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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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den Namen nicht sehen, aber er erkannte die Bauart. Er war über achtzig Jahre alt, aber mit seinen Augen war noch alles in Ordnung.
    » Oh«, murmelte er. » Wer hätte das gedacht, Ruarth– da unten is ein kellisches Schiff. Der Takelage nach würde ich sagen, dass es wieder so ein Forschungsschiff von Hintermeerwärts ist; wahrscheinlich das Gleiche wie schon mal.«
    Ruarth setzte sich aufrechter hin, um einen Blick nach unten werfen zu können. » Ah– hoffen wir, dass es nicht wieder dieser aufgeblasene Kerl mit seinen Fragen ist. Wie war doch noch sein Name? Shoriso Irgendwas?«
    » Shor iso Fabold. Das › iso ‹ bedeutet › Sohn von ‹ , glaube ich.«
    » Ja, den meine ich. Ich habe ihn nie gemocht, obwohl dieser Übersetzer ja recht nett war. Nathan. Aber der war ja auch noch ein Jungvogel, als er zu den Inseln gekommen ist. Fast selbst einer von den Ruhmesinseln.« Er schüttelte den Kopf, als er sich erinnerte. » Diese Kellen haben schon seltsame Ideen. Sie haben mir nie geglaubt, dass ich einmal Federn hatte und fliegen konnte…«
    » Ja, ein ungläubiges Pack. Aber andererseits haben wir ihnen auch nie die ganze Geschichte erzählt, oder?«
    Ruarth kicherte. » Nicht ganz.«
    Kelwyn rührte sich, als er sah, wie das Schiff beidrehte und die Ankerkette rasselnd in die Tiefe glitt. Kann heutzutage nicht mal mehr bequem sitzen, dachte er. Ich hasse es, alt zu sein. » Darf dich ein alter Mann mal was fragen, Ruarth?«
    » Natürlich.«
    » All diese Male, wenn du monatelang von der Insel verschwunden warst…«
    » Ja?«
    » Bist du da nach Cirkase gegangen?«
    » Was glaubst du?«
    » Ich glaube«, sagte Gilfeder vorsichtig, » dass die Flamme, die ich in Erinnerung habe, sich nich sonderlich viel aus, äh, Konventionen gemacht hat. Und wenn ich so drüber nachdenke, auch die Dunstigen nich, die ich kennengelernt habe…«
    » Damit könntest du recht haben. Opportunistische kleine Vögel, weißt du. Und sie ist irgendwie von Dunstigen erzogen worden, wenn man so will.« In den Worten blitzte der Schalk eines alten Mannes auf, der sich an seine schönsten Erlebnisse erinnerte.
    » Zwei regierende Inselherrscher dürften wohl kaum viele Möglichkeiten gehabt haben, zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein, schätze ich«, gab Gilfeder zu bedenken. » Noch nich mal, wenn sie miteinander verheiratet waren.«
    » Vermutlich nicht.«
    » Und dann is er auch noch gut zehn Jahre vor ihr gestorben.«
    » Mehr sogar, glaube ich.«
    » Du bist ein Schurke, Ruarth.«
    » Das war ich mal«, pflichtete dieser ihm liebenswürdig bei. » Das war ich mal. Gib der Frau an deiner Seite die Schuld dafür. Es war Glut, die zu mir gekommen ist und mir gesagt hat, dass ich aufhören soll, auf dem Fensterbrett zu sitzen. Und das war, als sie gerade selbst mal wieder von Cirkase zurückgekommen ist…« Er zuckte mit den Schultern. » Eine kluge Frau. Sie hat verstanden, dass die Zeit die scharfen Kanten abschleift, bis schließlich alles möglich ist.«
    » Ach, ich hätte es wissen müssen, dass sie ihre Hand dabei irgendwie im Spiel hatte.« Gilfeder blinzelte wieder zur Bucht hinunter. » Die Kellen haben ein Boot zu Wasser gelassen. Sieht aus, als würden wir Besuch kriegen. Eine Frau is auch dabei, dem Geruch nach.«
    » Sollten wir uns vielleicht etwas zurechtmachen, was denkst du?«
    » Nein, Junge. Ich glaube, wir sin über den Punkt hinaus, an dem so etwas noch irgendwas bringt.«
    Sie grinsten sich freundschaftlich an.
    » Glaubst du, du hast das Richtige getan, Kel? Dass du die Welt von der Magie befreit hast?«, fragte Ruarth jetzt etwas ernster.
    Kelwyn dachte darüber nach. » Nun, es hat nie wieder einen anderen Morthred gegeben. Da es viel mehr Wissende gegeben hat, konnten die Dunkelmagier nich mehr entkommen. Alle, die existiert haben, sin aufgestöbert und entweder ausgelöscht oder geheilt worden. Es gibt jetzt keine Umwandlungen mehr.« Er hatte sich nie wirklich entscheiden können, ob Silbmagie und Dunkelmagie Krankheiten waren oder einfach nur auf die gleiche Weise weitergegeben wurden wie eine Krankheit, aber die Frage beschäftigte ihn auch nicht mehr. » Ja«, sagte er. » Es war gut, was wir getan haben, eine gute Sache, Ruarth.« Und doch schmerzte die Vorstellung, dass all die Heilkraft verloren gegangen war, seine Arztseele. Aber der Einzige, der das wirklich verstanden hatte, war Garwin gewesen, und der war schon lange von ihnen gegangen.
    Und jetzt… jetzt legte das Boot eines fremden

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