.
    Glut war nachdenklich. » Ich wette, ihr zahmer Wissender hat auf ihre Anweisung hin bereits einen Blick in diesen Gang geworfen und die Dunkelmagie eingeschätzt. Und was ist mit den Silben unten in den Zellen der Piraten-Ader? Als wir heute Morgen in der Schwinge hochgefahren sind, konnte ich sie riechen. Ich glaube, die meisten von ihnen benutzen Silblichter in ihren Zellen.«
    » Ich kann sie auch riechen«, bestätigte ich. » Von der Straße aus.«
    » Dann können wir wohl davon ausgehen, dass die Wahrer wissen, dass da unten Silbmagier sind. Ob sie begreifen, dass es Gefangene sind, ist etwas anderes. Glaubst du, dass sie noch andere Wissende auf dem Schiff haben?«
    Ich schüttelte den Kopf. » Den Eindruck hatte ich nicht. Ich glaube, es gibt nur Matergon.«
    » Ja, wahrscheinlich. Wenn noch andere da wären, hätten sie sie ebenfalls in den Palast gebracht. Diese Entwicklung gefällt mir nicht, Ruarth.« Ihre Stimme klang besorgt, als sie sich von mir ab- und dem Jungen zuwandte. » Dek, ich möchte, dass du dich mit Ruarths Fernglas auf den Balkon setzt. Sag Bescheid, wenn du siehst, dass sich irgendwelche Silben von den Wahrer-Schiffen im Schutz von Illusionen von Bord schleichen.«
    Dekan Grinpindillie nickte. Das mürrische Mädchen war verschwunden. Er trug jetzt seine eigene Kleidung, und an seiner Seite hing ein Schwert. In seinen Augen leuchtete überbordende Freude. Jetzt, da Trysis zugelassen hatte, dass sich die Silb-Illusion auflöste, bemerkte ich auch, dass er sich irgendwann seit unserer letzten

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