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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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aktivierte die Standby-Verbindung zu den anderen Schiffen. Peet Malinowskij erschien augenblicklich auf dem Schirm. »Was gibt’s? Hy, Rica – dein Dekolleté ist atemberaubend.«
    »Wüstling. Trink dein eigenes Bier.«
    »Ich halte die Kanäle offen, aber ihr erscheint nicht auf den Schirmen«, erklärte Tajiri. »Ich bekomme rätselhaften Besuch. Entweder ein Spitzel oder ein Verbindungsmann der hiesigen Untergrundbewegung.«
    »Geht in Ordnung.«
    Tajiri wählte den Bereitschaftsdienst des Raumhafens und gähnte provokativ. »Die Sicherungen im Maschinenraum sind durchgeschmort. Eine Charly-Herberts-Reaktion. Können Sie mir schnell einen Fachmann und Ersatzteile schicken?«
    »Welches Schiff?«
    »Die Starwynd. Stellarer Händler. Ich lasse morgen ein Trinkgeld für Sie liegen. Danke.«
    Tajiri trennte die Verbindung, betrachtete irritiert ein winziges Loch in seinem Strumpf und huschte an die Stelle, wo seine Stiefel standen. Aus einem Schaft zog er einen flachen Strahler und steckte ihn in sein offenes Hemd. Rica fragte träge:
    »Besuch, Fancisco?«
    Auf dem Tisch breiteten sich dreidimensionale Fotos der Umgebung Centers aus, in die Teile der Infrastruktur und künftiger Bauwerke eingearbeitet worden waren. Tajiri wies zur Schleuse.
    »Schalte die Camanámaschine ein. Ein Abgesandter der Untergrundbewegung will mit mir über die Möglichkeiten des Tyrannenmordes reden und wird sich eine Abfuhr holen. Drückst du bitte den Schleusenschalter?«
    Schritte waren auf dem Schiffskorridor zu hören. Der Elektriker trat ein, stellte die schwere Tasche und einige originalverpackte Ersatzteile ab und richtete sich schweratmend wieder auf; ein älterer, mürrischer Mann mit grauer Gesichtsfarbe. Es schien auf Buccaneer nur ältere mürrische Männer und ebensolche Frauen zu gaben.
    »Sie sind Tajiri?«
    »Messer Fancisco Phaon Tajiri, genannt El Cid, interstellarer Freihändler.«
    Tajiri bedeutete dem Elektriker, sich in den Sessel vor das Camanágedeck und die stereoskopischen Karten zu setzen. Der Mann hatte eine pfeifende Stimme und war vom Luxus der Kabine geblendet und daher unsicher. Er rutschte im Sessel hin und her; schließlich erlöste ihn Tajiri.
    »Sie gehören der legendären, erbarmungslosen und gänzlich ineffizienten Untergrundbewegung Buccaneers an.«
    Tajiri, bekannt für Tollkühnheit, die er meist in vernünftigen Grenzen hielt, hatte sein Gegenüber eingeschätzt und handelte entsprechend. Rica lehnte dekorativ an der Glasfront des Tonträgerdepots.
    »Ja. Wir versuchen mit allen Mitteln, die korrupte Regierung und Clemmert zu stürzen. Aber es will nicht klappen. Wir haben keine Waffen und daher keinen Zustrom junger Männer. Wir wollen, aber können nicht. Sabotageakte fallen auf uns zurück – was sollen wir tun?«
    »Wer schickt Sie?«
    »Hari Matussa, der Kellner des P.N. Novalis.«
    »Also ... Sie haben eine einzige große Aufgabe. Erfüllen Sie sie, hat die Diktatur nach dem Ende der Spiele ihr unblutiges Ende gefunden. Wenn nicht, hat sich Ihr Volk vergeblich angestrengt. Verfügen Sie wenigstens über die Kommunikationswege?«
    »Leidlich«, gab der Verschwörer zu und rührte müde in der goldgeränderten Tasse. »Wir müssten uns sehr anstrengen.«
    »In jeder Hinsicht. Sie haben nur eine Chance. Erste Aufgabe: Sie werden in rasender Eile, planetenweit und bis hinauf zu den Satelliten, folgendes verbreiten: Jedes Lebewesen des Planeten freut sich auf die Spiele, bereitet sich vor und ist olympisches Feuer und Flamme. Kein Aber! Dann werden Sie durch Flüsterpropaganda uns, die Händler, als Anführer des Putsches nennen. Die Schlusszeremonie der Spiele wird Clemmerts letzter Auftritt werden. Klar?«
    »Ich weiß nicht, wie Sie das machen wollen ...«, beharrte der Agent verständnislos und störrisch.
    »Völlig unnötig! Jetzt kommt das Wichtigste: Jeder Mann, jede junge Frau, die noch ihre Glieder bewegen können, fangen ab morgen zu trainieren an. Wir haben versprochen, dass mindestens ein Viertel der Auszeichnungen auf Ihrem Planeten bleibt.«
    »Unsere Sportvereine klagen über mangelnden Zulauf.«
    »Weiß ich.« Tajiris Tonfall war schärfer geworden. Rica strich eine Locke aus der Stirn und beobachtete auf winzigen Holoschirmen die Umgebung des verschlossenen Schiffs. »Wenn eure Bewegung so einfallslos ist wie Sie, können Sie die Ablösung der Diktatur uns allein überlassen. Ihr seid eine Welt voller Waschlappen, ohne Muskeln, Hirn und Rückgrat. Wollen Sie nun Ihre

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