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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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hinunter auf die Landschaft, die sich im zauberischen Frühlingsgrün bis zum Meeressaum erstreckte. Lautlos und langsam wie eine leuchtende Qualle schwebte ein Raumschiff zwischen den Wolkentürmen dem Stadtrand entgegen.
    »Wir müssen«, eröffnete Tug das Gespräch, »die vielen Beobachtungen verarbeiten und logisch auswerten.«
    »Du weißt, dass ich mich noch nie vor einer Aufgabe gedrückt habe«, antwortete Gus stirnrunzelnd nach einigem Nachdenken. »Seit den Jahren, in denen ich bei euch Aufnahme fand, bin ich fast ununterbrochen gereist und habe unzählige Dinge gesehen und verändert. Was du jetzt andeutest, fürchte ich, geht über meine Möglichkeiten.«
    Seine Gedanken schweiften: Er hatte die Menschen dazu erpresst, Frieden zu halten, und dazu, sich zu verhalten wie vernunftbegabte Humanoiden. Obwohl die Männer sich über ihre Existenz keine Sorgen zu machen brauchten, bedeutete Tugs Meinung mehr als Gus’ Einwände; er war wesentlich älter.
    »Warum glaubst du, nicht der Richtige zu sein?«
    »Ich bin fast der Jüngste von euch allen.« Gus grinste breit. »Ich habe nicht eure Erfahrung, Dinge in die Wege zu leiten oder auszuführen.«
    »Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem wir dich holten?«, sagte Tug ruhig. Gus zuckte zusammen; er entsann sich genau.
    »Daran erinnere ich mich noch in einigen Jahrhunderten«, antwortete er. »Das hat indessen nichts damit zu tun, was du vorgeschlagen hast.«
    »Sowohl direkt als auch indirekt«, meinte Tug. »Es bedeutet, dass du es tun kannst.«
    Gus zuckte mit den breiten, muskulösen Schultern und wehrte sich nur noch matt:
    »Du meinst, weil ihr es wollt. Gut. Einverstanden. Aber dieses Mal arbeite ich nicht allein. Ich brauche eine ausgesuchte Mannschaft, lauter erstklassige Spezialisten. Und ein Schiff, denn wir wollen es unter diesen Umständen bequem haben.«
    »Alles schon durchdacht und bereitgestellt.« Tug nickte und strich eine weiße Locke aus der Stirn. »Es ist alles andere als eilig. Jene Kräfte rotten sich zwar zusammen, aber sie schlagen noch lange nicht los. Es wird wohl ein langer, hinterhältiger Infiltrationskrieg werden, ein galaktischer Partisanenkrieg. Schlagartig beendet erst mit der Machtübernahme; der Homo sapiens wird dann noch nicht begriffen haben, in welchen Gefahren er schwebte.«
    Als Tug weitersprach, tat er dies in bedächtigem Ernst.
    »Wir haben eine große Menge einzelner Beobachtungen gemacht. Auf unseren Reisen fanden wir nicht nur mehr als dreitausendfünfhundertdreißig Welten, von Menschen bewohnt, sondern auch Planeten, die niemals ein Mensch besiedeln wird – weil sie von Wesen bewohnt sind, die mit Menschen nichts gemein haben, außer dass sie leben, sich bewegen und denken. Diese Wesen organisieren sich nun, langsam und äußerst bedrohlich.«
    »Sie organisieren sich. Zutreffend. Wir wissen nicht, zu welchem Zweck, haben aber die Möglichkeiten, induktiv den Sinn zu erkennen.«
    »Krieg!«, antwortete Tug Boqarth grimmig. Er verfolgte die Bewegung des Raumschiffs und die lautlose Landung inmitten einer tiefen Senke hinter dem Wald, dann musterte er Gus, als sähe er ihn zum ersten Mal: ein hochgewachsener, überaus kräftiger Mensch, ein Meister der Verstellung und scharfer Denker, schwarzhaarig und goldäugig wie Tug. Auf jedem Planeten wäre er aufgefallen, hier war er einer von ihnen. Er führte eine Geste der Skepsis aus.
    »Aber warum ausgerechnet Krieg? Gegen so viele Tausend Planetenvölker?«
    Tug Boqarth antwortete: »Einfache Erklärung: Neid! «
    »Also Neid. Hmm.« Gus schüttelte langsam den Kopf, hielt dann inne und lächelte. »Das ist es! Obwohl keines dieses non-humanoide Wesen ohne aufwendigen Schutz auf einem dieser Planeten existieren könnte. Sie wollen nicht, dass sich die Menschheit weiter ausdehnt. Obwohl sie ohne Reibungen und Störungen miteinander leben könnten – es ist wahrlich viel leerer Raum zwischen den Sonnen!« Er machte eine lange Pause und dachte den Gedanken – den andere schon längst bis in die letzte Konsequenz hinein verfolgt hatten – zu Ende. »Sie brauchen, leise und kraftvoll, nur drei Regierungen zu unterwandern und zu stürzen. Kobenah, Ronrico und Aikmon.«
    Tug stimmte schweigend zu. Gus nahm von einem elfenhaften Maschinendiener, der hinter ihnen schwebte, zwei gefüllte Lethe-Gläser und reichte eines seinem älteren Freund. Gus sagte:
    »Da ist ein riesengroßes Aber.«
    »Ich höre?«
    »Die nachdrückliche Einmaligkeit unseres Vorhabens muss

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