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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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ich Denny, und er rauschte davon. Seine Augen waren immer noch aufgerissen vor Überraschung und unausgesprochenen Fragen.
    Marten runzelte die Stirn. » Sie behaupten, dass du ein Silbe bist«, sagte er beinahe tonlos. » Ich habe allen gesagt, dass das verfluchter Unsinn ist, weil ich es schließlich wissen müsste, wenn das stimmt. Aber du wirst mir jetzt sagen, dass es wahr ist, ja?«
    » Ich fürchte ja.«
    » Mistkerl. Du krabbenpickender totaler Mistkerl.«
    » Ja, ich weiß.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und ging auf die Tür zu.
    » Marten, bitte. Geh nicht.«
    Er blieb stehen und sah mich an. » Wieso im Namen des Grabens hast du mir nichts davon gesagt? Ich dachte, ich wäre dein bester Drecksfreund? Und dabei hast du mir nicht mal genug vertraut, um mir zu erzählen, dass du ein fischiger Silbe bist? Hast du gedacht, das würde mir auch nur ’nen Scheiß ausmachen?«
    » Nein, das dachte ich nicht.«
    » Warum beim Großen Graben hast du es mir dann nicht gesagt?«
    » Ich hatte nicht das Gefühl, als würde es eine große Rolle spielen.« Das war nicht ganz richtig, aber die Erklärung würde genügen müssen. » Ich habe sie nie angewandt. Ich wollte sie auch nie anwenden.«
    » Und jetzt hast du es offensichtlich doch getan. Auf ziemlich aufsehenerregende Weise, wenn auch nur die Hälfte von dem wahr ist, was ich gehört habe.«
    » Ja. Wenn ich sie nicht benutzt hätte, wären meine Eingeweide über die ganze Straße verspritzt worden. Marten, mein Vater verbannt mich zur Nabe, und ich bezweifle, dass er mich jemals wieder für die Gilde arbeiten lassen wird. Und er lässt mich auch meinen Gezeitengleiter nicht mitnehmen. Nicht mal meinen Wellengleiter, wie’s aussieht.«
    Martens Wut verflog so schnell, wie sie sich aufgebaut hatte. Er starrte mich entsetzt an. Als Gezeitenreiter wusste er, was das bedeutete. Er vergaß, dass er eigentlich hatte gehen wollen, und sank stattdessen auf mein Bett. » Mist. Was wirst du jetzt tun? Du wirst dir nie einen eigenen Gezeitengleiter leisten können. Schon ein gutes Paddel kostet ein schuppiges Sümmchen.«
    » Mein Wellengleiter wird genügen müssen. Immerhin gehört der mir. Aber er hat eine Vorschrift erlassen, derzufolge es den Langbooten untersagt ist, weiterhin Wellengleiter als Gepäckstücke zu transportieren. Und ihn über die Straße zur Nabe zu schicken würde mehr Geld erfordern, als ich habe.«
    Marten war sprachlos. Schließlich brachte er hervor: » Er tut das nur, um dir das Vergnügen zu rauben, die Wellen zu reiten?«
    Ich nickte.
    » Zum verfluchten Graben, Elarn, was im Namen aller Inseln hast du ihm angetan?«
    » Ich wurde mit Silbmagie geboren. Das ist alles. Marten, ich möchte, dass du mir hilfst.«
    » Was immer du willst«, versprach er, dann zögerte er und fügte hinzu: » Solange ich deswegen nicht aus der Gilde geworfen werde.«
    Ich erklärte ihm, was ich von ihm wollte.
    Er schnappte nach Luft. » Beim vertrockneten Krebs, Elarn, du musst total meschugge sein!«

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    Anyara isi Teron: Tagebucheintrag
    5 – 1 . Dunkelmond – 1794
    Wir haben gerade den Hafen Zmamag an der Küste unserer Kolonie in Westsazan verlassen. Noch nie habe ich solche Armut gesehen – und diese Fliegen! Lieber Gott, man konnte kaum Luft holen, ohne sie einzuatmen! Glücklicherweise hat Nathan mich gewarnt und mir geraten, einen Schleier an meinen Hut zu binden, und ich gestehe, dass ich ihn tatsächlich heruntergezogen und die Stadt durch diese Gaze hindurch betrachtet habe. (Shor hat mich nie gewarnt, obwohl wir im Vorfeld mehrmals über diesen Landgang gesprochen hatten. Ich frage mich, ob das Absicht war: Hofft er womöglich immer noch, dass ich das Reisen so entsetzlich finde, dass ich umkehre? Oh, Himmel, jetzt bin ich schon wieder lieblos.)
    Das Schlimmste waren die Gesichter der Kinder, die mit einer krabbelnden Masse aus schwarzen Fliegen bedeckt waren. Viele von ihnen haben Augeninfektionen, und in den Straßen scheint es eine ungewöhnlich hohe Anzahl blinder Erwachsener zu geben. Ich frage mich, ob da ein Zusammenhang besteht? Ich habe später Dr. Hensson darauf angesprochen, aber er starrte mich nur an, als hätte ich einen Witz gemacht, und meinte, dass ich mir meinen hübschen Kopf nicht über solche Dinge zerbrechen soll. Ich vermute, dass ich ihm eines meiner grimmigen Lächeln geschenkt habe (Mama behauptet immer, dass sie bei diesem Lächeln an eine Katze erinnert wird, die kurz davor ist, ihre Krallen auszufahren), denn er ist

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