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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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mich zu töten. Sie konnte nicht riskieren, dass ich am Leben blieb und möglicherweise Morthreds Kind tötete. Ich musste daher sicherstellen, dass sie mit niemandem sprach, den sie bezwingen konnte…
    Was ein Problem mit sich brachte. Denn ich konnte Trysis unmöglich von Lyssals Zimmer fernhalten. Ich würde sehr genau aufpassen müssen, dass die Heilerin von Keret, diese sanfte Frau mittleren Alters, mir nicht plötzlich mit dem Chirurgen-Messer in den Rücken stach.
    Grabenverflucht, Morthred, dachte ich. Du hast recht gehabt, als du gesagt hast, dass du uns ein Vermächtnis hinterlassen wirst, das uns heimsuchen wird.
    Glut kam in Begleitung von Dek und Trysis. Sie alle trugen Bündel mit sich.
    » Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Lyssal gereizt. » Keren, ich habe schreckliche Schmerzen. Ich glaube, ich habe etwas Falsches gegessen.«
    » Wenn Ihr bitte in Euer Schlafzimmer gehen würdet, Syr-Herrin, ich würde Euch gern untersuchen.«
    Lyssal hegte noch immer keinerlei Verdacht und tat, worum sie gebeten worden war. Als sie auf dem Bett lag, war es Trysis, die sie untersuchte. Die Silbheilerin sah Glut an und nickte. » Es ist unterwegs«, sagte sie.
    » Ich will sie nicht«, sagte Lyssal launenhaft und bockig. » Ihr seid mein Heiler, Keret. Ihr müsst mich untersuchen.«
    Glut nickte und sagte beschwichtigend: » Natürlich, Syr-Herrin, aber ich glaube nicht, dass es Zweifel an Trysis’ Einschätzung gibt. Euer Kind hat sich auf den Weg gemacht.«
    Lyssal schüttelte den Kopf. » Nein, das kann nicht sein. Es ist noch zu früh.«
    » Manchmal haben Babys andere Vorstellungen«, erklärte Trysis ihr.
    » Aber ich bin noch nicht so weit. Ich habe noch etwas zu erledigen…« Sie setzte sich auf.
    » Es tut mir leid«, sagte Glut und drückte sie mit fester Hand wieder zurück ins Bett. » Ihr müsst Euch hinlegen.«
    » Dann holt zwei Wachen herein, damit ich Ihnen Befehle geben kann; es gibt Dinge, die erledigt werden müssen!«
    » Später«, sagte Glut. » Lasst mich Euch zuerst untersuchen.«
    Ich stand im Flur, aber ich musste sie nicht genau sehen, um zu wissen, dass Lyssal mich finster anstarrte. Ich starrte zurück. Sie deutete mit einem Finger auf mich. » Ich will nicht, dass er in die Nähe meines Babys kommt, ist das klar? Er will das Kind töten. Den Erben von Breth!«
    Glut sah mich an und zuckte mit den Schultern. » Ich glaube, Ihr geht jetzt besser.«
    Ich zog mich in das Empfangszimmer zurück. Dort wickelte Dek gerade die Bündel aus, die sie mitgebracht hatten. Unter anderem kamen zwei Schwerter und ein paar Kleidungsstücke zum Vorschein. Er errötete heftig, als er mich sah. » Ich bin froh, dass du nicht gestorben bist«, sagte er. Er zupfte am Mieder seines Kleides herum und errötete noch mehr. » Wir dachten schon, du hättest den Löffel abgegeben.«
    » Ich hätte was?«
    » Na ja– dein Federkleid verloren. Wärst gestorben. Kelwyn war schrecklich mitgenommen deswegen.«
    » Oh. Ich vermute, er hat sich die Schuld dafür gegeben.« Ich seufzte. Wir hatten alle unsere Bürde an Schuld zu tragen, mich eingeschlossen. So viel Zeit war vergangen, und ich hatte es nicht geschafft, Flamme zu retten… Ich schob den Gedanken beiseite und versuchte, die Situation etwas aufzulockern. » Schließen wir einen Handel, Dek. Ich werde nichts von deiner Kleidervorliebe sagen, wenn du nicht übermäßig darauf rumreitest, dass du schon jetzt größer bist als ich. Du bist gewachsen!«
    Er wirkte zufrieden. » Ja, nicht?«
    In diesem Moment kam Glut aus dem Schlafzimmer zu uns. Sie wirkte besorgt. » Was hatte das eben zu bedeuten, Ruarth?«
    » Höchstwahrscheinlich will Lyssal jemanden dazu nötigen, mich über das Balkongeländer zu schubsen. Sie glaubt, ich würde ihr Kind töten.«
    Sie sah mich neugierig an. » Und, würdest du das tun?«
    Ich nickte. » Natürlich. Wenn es als Dunkelmagier geboren wird. Was gar nicht anders sein kann, wie wir alle wissen. Möglicherweise bezwingt sie genau in diesem Moment Trysis, damit sie mich tötet.«
    Gluts Augen wurden groß, und sie schoss zurück ins Schlafzimmer.
    Am Nachmittag dieses Tages wurde ich in die Audienzhalle gerufen. Ich wollte eigentlich nicht hingehen, aber man konnte sich schlecht weigern, wenn der Basteiherr nach einem verlangte– nicht einmal dann, wenn man wusste, dass man nur noch die bezwungene Eierschale desjenigen vor sich hatte, der er einmal gewesen war.
    Als ich eintrat, saß Rolass Trigaan auf seinem Thron, und

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