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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Volk, das, sollte man meinen, nur zu gut vertraut is mit den Launen der Gezeitenströmungen«, sagte Gilfeder sanft. » Ihr tätet gut daran, auf sie zu hören. Es wäre unklug, wenn sich heute Nachmittag irgendjemand in den Gebäuden am Ufer aufhält.«
    Dasrick beachtete ihn nicht. » Elarn, ich werde die Feier absagen. Aber diese Stadt steht hier seit hunderten von Jahren, und sie ist noch nie von einer Flutwelle überschwemmt worden. Wenn ich alle aus ihren Häusern hole und die Gießereien auffordere, zu schließen und so viel wie möglich auf höher gelegenes Gelände zu schaffen, und das Ganze erweist sich als überflüssig… könnt Ihr Euch vorstellen, wie sich das hinterher auf meine Glaubwürdigkeit auswirken würde?«
    Oh Gott, dachte ich. Darum geht es also. Dasrick hat Angst, dass er die Wahl verlieren wird. Er denkt, Fodderly wird ihn wie einen Narren aussehen lassen, wenn die Flutwelle die Stadt dann doch nicht überflutet.
    » Könnt Ihr Euch vorstellen, wie glaubwürdig Ihr sein werdet, wenn Ihr nich alle Leute nach oben schafft und es doch eine Flutwelle gibt?«, fragte Gilfeder. » Besonders, wenn bekannt wird, dass Ihr es vorher gewusst habt. Fodderly wird die Wahl gewinnen, ohne eine einzige Rede halten zu müssen. Sofern Ihr beide überlebt, natürlich.«
    Dasrick sah ihn jetzt an, mit einem wütenden, verächtlichen Blick. » Ich weiß nicht, wer Ihr seid, aber das hier geht Euch nichts an, Mekaténer.« Er wandte sich wieder mir zu. » Wer hat Euch geschickt? Der Hohepatriarch oder dieser Reyder, der sich ständig in alles einmischt? Denn ich bin mir verdammt sicher, dass es nicht Euer Vater war! Was ist das– irgendeine Intrige, um die Docks menschenleer zu machen, damit die Menoden-Spitzel freie Bahn haben, um herauszufinden, was wir dort tun?«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. » Syr, für etwas so… Lächerliches würde ich nicht mein Leben riskieren. Und ich verdiene es auch nicht, der Treulosigkeit gegenüber dem Wahrer-Rat angeklagt zu werden.«
    » Nein, natürlich nicht. Ich wollte damit auch nicht andeuten, dass Ihr willentlich an einer Verschwörung teilgenommen habt. Aber Ihr seid jung und leicht hinters Licht zu führen.«
    » So, wie Ihr und Jesenda mich hinters Licht geführt habt?«, fragte ich mit kaum verhohlener Wut. Ich vergaß alles, was ich je über Vorsicht und Respekt denjenigen gegenüber gelernt hatte, die sich in Machtpositionen befanden. » Ja, ich kann ein Narr sein, das gestehe ich Euch zu. Aber diese Angelegenheit ist größer als irgendjemand von uns. In ein paar Stunden von jetzt an gerechnet wird die Walkönig-Flutwelle die Rinne entlangtoben und der Stadt unermesslichen Schaden zufügen…«
    Ich brachte den Satz nie zuende. Der Sekretär schob einen der Wahrer-Räte ins Zimmer, einen ungeduldigen Mann, der eine Antwort von Dasrick auf seine oberflächliche Begrüßung gar nicht erst abwartete, ehe er seine Nachricht überbrachte. » Syr, die Menoden erzählen den Leuten, dass sie sich auf höher gelegenes Gelände begeben sollen, und die Gilde räumt ihre Halle am Ufer. Fodderly ist unten am Hafen und erzählt allen, dass Ihr die Kontrolle über die Stadt verloren habt und jeden zweitklassigen Beamten Befehle an die Stadtbewohner erteilen lasst. Er sagt, dass Ihr die Wahrheit vor den Leuten verbergt. Die Leute sind wütend, Syr. Sie wissen nicht, wem sie glauben sollen!«
    Dasrick sah so grollend aus wie der Himmel draußen, und ich wurde augenblicklich zum Ziel seiner Wut. » Seht Ihr, was Ihr mit Eurer Dummheit angerichtet habt, Junge?«, fragte er. » Wärt Ihr mit dieser idiotischen Geschichte erst zu mir gekommen, hätten wir das hier noch auffangen können. Stattdessen bricht jetzt Chaos aus, genährt von diesem Idioten Fodderly, der die Situation für seine eigenen Ziele nutzt.« Er wandte sich an seinen Sekretär und blaffte ihm Befehle zu. » Ich will, dass auf jedem Marktplatz eine Proklamation verkündet wird, derzufolge es unwahrscheinlich ist, dass es eine Überschwemmung geben wird oder jedwedem Besitz oder Menschen Gefahr droht. Lasst sie sagen, dass, auch wenn die Flutwelle höher sein wird als sonst, die Stadt durch den Vorläufigen Wahrerherrn und die Silbbegabten geschützt werden wird.«
    Der Sekretär verneigte sich und zog sich zurück. Dasrick wandte sich an den Ratsherrn. » Und Ihr, Saserbie– ich will, dass Ihr Euch darum kümmert, dass jeder Silbe der Nabe, der älter ist als zehn, um ein Uhr am Ufer ist. Wir werden eine

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