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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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trennen würde. Als ich nachhakte, gab er allerdings mit einem dümmlichen Grinsen zu, dass das verdammte Ding sich um seinen Hals geschlungen und ihn fast erwürgt hätte, als das schwere Material ihn nach unten gezerrt hatte.
    Irgendwann nach Sonnenaufgang passierten wir die Herz der Wahrer. Zu diesem Zeitpunkt waren wir nicht mehr sehr weit von der Nabe entfernt. Gilfeder erhob sich plötzlich und beugte sich über den Bug und sprach mit einem der Ghemfe, und ich wusste, dass er trotz des Regens und des Windes irgendwie wieder Glut gerochen hatte. Der Wind trug seine Worte davon, und ich hörte nicht, was sie antworteten, aber die Antwort schien ihm zu gefallen. Er ließ sich ins Boot zurücksinken.
    Als wir schließlich auf den Kai gegenüber unserer Gildenhalle in der Nabe kletterten, war der Himmel so hell, wie es an diesem Tag überhaupt nur werden würde. Es musste etwa zehn Uhr sein. Wir hatten kaum Zeit, uns bei den Ghemfen zu bedanken, ehe sie alle wieder im Wasser verschwunden waren. Bis heute weiß ich nicht, warum sie uns geholfen haben. Ich weiß nur, dass wir ohne sie alle gestorben wären.
    Wir beeilten uns, in die Wärme der Gildenhalle zu kommen und ein heißes Bad zu nehmen. Dort hatten wir tatsächlich eine Glückssträhne: Zufällig hielt sich der in der Nabe für die Angelegenheiten der Gilde verantwortliche Gildenmann, Syr-Gezeitenreiter Leviath, im Gebäude auf. In der Hierarchie der Gilde kam er gleich nach meinem Vater, und seine Autorität in der Nabe wurde geachtet. Während wir etwas aßen, hörte er sich unsere Geschichte an. Und er glaubte uns. Ich vermute, es wäre auch schwer gewesen, das nicht zu tun– nur jemand, der einen so dringenden Grund hatte, würde verrückt genug sein, um die Rinne bei diesem Wetter zu befahren. Wir waren mit unserer Geschichte noch nicht fertig, als er bereits Gildenleute beauftragte, Warnungen an alle Institutionen der Macht in der Nabe zu schicken, darunter auch an den Vorläufigen Wahrerherrn Dasrick. Zunächst einmal riet er dazu, das Walkönig-Fest abzusagen. Er war wütend, und es war nicht schwer zu erraten, warum. Bis wir unsere Geschichte erzählt hatten, hatte Leviath nichts davon mitbekommen, dass diese Flutwelle größer sein sollte als üblich. Dasrick hatte es ihm einfach nicht gesagt…
    Wir trennten uns kurz danach; Marten blieb zurück und half den Gildenleuten dabei, Langboote und Gezeitengleiter in Sicherheit zu bringen. Gilfeder und ich beschlossen, Dasrick aufzusuchen. » Ich möchte den Mistkerl treffen«, sagte Gilfeder zur Erklärung; eine solche Wortwahl war ungewöhnlich derb für den Hochländer.
    Wir fanden den Wahrerherrn in seinem Büro auf dem Ratshügel. Sein Sekretär hatte anfangs wenig Lust, uns zu ihm vorzulassen, weil wir keinen Termin hatten, aber schließlich gab er nach. Ich bin mir nicht sicher, ob es daran lag, dass ich der Sohn des Gildners und so beharrlich war, oder ob es an Gilfeder lag, der ihn mit einem durchdringenden Blick unter den wilden Augenbrauen ansah.
    Dasrick war von dem Hochländer weit weniger beeindruckt. Als ich die beiden Männer einander vorstellte, glitt sein Blick über Gilfeder hinweg, als wäre er gar nicht da; stattdessen sah er mich an. » Ja, was ist, Elarn? Wir sind heute Morgen sehr beschäftigt; der Sturm letzte Nacht hat ziemlich viel Schaden angerichtet, und die Flutwelle hat einen Teil des Damms zerstört. Wir müssen dafür sorgen, dass er vor der nächsten Flutwelle ausgebessert ist. Außerdem habe ich bereits Nachricht von Leviath erhalten, warum Ihr es für so notwendig erachtet habt, letzte Nacht Euer Leben in der Rinne aufs Spiel zu setzen.«
    Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben. Würde zu bewahren. » Die Flutwelle letzte Nacht war nur ein Vorläufer dessen, was heute passieren wird. Wir rechnen damit, dass das Schlimmste die Nabe heute Nachmittag treffen wird.«
    »› Wir ‹ bedeutet…?«
    » Die Gezeitenreiter-Gilde.«
    » Und Ihr habt Eure Informationen von…?«
    » Unserem eigenen Wissen über Flutwellen. Und von Warnungen der Ghemfen-Gemeinschaft. Durch die Höhe der Flutwelle werden die unteren Bereiche der Stadt überflutet werden, Syr, und es ist möglich, dass ihre Kraft die Gebäude zerstört, die am Wasser stehen.«
    » Wir haben den Hafendamm. Und Ihr könnt kaum von mir erwarten, dass ich irgendetwas beachte, das die Ghemfe sagen. Sie sind bestenfalls Schwachsinnige und schlimmstenfalls abergläubische Nicht-Menschen.«
    » Sie sin ein im Wasser lebendes

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