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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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passiert, ich muss das Kind töten, das weiß ich. Aber ich will Flamme nicht töten, wenn sich das irgendwie verhindern lässt. Allerdings kann ich natürlich nicht einfach zu ihr hingehen und ihr sagen, dass sie nach Tenkor mitkommen soll, weil wir vielleicht ein Mittel haben, um sie zu heilen. Sie wird nicht geheilt werden wollen. Sie wird eine Dunkelmagierin sein, wenn ich sie erreiche. Also habe ich nachgedacht, Pläne gemacht und mich gefragt, wie ich nah genug an sie herankommen könnte und wie ich sie ohne ihr Einverständnis über die Mittelinseln hinweg nach Tenkor bringen könnte. Sieh mich nicht so verdammt überrascht an, du Selber hütender Grasfresser. Ich laufe nicht ständig randalierend durch die Gegend, wedle mit dem Schwert und denke erst später über alles nach. Das hier möchte ich sorgfältig planen.«
    Ich brachte ein Lächeln zustande. » Ich hab deine Intelligenz nie unterschätzt, Glut.«
    » Lügner.«
    Ich lachte. » Na gut: nich oft. Und sicher nich in der letzten Zeit. Also, was hast du vor?«
    » Na ja, zuerst einmal denke ich, dass ich eine Person mit Silbbegabung brauche, die mich begleitet.«
    » An wen denkst du?«
    » An einen Menschen, der bereit ist, für das Geld mitzukommen, das ich ihm bieten kann. Xetiana ist glücklicherweise sehr großzügig.«
    » Wird es nich schwierig sein, einen Silben zu finden, der Geld braucht? Die meisten von ihnen sind bereits reich, weil sie ihre Magie einsetzen. Damit sin sie immer in dem Bereich, in dem sie arbeiten, den anderen voraus. Und soweit ich verstanden habe, gibt es sowieso nich viele Silbbegabte in Xolchas. Ebenso wenig wie Wissende.«
    » Ich hatte nicht an jemanden aus Xolchas gedacht. Ich weiß, wo ich hingehen muss, um Silbbegabte zu finden, die geringgeschätzt und benachteiligt werden und darauf brennen, sich zu rächen… und noch dazu liegt es mehr oder weniger auf meinem Weg.« Sie ließ sich mir gegenüber nieder und erzählte mir, was sie vorhatte.
    Als sie fertig war, schlug mein Herz unangenehm schnell. » Und das«, erklärte ich zu niemand Besonderem, » nennt sie vernünftiges Planen! Selbermist, Glut, du musst nebelverrückt sein!«
    » Wahrscheinlich.«
    » Das alles setzt voraus, dass Flamme wirklich nach Breth geht und du einen gutwilligen Silbbegabten findest, der dir auch dann noch helfen wird, wenn er damit sein eigenes Leben aufs Spiel setzt.«
    » Ja«, pflichtete sie mir bei, vollauf zufrieden mit sich selbst. » Also, kannst du mir jetzt irgendwelche Tipps geben, die mir weiterhelfen könnten?«
    Ich seufzte; mir war nur zu bewusst, dass es mir nicht möglich sein würde, sie von diesem Plan abzubringen. Wenn ich jetzt noch etwas für sie tun konnte– das Einzige, was mir tatsächlich blieb–, dann war das, ihr so viele Informationen zu geben wie möglich. » Also schön«, sagte ich. » Hör zu. Hör gut zu.«
    Wir blieben fast die ganze Nacht auf, und während wir uns unterhielten, dachte ich unaufhörlich daran, dass vermutlich nichts von dem, was ich sagte, irgendetwas verändern würde. Glut würde wahrscheinlich in den Tod gehen, und selbst, wenn sie doch entkam, war die Chance gleich null, dass Flamme wieder sie selbst werden würde. Hätte es irgendeine Möglichkeit gegeben, sie davon zu überzeugen, nicht zu gehen, ich hätte sie genutzt.
    Irgendwann in den frühen Morgenstunden erhob ich mich, um zu gehen, aber dann zögerte ich. » Ich könnte mich noch anders entscheiden und mit dir mitkommen.« Ich schluckte und sagte dann, was ich wirklich meinte. » Ich würde das gern tun.«
    » Und es ist sehr verführerisch«, gab sie zu. » Deine Nase wäre sehr hilfreich…«
    Ich schnaubte. » Oh, wie schön, dass meine Nützlichkeit geschätzt wird.«
    Sie ließ sich nicht ablenken. » …aber wenn ich Flamme nach Tenkor bringe und Thor bis dahin keinen Weg gefunden hat, ihr zu helfen, war alles umsonst, was ich getan habe. Er braucht dich auch, Kelwyn. Mehr als ich.«
    Der Schmerz in meinem Innern war gewaltig, aber ich nickte und akzeptierte ihre Gründe. Ich akzeptierte eine Bürde, die ich, wie ich glaubte, wahrscheinlich nie erfolgreich loswerden würde.
    » Noch etwas«, fügte sie hinzu. » Ich brauche ein Schlafmittel und etwas Gift. Nur für den Fall.«
    » Ich vergifte meine Patienten gewöhnlich nich.«
    » Das weiß ich.«
    Ich schluckte meinen Abscheu hinunter und dachte über das nach, was sie von mir verlangte. » Also schön, ich geb dir was. Einen Pflanzenextrakt, den ich verdünnt

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