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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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anzünden wollte. Peet stand auf und sagte leise: »Einen Augenblick, Liebling – notfalls eine Ohnmacht, einen externen Orgasmus oder so provozieren.«
    »In Ordnung«, flüsterte sie und sah zu, wie Peet eine Zigarette aus der Packung zog und leise zu seinem Verfolger sagte:
    »Verzeihung. Für den Kauf von Zündmitteln habe ich keinen Kredit mehr. Könnten Sie liebenswürdigerweise ...?«
    Das Gesicht hinter den rechteckigen Optiken verzog sich zu einem gefälligen Lächeln. Die Flamme eines Feuerzeugs brannte sich in die Zigaretten; Peet betätigte einen Kontakt, und ein unsichtbarer, lautloser elektromagnetischer Puls schlug zu und fuhr durch die Sehhilfe. Der Mann neben Peet zuckte röchelnd zusammen und wurde von Peet aufgefangen; vor den Augen des Verfolgers rotierten, wie Peet wusste, kalkweiß zuckende Lichterscheinungen. Auch wenn er neue Linsen aufsetzte, würde der Mann tagelang blind sein. Und er kannte den Umstand, denn während Peet einem Kellner winkte, rief der Hakennasige erstickt:
    »Ich bin blind! Helfen Sie mir.«
    »Das sehe ich«, bemerkte der Kellner lakonisch. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Der Hakennasige zog eine große Ecum-Einheit aus der Innentasche und sagte drängend:
    »Kaufen Sie mir sofort einen Blindenhund! Es eilt! Ich sollte schon zu Hause bei meinen Kindern sein ...«
    Peet kehrte auf seinen Platz zurück, klappte die Packung auseinander und pflanzte einen winzigen Lautsprecher in sein Ohr. Er nahm einige Schaltungen vor, und auf der winzigen Bildfläche zeichneten sich nacheinander drei Innenansichten der Lady C. ab. Er sagte leise zu Cearena:
    »Hier! Vielleicht rezitiert er keine Gedichte, aber er versucht, den Schiffssafe zu öffnen. Wenn er wüsste!«
    Der Blick in den strahlend hell erleuchteten Salon zeigte einen Eindringling, der ein Zwillingsbruder des Geblendeten sein konnte. Er stand vor dem schwarzen Ornitstahl-Safe, vom plötzlichen Licht überrascht. Cearena beugte sich näher zu Peet, so dass die anderen Gäste den Vorgang nicht verfolgen konnten. Irgendwo bellte melodisch ein Robothund. Peet schob den Lautstärkeregler der Fernsteuerung hoch und sagte:
    »Ich würde empfehlen, junger Mann, dass Sie entweder morgen früh wiederkommen oder Ihren Vorgesetzten schicken.« Die Worte dröhnten aus den Schiffslautsprechern. »Der Safe ist von AGIS, und man braucht zehn Funkschlüssel zum Öffnen. Einverstanden?«
    Der Einbrecher stand da wie ein in Honig getauchter Vogel und glotzte in die Richtung der Kamera. Peet fragte:
    »Sind Sie taub, oder haben Sie verstanden? Schnelle Antwort, sonst haben Sie bei der Hafenpolizei eine unruhige Nacht. Also?«
    »Bin nicht taub!«, schrie der Schwarzgekleidete. »Habe verstanden!«
    »Werden Sie es sich merken können?«, schrie Peet durch die Lautsprecher.
    »Hab’s mir gemerkt!«
    »Dann verschwinden Sie schnellstens. Verschließen Sie das Schiff; es könnten Einbrecher hinein.«
    »Zwei Verlierer«, sagte Peet leise, während sie zusahen, wie der Mann hastig die Lady C. verließ. Peet verfolgte ihn mit den Außenkameras bis zu einem schwarzen Gleiter, dann kam der Kellner und zerrte einen Blindenhund hinter sich her. Der hagere Blinde fand seinen Cocktail, trank ihn aus und gab ein reichliches Trinkgeld. Er griff in das Geschirr, dann setzten sich beide in Bewegung. Als das Tier an Peet vorbeitrottete, knurrte es und schnappte nach dem Bein Peets, der seinen Fuß hochriss, »Pfui!«, sagte und seine Zigarettenasche in die Jackentasche des Hakennasigen fallen ließ.
    »Empfehlung an den Boss«, sagte er, und der Geblendete zuckte zusammen, »er soll morgen um elf Uhr ins Schiff kommen, mit Scheckbuch. Er bekommt, was er will.«
    Der Hund zerbiss am Ausgang einem anderen Kellner die Hose; wieder wechselten Ecum den Besitzer. Die Gäste, die Zeuge des Vorfalls waren, brachen in lautes Gelächter aus. Peet bemerkte tiefsinnig:
    »Ein teurer Abend für zwei wenig professionelle Agenten.«
    »Was wollten sie?« Genussvoll leerte Cearena Tassen und Gläser und faltete das Pralinenpapier zu kleinen Origami-Tauben zusammen.
    »Den Inhalt des Safes, während wir hier abgelenkt werden sollten.«
    »Sehr aufschlussreich. Was ist in dem Safe?«
    »Informationen im Wert von zwei Millionen Ecum. Daraus könnte viel mehr werden, wenn mein rudimentärer Plan etwas taugen würde. Wenn er fertig würde. Wenn das Weltall mitspielen würde.«
    »Du würdest es mir sagen?«
    »Morgen, vielleicht, wenn der Boss dieser traurigen Gestalten kommen

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