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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Schutzmauer errichten, die um das Nabenbecken herumführt und ein Stück weit den Nabenfluss hinaufreicht. Angefangen beim Wehr, an den Docks entlang, bis zum Ende der Häuserzeilen. Eine lange Reihe von Silbmagiern. Ist das klar?«
    » Ja, Syr… aber das… das sind mindestens zehn Meilen!«
    » Und wir haben tausende von Silbbegabten, um sie zu besetzen, da alle unsere Agenten mit ihren Schiffen in den Hafen zurückgekehrt sind. Ja, ich würde sagen, wir haben im Augenblick genügend fähige Silbmagier hier in der Nabe, findet Ihr nicht auch, Saserbie?«
    » Wenn Ihr meint, Syr.«
    » Dann geht und bereitet alles vor, Mann.«
    Dasrick wandte seine Aufmerksamkeit jetzt wieder mir zu. Gilfeder ignorierte er weiterhin. » Vielleicht werden wir in der Lage sein, dieses Durcheinander zu unserem Vorteil zu nutzen, und das habe ich ganz bestimmt nicht Euch zu verdanken, Elarn. Wenn die Flutwelle wirklich hoch ist, können wir das Stimmvieh davon überzeugen, dass die Silbschutzmauer aufgrund meiner Voraussicht errichtet wurde und die Stadt vor der Katastrophe bewahrt hat.«
    Gilfeder und ich wechselten einen Blick. Wir erinnerten uns beide daran, wie die Flutwelle sich aus der Dunkelheit der Rinne erhoben hatte. Und das war nicht einmal der Walkönig gewesen. Die Monde und die Sonne hatten noch nicht ganz in einer Linie gestanden, als die Flutwelle sich gebildet hatte. Was auf uns zukam, konnte nur noch viel größer, viel reißender sein. Gilfeder sagte ruhig: » Ihr werdet diese Flutwelle nich mit ner Silbschutzmauer aufhalten können, Syr. Das Einzige, das passieren wird, is, dass Ihr Eure Silben tötet. Und Euch selbst.«
    Dasrick musterte ihn, als wäre er eine Sandzecke. » Und wer seid Ihr, dass Ihr mir sagt, was ich tun kann und was nicht?«
    » Ich sage Euch nich, was ihr tun könnt– lediglich, was passieren wird, wenn Ihr es tut. Und ich? Nun, ich bin der Mann, der Morthred den Wahnsinnigen getötet hat.«
    Es sah Gilfeder gar nicht ähnlich, so theatralisch zu sein, aber es war gutes Theater. Wenn er allerdings gehofft hatte, Dasrick damit zum Nachdenken zu bringen, so hatte er sich geirrt. Der Wahrerherr war schockiert– so, wie er Gilfeder ansah, hätte man meinen können, der Hochländer hätte gerade verkündet, dass er Gott war–, aber letztlich brachte es ihn nicht dazu, auf das zu hören, was Kelwyn ihm mitzuteilen versuchte.
    Eine längere Pause entstand.
    Dann sagte Dasrick zu mir: » Ich gehe davon aus, dass Ihr unten an den Docks sein werdet, Elarn, zusammen mit uns Übrigen. Um ein Uhr.«
    » Es wäre besser, wenn wir nichts täten«, sagte ich. » Dann könnten zumindest ein paar von uns den Tag überleben. Auf diese Weise werden wir alle sterben.«
    » Macht Euch nicht lächerlich. Ihr könnt Eure Überzeugung nicht auf den Worten eines Ghemfs aufbauen!«
    » Das tue ich auch nicht, nicht nur. Ich habe die Flutwelle von letzter Nacht gesehen. Ich bin auf ihr geritten. Lieber Gott, was müssen wir tun, um Euch zu überzeugen?«
    » Nichts. Geht jetzt. Ich habe zu tun.«
    Als ich den Mund öffnete, um weitere Einwände zu erheben, ging er zur Tür und hielt sie ostentativ auf.
    Gilfeder und ich gingen. Als wir wieder draußen auf der Straße in unser Ölzeug gekleidet im Nieselregen standen, fragte Gilfeder: » Ihr seid doch nich wirklich verrückt genug, um gegen drei Uhr unten am Wasser zu stehen, oder?«
    Ich antwortete nicht.
    » Manchmal, Elarn«, sagte er weich, » is es am mutigsten, am Leben zu bleiben.«
    Gilfeder zog los, um nach Glut zu suchen. Ich machte einen Umweg zu meiner Tante und sorgte dafür, dass sie und Aggeline sich in Sicherheit brachten, dann ging ich zu Syr-Gezeitenreiter Leviath, um ihm von unserem Gespräch mit Dasrick zu berichten. Er diskutierte gerade mit dem Wehrmeister; sie versuchten zu einer Entscheidung darüber zu gelangen, wie die Wehrbarriere eingesetzt werden sollte, um die Wassermenge im Fluss möglichst handhabbar zu halten. Ich teilte ihnen alles mit, was Dasrick gesagt hatte, und dann half ich den Silbmagiern dabei, die Schutzmauer zu organisieren. Ich kannte die Gefahr, aber ich konnte auch nicht einfach weggehen. Sie waren Silben, genau wie ich.
    Ihre Aufgabe war hoffnungslos, war zum Scheitern verurteilt, bevor sie überhaupt angefangen hatten, aber ich war der Einzige unter ihnen, der das begriff. Sie waren bereits tot, wir alle waren tot, aber ich war der Einzige, der die Schmerzlichkeit verstand. Ich hatte mich noch nie so hilflos

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