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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Kunststoffkärtchen auf die Schreibunterlage vor Shlerph.
    »Ich bin hier, um Clemmert – Ruhm sei ihm und seinen illegalen Nachkommen! – zu helfen.«
    Sekretär Shlerph studierte den Text der Holografie und sagte: »Interstellare Händler ... womit handeln Sie, Fremder?«
    »Wir handeln mit allem Vorstellbarem, einschließlich des vielen, das hier gebraucht wird!«
    Shlerph nickte höflich, aber mit steinernem Gesicht.
    »Sie glauben zu wissen, was wir brauchen?«
    »So ist es.« Gargir machte eine vieldeutige Geste. »Es steht geschrieben, dass stets ein Wissender zwischen den Fremden weilt. Sie brauchen eine großes Team, das Ihre Sektorenspiele ausrichtet und Ihnen alles liefert, einschließlich galaktischen Ruhms, was Sie dazu brauchen. Sie verstehen?«
    »Die Zeit des Adjutanten ist kostbar, Fremder.«
    »Was kostet die Minute? Und wer kassiert?« Gargir zog die Brieftasche aus dem Ärmel.
    »Minute: Eintausend Para, und ich kassiere.«
    »Ich kaufe zehn Minuten und zahle halb-halb. Fünftausend Para jetzt und fünfhundert, nachdem ich Clemmert gesprochen habe. Einverstanden?«
    Shlerph nickte. Ein 5000-Para-Schein erschien zwischen Gargirs Fingern und verschwand blitzschnell aus Shlerphs Hand in dessen Tasche. »Sie gehen durch diese Tür. Der Adjutant wird Ihnen, denke ich, weiter behilflich sein – umso mehr, weil er mit angesehen hat, wie viel Sie zahlen.«
    Gargir deutete auf die gläserne Statue auf der Tischplatte. »Ich war so kühn, die TriâViso-Linse zu bemerken.«
    Sein Gegenüber neigte höflich den Kopf. »Sie sind, scheint mir, ein vollendeter Gentleman.«
    »Mit gefüllter Geldkatze.«
    Gargir stand auf, verbeugte sich und wartete, bis sich die Panzertür geöffnet hatte. Im angrenzenden Raum sah er auf einem ähnlich großen Schreibtisch eine noch größere Zahl Kommunikationsgeräte und eine Glas-Skulptur. Mit einem Fächer aus Paranoten großer Stückelung fächelte er sich Luft zu und setzte sich nach einer entsprechenden Geste des Adjutanten vor den Schreibtisch.
    »Segnende Sonne über dem Herrscher«, sagte Gargir und bemerkte beim Adjutanten die gleiche verbissene Humorlosigkeit wie bei allen anderen der Bevölkerung. Er berührte kurz die Agraffe an den Säumen seiner Dschellaba. »Sie sehen die Eintrittskarten, die mir Zugang zum Ohr des beliebten Diktators sichern sollen. Gelten die Karten noch?«
    Der magere Uniformierte brachte ein karges Lächeln zustande; er schien das leidende Volk zu verkörpern und machte den Eindruck, samt seiner Familie und sämtlicher Ahnen von kosmischer Armut befallen zu sein. Er blickte Gargir hungrig an und stellte fest:
    »Sie haben noch neun Minuten. Nutzen Sie die Zeit.«
    »Eine Stunde mit Clemmert – was kostet sie?«
    »Zehntausend Para in bar.«
    »Ich nehme an, dass Clemmert nicht mithört?«
    »Sie sind klug, Fremder.«
    »Wäre ich sonst schon in des Herrschers edlem Vorzimmer?«
    Zehn 1000-Para-Scheine mit dem Bild Clemmerts vor der Galaxis legten sich hintereinander auf die Tischplatte. Gargir schaltete, während der Blick des Uniformierten auf dem Geld ruhte, den Knopf am Fuß der Glasfigur ein, sank in den Sessel zurück und steckte die Brieftasche zurück in die Falten seines unergründlichen Gewandes.
    »Ich nehme an, mit unzählbar vielen Para die Stunde gekauft zu haben, die unmittelbar an meine Bemerkung anschließt, General Nopharat-Voogt?«
    Der General lächelte humorlos.
    »Sie liegen durchaus richtig. Zufällig hat unser verehrter Staatslenker – wolkenloser Himmel über seinem Haupt – im Moment etwas Zeit. Sie sind waffenlos, sonst hätten die Geräte Alarm gegeben. Diese Tür, bitte.«
    Gargir nickte und wartete, bis sich die intarsienverzierte Stahltür geöffnet hatte. Er trat in einen wenig prunkvollen, großen Raum, an dessen Rückwand ein Hologramm des galaktischen Außenasts prangte. Buccaneer und seine sieben Satelliten blinkten in stechendem Rot. Der Herrscher stand hinter seinem Tisch auf; ein kleiner, gedrungener Mann mit finsterem Blick und ungewöhnlich schmallippigem Mund.
    »Sie wollen eine Audienz bei mir, dem Herrscher dieser Welt am Rand der Bedeutungslosigkeit. Nun – hier bin ich. Reden Sie, Fremder.«
    Gargir legte die Hand auf die Brust, schloss auf dem Schmuckstück einen Kontakt und deutete auf einen Bildschirm, den sein winziges Gerät aktiviert hatte. Dort waren der erste Posten und zuletzt der General zu sehen und zu hören. Gargir sagte liebenswürdig grinsend:
    »Ich hoffe, dass Sie

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