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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Seufzer. » Wenn du so willst, ja. Für sie is es eine Ehrensache. Dek, ich weiß, dass deine Mutter dir eingeschärft hat, es wäre die Aufgabe der Männer, sich um die Frauen zu kümmern, und sie müssten voller Ehre…«
    Seine Augen weiteten sich. » Woher weißt du das?«
    » Ich kenne den Sohn, den sie großgezogen hat«, sagte ich ernst. » Ein junger Mann voller Tapferkeit und Ehre. Aber ich sage dir, dass es nich deine Aufgabe is, Glut dadurch in Gefahr zu bringen, dass sie an deine Sicherheit denken muss. Verstehst du mich?«
    Er dachte darüber nach. » Ich glaube, ja. Ich soll tun, was sie sagt, auch wenn’s bedeutet, gar nichts zu tun. Wenn ich versuchen würde zu kämpfen oder so was, würde ich doch nur verlieren. Wenn ich ehrenhaft sein will, sorge ich am besten dafür, dass Glut ihr Leben nicht aufs Spiel setzen muss, um mich zu retten.«
    » Genau. Tu, was du auf Porth getan hast. Kämpfe nur, wenn es unbedingt nötig is und es keinen anderen Weg gibt. Dann kannst du nichts falsch machen.«
    Er nickte. » Du kannst mir vertrauen, Syr, das verspreche ich dir.«
    Ich hoffte, dass er recht hatte.
    Das Abschiednehmen am nächsten Tag war genauso schwer, wie ich es mir vorgestellt hatte. Vielleicht sogar noch schlimmer, denn es ging um Reyder und nicht um mich. Er trat zu Glut auf den Kai und reichte ihr sein Calmenter-Schwert mitsamt Scheide. Sie hatte ihre Klinge und den Harnisch verloren, als der Pfeiler in sich zusammengestürzt war. » Ich möchte, dass du es hast«, sagte er.
    Einen Moment lang sagte sie gar nichts und rührte sich auch nicht. Er hatte sie vollkommen überrascht, und der Geruch, den ich bei ihr wahrnahm, war eine Mischung aus vielen verschiedenen Regungen: Liebe, Kummer, Erstaunen. Sie hob den Blick vom Schwert und sah ihn an. » Die Klinge war ein Geschenk für dich.«
    » Ich bin ein Patriarch«, sagte er. » Für mich gibt es keinen Grund, ein Schwert zu tragen. Mein Pfad… mein Pfad führt jetzt in eine andere Richtung. Es würde mir, äh, sehr gefallen, wenn ich es in deinen Händen wüsste. Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist. So gut geschützt wie möglich. Wir wissen beide, dass jemand mit einem Calmenter-Schwert in einem Kampf aufgrund seiner Länge und seines geringen Gewichts über einen zusätzlichen Vorteil verfügt.«
    Sie nickte und nahm die Waffe und hängte sie sich um. Dann trat sie näher zu ihm und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. » Ich danke dir«, sagte sie und fügte hinzu: » Was immer wir dir angetan haben, Thor, du kannst es überwinden.« Damit bezog sie sich natürlich auf unsere Entscheidung, die umgewandelten Dunkelmagier zu bitten, seine Verletzungen zu heilen, was seine Vergiftung mit Dunkelmagie zur Folge gehabt hatte.
    » So Gott will«, sagte er. » Ich entschuldige mich für einiges von dem, was ich gesagt habe. Zu dir und Kelwyn. Was geschehen ist, war nicht euer Fehler. Ich habe bereits meinen Frieden damit geschlossen.«
    Aus irgendeinem Grund beruhigten seine Worte sie nicht. Sie nickte und trat einen Schritt zurück. Dann drehte sie sich um und ging die Landungsbrücke hoch. Als sie das Deck erreichte, trat sie zu Dek an die Reling und sah von dort oben auf uns herunter.
    Ich stand neben Reyder, aber von mir hatte sie sich nicht verabschiedet.
    Ich wusste immer noch nicht viel über Schiffe, aber ich erkannte trotzdem, dass dieses hier, eine Brigg, etwas Besonderes war. Xetiana hatte zwar nicht das Protokoll verletzt und war in den Hafen gekommen, um sich persönlich zu verabschieden, aber sie hatte ihr Bestes gegeben: ein Schiff mit einer Mannschaft und Vorräten. Sie hatte Glut auch eine beachtliche Geldbörse überlassen– als Belohnung, wie sie gesagt hatte, weil Glut sichergestellt hatte, dass Xolchaspfeiler nie wieder von Nachbarn bedroht werden würde, die der Dunkelmagie zum Opfer gefallen waren.
    Reyder hob die Hand zum Abschied und ging hinüber zu unserem Schoner, der gleich nebenan festgemacht hatte. Er war nicht einmal halb so groß wie die Brigg.
    Ich blieb noch, wo ich war. Ich musste sowohl um meines eigenen Wohles als auch um ihres willen ein letztes Mal versuchen, ihr klarzumachen, dass sie sich nicht in Gefahr bringen sollte, indem sie etwas Unmögliches versuchte. » Glut«, sagte ich, als Thor außer Hörweite war. » Denk noch mal genauer drüber nach, was du vorhast. Flamme nach Tenkor zu bringen wird zwecklos sein– wir werden höchstwahrscheinlich nichts zu bieten haben. Ich glaube nich,

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